06.01.2007: Ransom, 20/20 Vision, Picture Of Myself - Berlin - Magnet

06.01.2007
 

 


R.I.P. Schon der Konzert-Flyer in der Pfütze vorm Magnet schmückt unser Gemüt mit Melancholie. RANSOM, mit 10-jähriger Historie zu einer Art Szene-Legende herangewachsen, geben sich vor ausverkauften Haus ein letztes Mal die Ehre. Da fassen sich Fans aus allen Himmelsrichtungen ein Herz und lassen "ihre 4" nicht im Stich. Eine Schlange vor der Tür wie man eher von Madonna-Vorverkäufen kennt, hindert uns trotz pünktlichem Erscheinen daran, die erste Band des Abends, PICTURE OF MYSELF (heldenhaft nach einem Ransom-Song benannt) erleben zu dürfen. Nach einer guten Stunde im Regen erreichen wir zum Start des 20/20 Vision (Ex-Generation Fuck)-Sets den Konzertraum, welcher sich bereits mit dem Geruch von verschwitzten Moshpit-Kids angefreundet hat. Neue Songs, aber auch GENERATION FUCK-Klassiker werden gefeiert, getanzt und bejubelt.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde wird die Bühne geräumt und die ersten Ransom-Sprechchöre lassen erschliessen, dass das Publikum sich heute abend nicht auf die Seite der Trauer gestellt hat. Mit dem Kick-Off "BOY KICKS GIRL" bricht der Laden auseinander. Trotz eines eher gedämpften bis erwachsenden Abbildes von Toffi, Jan, Kühne und Timo wird in den nächsten 90 Minuten jeder von 23 gelisteten Songs zu einer Art Gottesdienst umgekrempelt. T-Shirts und CD´s finden in den Stimmpausen den Weg ins Publikum und jeder Besucher möchte den Vieren ein letztes Mal direkt gegenüber stehen. Eine Auswahl von Hits des Albums "Escape From Suburbia", gestreckt mit Klassikern aus alten Tagen ("Glatze") und verfeinert mit Melodien aus den letzten Tagen der Band zünden ein Fegefeuer nach dem nächsten. Nach dem 3. Zugabeblock wird der Abend auf der Bühne mit dem Coversong "Walking On Sunshine" beendet. Bei Cocktails und Begutachtung der auf die Leinwände des Clubs gebannten RANSOM-Fotos aus vergangenen Tagen driftet die Laune von Musikern, Freunden und Bekannten doch allmählich etwas ins Emotionale ab. Das soll es also gewesen sein. Danke, RANSOM - für diese 10 Jahre voll ehrlicher Musik und lebensfroher Live-Shows. Wenn Ihr es Euch irgendwann noch einmal anders überlegt, sagt uns Bescheid!

Euer Moppi