Plattenkritik

White Fields - Chronicles EP

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Info

Release Date: 01.01.2011
Datum Review: 28.04.2011

White Fields - Chronicles EP

 

 

Same procedure as every record - Darüber hinweg sehen, dass Modern Hardcore im Grunde lediglich ein Thema kennt: Selbstmitleid. Oder anders: Verzweiflung und Zerrissenheit. Auch WHITE FIELDS widmen sich jenen Themen auf ihrer ersten EP und nähern sich gefährlich dem Phänomen MORE THAN LIFE. Mit dem Unterschied, dass sie live schon jetzt um Längen besser sind.

Und dabei gleicht man sich äußerlich fast schon ein wenig zu sehr. Als ich WHITE FIELDS vor einigen Wochen im Berliner Lovelite sah war die Ähnlichkeit vom Style, der Art und Weise Klamotten zu tragen und beispielsweise Schnürsenkel als Gürtelersatz (Hält das eigentlich wirklich?) schon verblüffend. Nicht, dass das Kriterium sein soll, aber es ist ja nunmal so, dass die bloße Kopie einer Band oftmals mit Gelächter abgetan wird. Als die WHITE FIELDS dann ihr Set begannen zeigt man aber vor allem technische Versiertheit und selbstbewusstes Auftreten. Und Stimme. Schonmal ein wirklich großer Pluspunkt gegenüber MTL. Aber vergessen wir jene mal.

Denn "Chronicles", die EP der WHITE FIELDS braucht keine Vergleiche. Für eine Debüt-EP einer jungen deutschen Band ist der Sound bereits so intensiv und druckvoll, ebenso wie der Gesang rau, wütend und deutlich zu verstehen ist. Modern Hardcore, man entschuldige die Genre-Bezeichnung, wie er eigentlich besser nicht sein könnte. Allerdings - und das ist der einzige Kritikpunkt. Worauf sind die WHITE FIELDS denn so wütend? Auf sich selbst? Die Texte handeln von der eigenen Zerrissenheit, von "end of my youth" mit "21 years" und, das muss man schon so sagen, ziemlichem Gejammer. Was ja durchaus völlig in Ordnung geht. Das "Problem" damit ist nur, das es immer schwer ist so etwas einer Band abzunehmen, die noch so jung ist. Natürlich weiß man nie um private Umstände, dennoch ist gerade diese Selbstverzweiflung sehr angesagt und gefragt. Trotzdem muss man sagen: "Chronicles" von WHITE FIELDS ist ausnahmslos gut gespielter Hardcore, in dem einiges an Hoffnung steckt! Unbedingt auschecken!

Tracklist:

1. Chronicles
2. 28 Months
3. Desolation
4. Open Doors

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Raphael

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