Plattenkritik

Zozobra - Savage Master

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Release Date: 02.04.2013
Datum Review: 29.05.2013

Zozobra - Savage Master

 

 

Richtungswechsel im Camp ZOZOBRA. Wo man früher mit großen Gesten und langwierigen Ritualen die mächtigen Götter des Sludge huldigte, gelten heute die Gesetze des ungnädigen Hammers, der in Windeseile über die Denkmäler der Vergangenheit hinweg fegt.

Anscheinend ist es CAVE IN Basser Caleb Scolfield leid, die Musik seines Nebenprojekts ZOZOBRA weiterhin in unnötig lange Epen zu packen. Die sechs Tracks des dritten Albums verzichten vollkommen auf ausladende Momente und Spannungsbögen und kommen direkt auf den Punkt. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern reicht auf „Savage Masters“ kein Song über die magische drei Minutenmarke, was die Intensität des Ganzen deutlich erhöht. Auch die ruhigen ZOZOBRA-Augenblicke gehören der Vergangenheit an. Hier dröhnt der herrlich mächtige Bass unter den massiven Gitarren und dem immer nur nach vorn polterndem Schlagzeug. Über allem thront das kehlige Gegröle von Scolfield, dessen Stimme perfekt zu diesem räudigen Sludge´N Roll Bastard passt. Dieser zerstört in Teilen genauso schön wie ALL PIPS MUST DIE und so ungehalten und rotzig wie die Brüder von DOOMRIDERS. Selbst die DNA von CAVE IN blitzt im Song „A Chorus Of War“ kurzzeitig auf.
Vielleicht könnte diese neu dargebotene Aggressionswelle von ZOZOBRA auf Liebhaber alter Releases etwas gewöhnungsbedürftig wirken oder diese gar verstören. Auch sind fünfzehn Minuten Output etwas mager, wenn man eine Durststrecke von gut fünf Jahren durchstehen musste. Dennoch verfehlt keine einzige Sekunde von „Savage Masters“ seine Wirkung.

Trackliste:
01. The Cruelest Cut
02. Venom Hell
03. Deathless
04. Black Holes
05. A Chorus Of War
06. Born In A Blaze

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Mulder

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