06.08.2018: STEEL PANTHER, KISSIN' DYNAMITE, BATTLE BEAST - Berlin - Huxleys

11.08.2018
 

 

Es hat vermutlich am schlechten Kartenvorverkauf gelegen, dass das Konzert von STEEL PANTHER von der Zitadelle in das kleinere Huxleys verlegt wurde. Auf der anderen Seite hatte das Ganze auch was Gutes. Am Ende des Tages konnte man von einer ausverkauften Show sprechen.

Im Vorprogramm gaben sich gleich zwei Bands die Ehre: KISSIN' DYNAMITE und BATTLE BEAST. Da ich kein Vielhörer im Bereich Metal / Hardrock bin, muss ich zu meiner Schande gestehen, von den Bands vorher noch nie etwas gehört zu haben. Es zeigte sich aber schnell, dass ich damit ziemlich alleine dastand. Schon bei KISSIN' DYNAMITE aus Tübingen zeigte sich bereits, dass viele nicht nur wegen STEEL PANTHER erschienen waren. Genauso verhielt es sich mit BATTLE BEAST aus Helsinki. Beide Bands lieferten mitreisende Auftritte ab und sorgten für jede Menge wehende Mähnen. Überall im Huxleys waren empor gestreckte Arme und textsichere Fans wahrzunehmen. Mir wurde schnell klar, dass hier sehr erfahrene Bands am Werk waren, die die Temperaturen im Huxleys schon gut anstiegen ließen und die Messlatte für den Headliner ziemlich hochlegten.

Bis STEEL PANTHER loslegen konnten, dauerte es dann etwas länger. Stix Zadinia saß bereits an seinen Drums, als wegen technischer Probleme der Beginn doch nochmal um ein paar Minuten nach hinten verschoben wurde. Als es dann aber soweit war, servierten die Männer aus L.A. eine typische Show im STEEL PANTHER-Stil. Obszöne Gesten oder ein aufblasbarer Riesenpenis, der den Weg aus dem Publikum auf die Bühne fand, untermalten das erwartete Bild. Es dauerte auch keine drei Songs bis die erste leicht bekleidete Dame auf der Bühne stand und ihre entblößte Oberweite präsentierte – willkommen bei STEEL PANTHER.

Wie beim Großteil der Songtexte, war das Niveau erwartungsgemäß auch zwischen den Songs meist überwiegend tief. Allen voran Gitarrist Satchel, der sich wohl die meisten, politisch unkorrektesten Sprüche erlaubte, während Bassist Lexxi Foxx auf der anderen Seite der Bühne bemüht war, mit Spiegel in der Hand seinen Look zu checken und jede Menge Haarspray zu versprühen.
Trotzdem zeigten STEEL PANTHER, dass da auf der Bühne, neben all dem Quatsch und Albernheiten, trotzdem extrem talentierte Musiker am Werk sind. Sänger Michael Starr war in Bestform, aber besonders Satches zeigte an der Gitarre eindrucksvoll, was er drauf hat. Das bewies zusätzlich sein Solo-Part in der Mitte des Sets, als ihm der Rest der Band die Bühne überließ und er neben seiner Saitenarbeit zusätzlich auch noch Teile des Schlagzeugs bediente.
Sogar romantisch wurde es zwischenzeitlich, wenn STEEL PANTHER dafür sorgten, dass die Dame, die vorher aus dem Publikum auf die Bühne geholt wurde, von ihrem Freund anschließend einen Heiratsantrag erhalten sollte.
Nachdem Michael Starr eine perfekte Ozzy Osbourne-Imitation zum Besten geben hatte, wurde es voll auf der Bühne – STEEL PANTHER luden alle Frauen ein, die Lust hatten auf die Bühne zu kommen. Während die Band ''17 Girls in a Row'' und ''Gloryhole'' spielte, nutzten dies nicht wenige, um Selfies mit der Band zu machen. Was vielleicht negativ bewertet werden könnte, war der Zustand, dass die Band letztendlich viel mehr redete, als sie Songs spielte. Dies kann aber auch mit den unfreiwilligen Pausen zusammengehangen haben, die immer wieder durch die wiederkehrenden technischen Probleme überbrückt werden mussten.

Eher untypisch war das, was STEEL PANTHER nach dem Ende des letztens Songs machten. Wo andere Bands zu diesem Zeitpunkt meist von der Bühne verschwinden, verweilte die Band dort noch eine Zeit lang, um sich nochmals beim Publikum und vor allem bei den Vorbands zu bedanken – sehr sympathisch.


Die Bilder aller Bands gibt es hier: KISSIN' DYNAMITEBATTLE BEASTSTEEL PANTHER