Plattenkritik

Weekend Nachos - Still

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Release Date: 08.11.2013
Datum Review: 18.11.2013

Weekend Nachos - Still

 

 

Wer bei WEEKEND NACHOS immer noch Appetit bekommt, dem wird mit „Still“ der Hunger schon vergehen. Die Amis aus Chicago sind so angenehm wie ein Holzsplitter unter dem Fingernagel und so unschön wie der Kieferbruch nach dem Treppensturz. Doch trotz aller Unannehmlichkeiten kann man sich dem zwanzig minütigen Gewaltausbruch nur schwer entziehen.

Der Sound von WEEKEND NACHOS ist dort zu Hause, wo der Punk die Fenster mit Bretter vernagelt und der Hardcore sich vom Grind durch die schmutzigen Gassen jagen lässt. INFEST, DROP DEAD, MAGRUDERGRIND, sie alle waren schon vor ihnen da und haben diesem Ort einen üblen Ruf verpasst.
Seit gut sechs Jahren verwüsten die Chicagoer mit ihrem gewaltigen Powerviolence die Gehörgange ihrer Anhänger und veröffentlichen nun mit „Still“ ihr drittes Album. Sudelte sich der Hass des Quartetts auf dem 2010 erschienenen Vorgänger „Worthless“ noch regelmäßig und intensiv im zähen Sludge, wird dieser auf „Still“ schon fast gemieden. Und das steht dem Album sehr gut. WEEKEND NACHOS kommen auf ihren zwölf neuen Tracks wesentlich schneller auf den Punkt, ohne dabei aber permanent auf das Grindpedal zu treten. Stattdessen hetzt der Vierer häufiger zwischen seinen Härtequellen wie Punk, Hardcore und Grind hin und her und flutet die kurzen Hassszenarien mit einer fetten Portion Groove. So entwickeln sich Songs wie „No Idols And No Heroes“, „S.C.A.B.“, „Watch You Suffer“ oder „Yes Way“ zu mächtig fiesen „In die Fresse Hauern“.
Das tut zwar ordentlich weh, hat aber einen ebenso mitreißenden Effekt. Das liegt natürlich zum einen an der genau dosierten musikalischen Darbietung und der knackigen Produktion, zum anderen aber auch an den leidenschaftlich angepisst heraus gebrüllten Vokals, die nicht selten an die Franzosen von KICKBACK erinnern.
Neben den diesjährigen Veröffentlichungen von NAILS und FULL OF HELL sicherlich ein weiteres und nicht zu unterschätzendes Schwergewicht im Kampf um die Krachkrone.

Trackliste:
01. Sickened No More
02. No Idols And No Heroes
03. S.C.A.B.
04. Satan Sucker
05. Late Night Walks
06. Watch You Suffer
07. Wolves
08. You're Not Punk
09. Ignore
10. Yes Way
11. Broken Mirror
12. Still

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Mulder

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