06.05.2006: Comeback Kid, Raised Fist, Endstand, The Dead - Münster - Sputnikhalle

06.05.2006
 

 

Unglaublich. Es ist 18:30 und The Dead spielen schon. Unglaublich! Aber mal von vorne hier: Also, es ist Münster, ein wunderschöner warmer, sonniger Maitag, ein Samstag, und heute noch gibt es Raised Fist und Comeback Kid mit neuem Sänger live on Stage 18:30h. So. Und dann heißt es 18h geht’s los. Naja, denk ich mir, dann werden die um 19h anfangen. Nix da! 18:30h geht es tatsächlich schon los. Ich bin nicht die einzige, die verwirrt ist. Einige Nachzügler so gegen 21h fragen verwirrt, warum denn Raised Fist schon fast fertig sind. The Dead verpasse ich leider, weil ich zu diesem Zeitpunkt in der Sonne mit dem Bassisten von Raised Fist ein Interview mache.

Aber mir wird berichtet, ich hätte nichts verpasst. Und das Publikum sei auch noch nicht bewegungsfähig um diese Uhrzeit. Davon überzeuge ich mich dann bei Endstand. Da ist außer leichtem Kopfnicken hier und da nix an Bewegung im Raum. Auf der Bühne schon! Die Jungs geben sich Mühe, die dennoch schon zahlreiche Meute mal zum Bewegen zu animieren, aber leider will der Funke nicht so überspringen. Da schont man anscheinend die Kräfte für die beiden Hauptbands oder verdaut noch das üppige Nachmittags-Eis oder so. An der Musik kann es nicht liegen. Endstand machen ihre Sache gut, leider ohne offensichtliche Honorierung. Und Zeit für Zugaben lässt ihnen der stramme Zeitplan (man will wohl einen Rekord im früh-fertig-werden aufstellen) leider nicht.

Dann ist auch schon um zwanzig nach acht Zeit für die „erhobene Faust“. Hier kriegt man auch genau das, was man erwartet hat und noch mehr – Fotos machen ist bei dem Mob unmöglich. Circle Pit, Mosh-Massen, Mitgröhlen, begeisterte band und begeistertes Publikum, gute Musik, Energie und Old School Hardcore satt. Danach ist keiner mehr hungrig, keiner mehr trocken, alle schon mal zufrieden...außer diejenigen, die dachten, dass das Konzert eben JETZT erst losginge.

Es ist 21:15h! Und zu guter Letzt nun Comeback Kid. Mit neuem Sänger! Die Spannung ist enorm, entlädt sich aber bei den meisten in moshendem Wohlgefallen und jeder Menge Stagediven und mitgröhlen und Circle Pits und Schweiß – noch mehr Schweiß. Hier kann ich mich wenigstens neben die unangenehm laute Frontbox vorkämpfen und ein paar Schnapschüsse machen, die mehr aus Glück gut geraten und bei denen mir auch fast die Kamera aus der Hand geschlagen wird. Das spricht aber für den Entertainmentfaktor der Band! Und der ist wirklich enorm, riesig, massiv! Auch der neue Sänger bewährt sich meiner Meinung nach und ist ein adäquater Ersatz für den alten Frontmann. Das finden wohl auch die meisten der Besucher, die restlos begeistert sind und das auch zeigen. Um kurz nach 22h ist der ganze Spuk dann vorbei. Ich denke den früh-fertig-Rekord hat die Sputnikhalle damit gewonnen. Aber es trübt nicht die guten Erinnerungen an gute Bands an diesem schönen Maisamstag.