Plattenkritik

War From A Harlots Mouth - Split mit Burning Skies

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Release Date: 05.07.2010
Datum Review: 01.07.2010

War From A Harlots Mouth - Split mit Burning Skies

 

 

„Manche fragen warum machst du bloß so viele Features / aber halbe Lieder fallen mir schneller ein als ganze Bücher“, rappte mal KOOL SAVAS. WAR FROM A HARLOTS MOUTH featuren zwar nicht (wobei: diesmal auf einem Track schon), doch der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern scheinen sie keineswegs abgeneigt zu sein. Nach einer Split mit, na hoffentlich fallen mir jetzt alle ein, MOLOTOV SOLUTION, DEAD FLESH FASHION, (jetzt kommen die 4-Ways:) THE ACACIA STRAIN, THIS OR THE APOCALYPSE, AGGRESSIVE DOGS, FACT, THE ANTI-DOCTRINE, CLOSED CASKET FUNERAL, und, ähm, STARRING JANET LEIGH kommt nun eine mit BURNING SKIES. Nach all diesen Splitpartnern, von denen es so viele sind, dass ich sie ausnahmsweise mal (für mein und für euer wohl) nicht alle fettdrucken möchte soll diese ja wieder etwas ganz besonderes sein. Aber halt, bevor das zu unterschwellig kritisch wirkt: Splits von WAR FROM A HARLOTS MOUTH waren auch in der Tat immer ein Highlight, brachten sie doch zahlreiche grandiose Stücke wie „Keeping It Up“ oder „Spineless“ zu Tage, welche auch gerne mal (zu Recht!) Live gespielt werden. Und wo kriegt man die Hits „Uptown Girl“ und „The Endtime Message Pt 1/2“ noch auf Tonträgerformat? Nicht auf der „Falling Upstairs“-EP, denn das Tape ist lange ausverkauft. Also muss die Split mit MOLOTOV SOLUTION her.

Doch dieses Mal soll es eben NOCH besondererer (toller Superlativ, oder?) werden. Erstmal: Nebst jeweils drei eigenen neuen Kompositionen covern sich beide Bands auf einem Song jeweils gegenseitig. So spielen BURNING SKIES WFAHMs „Evergreen“ „Fighting Wars With Keyboards“ in ihrer ganz eigenen Interpretation (was sich dann auch im Songtitel niederschlägt), während sich umgekehrt WFAHM beim Covern von BURNING SKIES „RKD“ die Ehre geben. Das klingt ganz nett und ist sicherlich auch ne ganz nette Idee, jedoch ist das Highlight der Split ein anderes: Den Stil, welchen WFAHM auf dieser Split zum Besten geben. Zwar versicherte die Band bereits, dass ihr „neuer“ Stil eigentlich gar keiner ist beziehungsweise in Zukunft nicht fortgeführt wird, jedoch ist es schon ganz interessant WFAHM als fast sowas wie eine reinrassige Hard-/Grindcore-Band zu hören. Songtitel wie „The Shape Of Nothing To Come“ mit REFUSED-Referenz stellen dann aber letztendlich doch noch klar, dass das hier immer noch WFAHM sind – den ein oder anderen schleppenden Part á la „In Shoals“ sowie die gewisse Hingabe zur Hindernis können sich die Jungs also auch hier nicht verkneifen.

Und was machen BURNING SKIES? Keine großen Experimente, wie man es von ihnen gewohnt ist. Aber das ist schon okay so, denn jeder der vier ihrer Songs unterhält auf durchaus amtlichem Niveau. Zudem macht es diese Split aufgrund WFAHMs stilistischen Exkursionen zu einer ungewohnt (schubladentechnisch) einheitlichen. Doch auch wer nicht Grind, dafür aber WFAHM mag: Anhören lohnt sich – qualitativ wie vom Standpunkt des Interesseses, sie mal ganz anders aber doch vertraut zu hören.

Tracklist:

War From A Harlots Mouth:

01. The Shape Of Nothing To Come (2:14)
02. Monolith (1:10)
03. Omega (1:16)
04. RKD (2:26) (Burning-Skies-Cover)
05. Precision Crippling (1:50)
06. Shitfarmer (2:00)
07. Morbid Engel (2:07)
08. Trife Life (1:26)
09. Fighting Dwarves With Keytars (1:48) (WFAHM-Cover)

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed