Plattenkritik

koj - Waters

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Release Date: 10.03.2012
Datum Review: 09.03.2012

koj - Waters

 

 

Das schlichte, stylishe Artwork kommt sehr professionell daher. Auf den üblichen Schnick Schnack wird verzichtet: keine Songzeiten, keine Liedtexte, kein Bandfoto. Es geht hier ums Gefühl, um das Eintauchen in eine andere Sphäre.
Neugierig darauf wie sich die 7 Songs wohl anhören, ist aber beim Intro schon klar, dass es zu schade ist, um im Zug schon Probe zu hören. Das muss Raum bekommen, dass muss laut und ohne Unterbrechung gehört werden.
Die Band nennt es Ambient Rock aber sie werden sicherlich noch viele Genres zugeteilt bekommen. Der Sound erinnert sehr an die australische Band Dead Letter Circus, nur dass die Sounds der Brüder Nils und Simon durch eine Sängerin eine Stimme bekommen.
Zu Hause angekommen, Rechner an, CD rein, Anlage laut. Das Intro beginnt, wie die Ruhe vor dem Sturm mit einzelne verzerrten Gitarrensounds untermalt von einem sphärischen Klangteppich und man taucht in den ersten Song ein. Gitarrenakkorde bereiten den Weg für Alinas kräftige Stimme. "Step out" baut sich immer wieder auf, der Chorus macht Gänsehaut. Flüstern schwillt an zu kräftigem Gesang. Gute Wahl für einen Opener.
Im "Interlude" wird es ruhiger. Ein Blick in die eigene Gefühlswelt, abwegend ob diese Reise schaffbar ist, wird man die Kraft und die Energie nur in sich selber finden.
So fängt der "Change" an. Du kannst zwar aus deiner gewohnten Umgebung raus aber vor dir selber kannst du nicht weglaufen.
Ein Flüstern, wie die Stimme aus dem Unterbewusstsein "go, go, go…", mit kräftiger Stimme auffordernd "GO GO GO!"

Treibend, tragend, reißend, fließend.
Davon kann man sich auch im Video zu "Echos" überzeugen lassen.





Jeder Song kann gut einzeln gehört werden, aber erst im Gesamten erschließen sich die "Waters" von KOJ. Und trotz, dass sie sich bewusst gegen Bass entschieden oder eben gerade deswegen klingt es sehr eindringlich und alles andere als schwach. Auch mit dem 6 1/2 minütigen Song "Mood" bleibt man in den Sphären zwischen Drums und Gitarre gefangen ohne, dass man das Ende ersehnt.
Für ein erstes Album ist der Stil der Band schon sehr prägnant. Es ist ihre persönliche musikalische und mentale Reise auf einem Weg, den sie so zielstrebig eingeschlagen haben. Alles in Eigenregie geschrieben, aufgenommen und produziert und natürlich selber released klingt es so professionell wie das Artwork erahnen bzw. hoffen lässt. Hier steckt viel Energie und sehr viel Liebe drin. "Everythings stays" verebbt mit ruhigen Tönen in Stille und schließt den Kreis, was das ALbum zu einem wirklich schönem Gesamtwerk macht. Man bleibt mit einem glücklichen aber auch nachdenklichen Gefühl in einem leeren Raum zurück.

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Trackliste:
1. Intro
2. Step Out
3. Interlude
4. Change
5. Echoes
6. Mood
7. Everything Stays

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Lena S.

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