07.08.2008: Propagandhi, Kafkas, Rentokill, Nein Nein Nein - Matrix - Bochum

07.08.2008
 

 

Es ist Donnerstagabend und die Zuschauer strömen mal wieder in die Bochumer Matrix, um heute eine von sechs Europashows von PROPAGANDHI zu erleben. Doch bevor die "Götter" wie sie noch bezeichnet werden an diesem Abend, die Bühne betreten stehen noch drei Vorbands auf dem Plan, die dem bunt gemischten Publikum einheizen sollen.

Zu erst legen die Mönchengladbacher NEIN NEIN NEIN mit ihrem Deutschpunk los und wie auch beim letzten Gig an selber Stelle, werden alle Hits gespielt. Das Publikum ist noch relativ schüchtern und steht in gewissem Abstand vor der Bühne und Bewegung will noch nicht aufkommen. Für mich geht es nun los mit den Highlights des Abends, denn die Österreicher RENTOKILL betreten nun die Bühne und bieten ein wahres Feuerwerk. Zwar kommt im Publikum immer noch nicht die gewünschte Stimmung auf, aber was die vier Herren da bieten, ist schneller leidenschaftlicher Punk der ohne Ende Arsch tritt. Es werden Songs von den Alben "AntiChorus" und "Back To Convenience" gespielt und natürlich darf an diesem Abend auch der politische Aspekt nicht fehlen. Sänger Jack spricht unter anderem Tierversuche in Österreich und Kriegsflüchtlinge in Tschetschenien an, um ein bisschen Wachzurütteln. Leider ist die Spielposition von RENTOKILL ungünstig gewählt, aber hierzu nun mehr.

Die KAFKAS aus Fulda durften nun ran und irgendwie interessierte das leider sehr wenige im Publikum. Der Toursupport von den wie Sänger Markus sie nannte "Götter" spielten zwar eine bunte Mischung ihres Schaffens mit Songs wie "Vegetarier können nicht tanzen" oder "Klatsch in die Hände" vom neuen Album "Paula", aber für meine Meinung wären eben RENTOKILL an dieser Position besser gewesen. Das Publikum wurde aber dann noch mit sehr viel Augenzwinkern von Sänger Markus mit Lob überschüttet und man sah ihnen an, dass es das heute nicht wirklich war.

So nun aber endlich Stimmung, Hitze und beste Band des Abends. Vorhang auf für Fat Wreck Chords finest PROPAGANDHI aus Kanada! Nach 22 Jahren Bandgeschichte und sechs spitzen Alben hatte man sich nach längerer Europaabwesenheit einiges vorgenommen. Mit "A Speculative Fiction" vom drei Jahre alten "Potemkin City Limits" Album ging es los und von der ersten Note des Sets gab es kein Halten mehr. Zum Bedauern des Backliner stürmten auch unzählige Stagediver die Bühne und so musste dieser zwischen Songs wie "Today’s Empires, Tomorrow’s Ashes", "Bringer Of Greater Things" oder "Less Talk, More Rock" ausrücken. Natürlich steht bei PROPAGANDHI der politische Aspekt wie bei keiner anderen Band im Vordergrund, was die Spende von 0,50 € bei jeder Karte an die Rote Hilfe zeigt oder auch Ansagen von Sänger Todd Kowalski. Weiter aber im Programm mit z.Bsp. "Haille Sellasse, Up Your Ass" bis auch dieser großartige Abend zu Ende gehen sollte. Als Zugaben wurden dann noch "Fuck the Border" und natürlich "Anti-Manifesto" gespielt. Schweißnass ging es dann sehr zufrieden nach Hause.