21.10.2014: Escape The Fate, Glamour Of The Kill, New Years Day - Hamburg - Logo

21.10.2014
 

 



Eine gelungene Englisch-Amerikanische Mischung wurde am Dienstagabend im Logo dargeboten. ESCAPE THE FATE machten mal wieder Halt in der Hansestadt und brachten sich Unterstützung in Form von GLAMOUR OF THE KILL und NEW YEARS DAY mit.

Letztere betraten pünktlich um 20 Uhr die Bühne, schnell wurde jedoch der Verdacht, der bei den letzten Soundchecks aufkam bestätigt: irgendwas stimmte mit der Technik nicht. Die Monitore schienen nicht richtig zu übertragen und das Mikro von Sängerin Ashley Costello verursachte immer wieder ein lautes, dumpfes Rauschen. Die Band aus Chino Hills in Kalifornien kämpfte sich durch den Song bevor Sie den Tontechniker auf die Probleme hinwiesen. Da nutzte auch gleich Bassist Anthony die Chance ein paar Worte an den Techniker zu richten: "and maybe you could turn down the fog machine a little. It's getting a bit out of control" - und tatsächlich, so langsam verschwanden die Amerikaner in einer weißen Nebelwolke auf der kleinen Logobühne. Während des zweiten Songs schienen die Probleme langsam behoben zu sein und spätestens beim dritten Lied konnte man auch endlich die starke Stimme von Ashley deutlich ausmachen. Die Band überzeugte mit Songs wie "Angel Eyes" und "Victim To Villain". Abgerundet wurde der Auftritt durch das düstere Make Up der gesamten Band und der unglaublichen Energie von Ashley Costello und ihren Bandkollegen. Eine Frontfrau die absolut auf die Bühne gehört und unglaublich sympathisch rüberkommt.

Nach einer kurzen Umbaupause folgten GLAMOUR OF THE KILL aus England. Für viele der Anwesenden sicherlich genau so ein Grund, das Konzert zu besuchen wie auch der Headliner ESCAPE THE FATE. Sänger Davey Richmond sorgte für einen kurzen Schreckensmoment, als er erzählte dass sich Drummer Ben die Hand gebrochen hätte und nun nicht in der Lage wäre zu spielen. Wie gut sich die Bands auf dieser Tour verstehen wurde jedoch deutlich, als NEW YEARS DAY Drummer Nick Rossi für einige Songs einsprang. Und auch ESCAPE THE FATE's Robert Ortiz hatte schnell einen Song gelernt, den er mit Davey und Co. zum Besten gab. GLAMOUR OF THE KILL waren gut drauf und zeigten dies auch in ihrer Bühnenshow. Sowohl die Chemie auf der Bühne als auch zwischen Band und Publikum stimmten und sorgten für die ersten Circle Pits des Abends. "A Freak Like Me" vom 2013er Album "Savages" riss die Menge genau so mit wie das ältere "Feeling Alive" und auch der neue Song "Out of Control" der mit Jacoby Shaddix von PAPA ROACH aufgenommen wurde, schien dem überwiegend jungen Publikum gut zu gefallen. Drummer Ben stand mit bandagierter Hand und sicherem Abstand zu allen Circle Pits im Publikum und sah sich den Auftritt seiner Bandkollegen an.

Wäre der Unfall nicht passiert, hätten GLAMOUR OF THE KILL wohl noch 1-2 Songs gespielt. So endete der Auftritt nach etwa 25 Minuten. Es folgten die Headliner des Abends: ESCAPE THE FATE. Nachdem die Band ewig gegen die ganzen Gerüchte der Szene im Bezug auf die Feindschaft zu Ex-Mitglied Ronnie Radke angekämpft hatte, schien es als ob endlich wieder die Musik im Mittelpunkt stehen würde. Sänger Craig Mabbitt hatte sichtlich Spaß und auch seine Bandkollegen Kevin Gruft, Robert Ortiz und TJ Bell gaben ihr Bestes. Egal ob "Ungrateful" und "Picture Perfect" vom aktuellen Album als auch "Issues", "Something", "Ashley" und "10 Miles Wide" wurden vom Publikum gefeiert und lautstark mitgesungen. Hier und da war Mabbitt's Stimme zwar etwas schwach, dies machte er jedoch mit Sympathie wieder gut. Und auch seine kleinen Showeinlagen, wie der Moment, als er ein Knicklicht durch das Loch seines Septum-Piercings zog, trugen zur allgemeinen Heiterkeit bei.

Insgesamt ein schöner Konzertabend, der Freundschaft zwischen den Bands und Nähe zu den Fans widerspiegelte. Da kann man auch mal über den einen oder anderen schiefen Ton hinweghören.