09.09.2007: Sick Of It All, Wisdom In Chains, World Collapse, Crushing Caspars - Münster - Tryptichon

09.09.2007
 

 


Im gemütlichen Tryptichon und nicht wie anfangs angekündigt im Skaters Palace, ging die Show vor ausverkauftem Hause über die Bühne. Als Support versuchten sich an dem zahlreich erschienen Publikum die überflüssigen Proleten von CRASHING CASPARS, die im Posthardcore verwurzelten WORLD COLLAPSE und die etwas stumpf und monoton wirkenden WISDOMS IN CHAINS. Während erstere es erneut schafften mich an dem guten Musikgeschmack mancher Booker zu zweifeln, konnte die zweite Band bedingt begeistern, angesichts eines Publikums das nicht für eher ruhig und atmosphärisch arrangierte Musik offen war.

WISDOMS IN CHAINS hingegen entsprachen mit ihrem geschätzten IQ von 10 anscheinend einem kleinen Teil des Publikums, dass sich durch wildes herumschubsen und schlagen hervortat und den halbstündigen Auftritt unter der Kategorie „Opfer-Band trifft Opfer-Publikum“ zusammenfasst. Nichtsdestotrotz konnte man dem Auftritt einen gewissen Unterhaltungswert (Vorsicht: Ironie) abgewinnen. Bezeichnend ist auf jeden Fall die Tatsache das der meiste Applaus kam, als es immer wieder hieß: „Give It Up for SICK OF IT ALL.“

Diese gaben sich auf der kleinen Bühne des Tryptichon keine Blöße und brannten von der ersten Minute an voller Motivation. Ob es an der Tatsache gelegen hat, endlich mal wieder ohne Barrier zu spielen, oder einfach daran das die Band einen guten Tag erwischt hatte, sei mal dahin gestellt. Jedenfalls erwies sich das Set, natürlich vollgepackt mit jede Menge Klassikern (‚Scratch The Surface’, ‚Step Down’, ,Us Vs. Them’) als sicherer Garant für euphorische Publikumsreaktion. Dennoch hätte man eigentlich erwarten können ein wenig mehr Schweiß und Action vor Auge geführt zu bekommen, denn viele Teile des Publikums erwiesen sich meiner Meinung nach als zu standfest. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall die Spielzeit der HC-Opas, die mit einem (fast) einstündigen Set erneut bewiesen warum fast keine Band an die Helden des NYHC herankommt. Da hätten sich selbst die GORILLA BISCUITS mal eine Scheibe von abschneiden können, die in den überaus sympatischen und öfters mit beißender Ironie gespickten Ansagen von Mr. Koller ihr Fett weg bekamen. Mit zunehmend steigender Luftfeuchtigkeit der ohnehin schon schwülen Luft und der Erkenntnis das jeder weitere Song das Publikum zu argen Kreislaufproblemen geführt hätte, verabschiedeten sich SICK OF IT ALL von der Bühne und lassen einen mit der Erkenntnis zurück das diese Band, zumindest live, einfach niemals schlecht sein kann. Ich freu mich schon jetzt auf mein gefühltes 8. SICK OF IT ALL-Konzert! Thumbs Up!