04.04.2017: Parkway Drive, Asking Alexandria, Stick To Your Guns - Frankfurt - Jahrhunderthalle

10.04.2017
 

 

Ein frühsommerlicher Nachmittag erhöhte die Vorfreude auf den Abend und machte die Fahrt und den Verkehr auf dem Weg nach Frankfurt deutlich angenehmer. Die Ankündigung, dass STICK TO YOUR GUNS den Abend bereits um 19 Uhr eröffnen würden, hatten wir zum Anlass genommen, zeitig los zu fahren und den Berufsverkehr mit einzuplanen, so dass wir 20 Minuten vor 19 Uhr auch relativ entspannt an der Jahrhunderthalle ankamen. Die Show an diesem Abend war sehr gut besucht, auch wenn es nicht ganz fürs „Ausverkauft“ Schild gereicht hat.

 

STICK TO YOUR GUNS eröffneten pünktlich den Abend und hatten einen Großteil des anwesenden Publikums relativ schnell auf ihrer Seite. Eine „normale“ STICK TO YOUR GUNS Show vor ein paar Hundert anstelle vor ein paar Tausend Zuschauern ist natürlich etwas komplett anderes, aber die Jungs um Sänger Jesse Barnett machten ihre Sache gut und lieferten eine souveräne Show ab. Aufgrund der kurzen Spielzeit von 30 Minuten, war das Set gespickt mit Hits wie „Nobody“, „We Still Believe“, „What Choice Did You Give Us“, „Universal Language“ von der aktuellen EP „Better Ash Than Dust“ und dem abschließenden alten Klassiker „Amber“. Der Sound hätte etwas besser sein können, die Gitarren waren stark unterschiedlich in der Lautstärke abgemischt, so dass man stellenweise fast nur Josh's Gitarre wahr nahm. STICK TO YOUR GUNS konnten mit ihrem guten und sympathischen Auftritt sicher einige neue Fans hinzu gewinnen.

 

ASKING ALEXANDRIA im Anschluss hatte ich vor vielen Jahren mal auf dem Groezrock Festival gesehen und sie damals nicht in der aller besten Erinnerung behalten, so erschien der Auftritt mit Posing durchgeplant und alles andere als spontan. Ganz so schlimm kam es an diesem Abend nicht, dennoch kann ich mit der Show und der Musik nur bedingt etwas anfangen. Metalcore, welcher in meinen Ohren aus zu viel Konzept und Vorhersehbarkeit besteht und Überraschungsmomente fast aussen vor sind. Das sehr rockige „Moving On“, passte dann irgendwie mehr zu dem Gepose und einem evtl. verborgenen Wunsch einen auf BON JOVI und Rockstar zu machen. Aber Spass beiseite, auch ASKING ALEXANDRIA hatten etliche Fans vor der Bühne versammelt und auch wenn einige Personen, wie ich, eher kopfschüttelnd im Publikum standen, scheinen die Jungs eine gute Fanbase zu haben.

 

Die Erwartung und die Freude auf PARKWAY DRIVE stieg anschließend minütlich im Publikum und als dann die letzten Takte von „Welcome To The Jungle“ von GUNS N' ROSES vergangen waren und kurz darauf das Anfangs-Riff von „Wild Eyes“ angespielt wurde, begann der Siegeszug von PARKWAY DRIVE auf der Unbreakable Tour auch in Frankfurt seinen Lauf zu nehmen. Über die Jungs ist vermutlich schon jede Lobes Hymne geschrieben worden und man kann sich diesen quasi ohne zu zögern fast schon pauschal anschließen. Unterstützt von einem perfekt abgemixten Sound im Rücken und einer Lautstärke, welche sich nachhaltig in den Gehörgängen und in der Magengrube fest setzte, aber rechtzeitig vor dem roten Bereich halt machte. Die Tatsache, dass es sich PARKWAY DRIVE im Jahr 2017 erlauben können ihren langjährigen Überhit „Carrion“ bereits an zweiter Stelle im Set zu spielen, verdeutlicht einem noch einmal eindrucksvoll, dass die Band mit den letzten beiden Alben weitere, riesige Schritte nach vorne gemacht hat und das nicht nur im Bekanntheitsgrad, sondern meiner Meinung auch ganz klar im Songwriting. Die Bühne war relativ schlicht gehalten, gespickt mit jeder Menge Licht im Hintergrund und einer runden Stahlkonstruktion, in welcher das Schlagzeug von Ben eingebettet war, und ein wenig an ein Laufrad erinnerte. Die gute Lichtshow und die von PARKWAY DRIVE gewohnten Knalleffekte und Feuerfontänen sorgten für eine überragende und brachiale Unterstützung der Show. Das ruhige „Writings On The Wall“ sorgte einerseits für eine willkommene Abwechslung und war, mit den einzelnen Bandmitgliedern auf hochgefahrenen Podesten, auch optisch ein Hingucker, konnte mich aber ähnlich wie auf Platte nicht 100% überzeugen. Gecovert wurde auf dieser Tour übrigens „Bulls On Parade“ von RAGE AGAINST THE MACHINE. Auch im PARKWAY DRIVE Gewand machte der Song gar keine schlechte Figur. Eine weiterer Höhepunkt wurde am Ende des regulären Sets mit „Swing“ gesetzt, bei welchem sich Ben während seines Schlagzeug Solo mit seiner Stahlkonstruktion langsam im Kreis drehte und auf dem Kopf spielen musste/durfte. Nachdem die Jungs um Winston kurz hinter der Bühne verschwunden waren, kamen sie für „Crushed“ und „Bottom Feeder“ noch einmal zurück. Ben drehte sich auch hier weiter im Kreis und auch in Sachen Licht, Feuer und Feuerwerk wurde hier bei den Klängen von „Bottom Feeder“ noch einmal alles gegeben was möglich war. Eigentlich fehlte nur der ganz große Knall am Ende mit dem die Jungs die komplette Bühne auf Asche gelegt hätten. Für mich das beste Konzert seit langer Zeit, von Sound, über Songauswahl bis hin zur Show haben PARKWAY DRIVE die Messlatte verdammt hoch gelegt. Ich war darüber hinaus auch selten bei einem Konzert bei welchem ich so viele strahlende Gesichter im Publikum gesehen habe. Den Alltag vergessen, sich in der Musik zu verlieren und einfach eine gute Zeit haben, das hatten PARKWAY DRIVE allem Anschein bei vielem der Anwesenden geschafft und das ist vermutlich eines der größten Komplimente, das man einer Band machen kann.

 

 

 

Setlist:

  1. Wild Eyes
  2. Carrion
  3. Dedicated
  4. Vice Grip
  5. Karma
  6. Sleepwalker
  7. Dark Days
  8. Destroyer
  9. Boneyards
  10. Writings on the Wall
  11. Idols and Anchors
  12. Bulls on Parade
  13. Swing
  14. Crushed
  15. Bottom Feeder