03.03.2007: Callejon, War From A Harlots Mouth, Willschrey, N-Jected - Düsseldorf - Stahlwerk

03.03.2007
 

 


Nachdem es nach Karneval wieder ruhig in der schönsten Stadt am Rhein geworden war, freute ich mich auf einen netten Abend im heimischen Stahlwerk. Angekündigt hatten sich CALLEJON, welche endlich ihre ausgedehnte Tour spielen konnten, sowie die aus Münster stammenden WILLSCHREY, N-JECTED und WAR FROM A HARLOTS MOUTH aus Berlin. Letztere kamen als Ersatz für PHATETIC ILLUSIONS. Begonnen haben die Düsseldorfer N-JECTED, die nach eigener Aussage Metalcore spielen. Der Club im Stahlwerk füllte sich nach und nach und es war verblüffend, wie unterschiedlich das Publikum an diesem Abend war. Von geschminkten Emo-Kids bis hin zum Papi mit Söhnchen inklusive Familien-Support war alles vorhanden. N-JECTED begannen ihre Songs zu spielen und der Sound war in Ordnung. Der Sänger, welcher neben den tiefen Shouts auch gut und klar sang, machte sich Mühe das angewurzelte Publikum zu animieren. Schade, denn N-JECTED machten ihre Sache wirklich gut und erinnerten an 36CRAZYFISTS oder GLASSJAW. Nach ca. 40 Minuten war das Setting durch und der relativ kurze Umbau begann für die Jungs aus der westfälischen Studenten - Metropole.

Ohne zweiten Gitarristen und einen Sänger mit gebrochenem Arm spielten WILLSCHREY zunächst ihre neuen Werke gefolgt von ein paar wenigen älteren Sachen. Letztere gefielen mir persönlich besser, da sie live flotter kamen. Leider konnte der sympathische Sänger ebenfalls die angereisten Musikliebhaber nicht zum tanzen animieren. Musikalisch sind WILLSCHREY wohl in die melodische Metalcore / PostHC – Ecke einzuordnen. Ihr Setting war abwechslungsreich und nach ca. 30 Minuten beendet.

Als nächstes kamen WAR FROM A HARLOTS MOUTH. Diese Band sprang wie gesagt für PHATETIC ILLUSIONS ein und von Beginn an regte es sich im Pit. Die Band lieferte ein ordentliches Brett ab und erinnerte mich stark an CONVERGE und auch SIX REASONS TO KILL kamen mir bei dem roughen Metal-Geholze in den Sinn. Der Sänger bedankte sich des öfteren bei den anwesenden Veranstaltern sowie dem Sänger von CALLEJON, da dieser die Band mit in's Boot für diesen Abend holte. WAR FROM A HARLOTS MOUTH gefielen mir neben dem Mainact am besten.

Nachdem die Berliner fertig waren, kamen endlich die Düsseldorfer von CALLEJON auf die doch recht breite Bühne. CALLEJON hatten in letzter Zeit viel Stress. Erst trennten sie sich vom Bassisten und kurze Zeit später sprang auch noch der Gitarrist und Bruder des Drummers ab. Da standen sie nun und mussten sogar ihre Tour im Dezember '06 absagen. Doch Anlass zur Trauer gab es aller spätestens heute nicht mehr. CALLEJON hatten angekündigt, mit ihrem ScrEaMO-Metal „jedem Clown das Lachen aus dem Gesicht zu schminken“. Und davon gab es an diesem Abend sicherlich genug. Der Sound rief leider nicht zur Begeisterung auf, dafür machten CALLEJON ihren Job als Band und Entertainer wirklich gut. Flotte Sprüche vom Sänger Basti und eine dynamische Bühnenshow rundeten den Auftritt ab. Gespielt wurden sämtliche Tracks ihres Longplayers „Willkommen im Beerdigungscafé“ sowie ein paar neue Sachen. Diese gefielen und weckten die Neugier auf ein weiteren Silberling des Fünfers. Nach CALLEJON war schicht, das Stahlwerk leerte sich und ein netter Metal – Abend ging zuende.