10.01.2009: The Effort, Against Your Society, The Realness - Wolfsburg - JUZ Ost

10.01.2009
 

 


Wie ich mich auf diesen Abend gefreut habe und dann sagen meine Eltern mir am Nachmittag „Du kannst das Auto doch nicht haben, denn es soll heute Nacht Eisregen geben!“ Ich dachte ich muss kotzen! Eisregen? „Hallo, wo denn in Alaska oder wo?“ war auch meine plumpe Antwort und danach wurde beleidigt aufgelegt. Jaja fast 27 und immer noch ein Kind! Problem an der Sache war nur das ich schon 3 Leuten fest zugesagt hatte, „Kein Ding, ich fahre auf alle Fälle, komme was wolle!“ und jetzt AHHHH, Fuck Fuck, double FUCKKKK !
Sauer und enttäuscht Mirko bei Myplace geschrieben und ihm die schlecht Nachricht übermittelt und dann 5 Minuten Später im Posteingang die gute Nachricht, dass er sich erbarmt und fährt, JUHUUUUUUUU !

Völlig aufgedreht befand ich mich aufwärmtechnisch 5 Minuten später joggend am Maschsee wieder, wo ich mir vorab schon mal die Seele aus dem Leib schrie und mein altes Black Flag Shirt durchschwitzte. Frisch geduscht ging es dann mit dem Radl vonna Südstadt Richtung Nordstadt, wo mich Mirko plus Freundin dann gegen 18.45 aufpickten, um gen Wolfsburg zu cruisen. An dieser Stelle, wollte ich noch sagen, alle die denken es gibt keine Verrückten die bei diesem Wetter Rad fahren, es gibt Sie und ja ich hab mich auf dem Weg 2 mal fast aufe Fresse gelegt.

Neue Goldust läuft wie der Motor auf hochtouren und ich muss Mirko recht geben die ist echt mal gut. Nach einer Stunde erreichen wir dann auch das Juz und wir stellen fest, alle noch am aufbauen, nicht mal Schlagzeug auf der Bühne. So viel also zum Thema 20 Uhr Einlass, 21 Uhr Beginn. Wir beschließen also, noch mal was futtern zu fahren und finden uns 10 Minuten später im Fastfood Tempel mit der Krone drauf, Junkfood mampfend wieder. Erdbeermilchshake 0.5 und Country Burger liegen wie ein dicker Stein in meinem Bauch und Mirko Auto zeigt Service an, aber egal „Punkrock Eh“, die Karre läuft schon denken wir alle und hoffen dis auch stillschweigend.

Als wir wieder im Juz eintreffen geht’s auch schon gleich los mit The Realness aus Nordhausen. Die Jungs spielen Old HC, aber meiner Meinung hat der Sänger ne echt quäkige Stimme und Pluspunkte gibt’s von mir an dieser Stelle nur für´s texas is the reason Shirt. Nach 20 Minuten ist dann auch zum Glück Schluß. Kurz bei Volker (Fields Of Hope Rec.) die Platten Kiste nach neuen Schmuckstücken durchsucht und dann ging es los mit AYS.

Der junge Mann mit Hornbrille und langen schwarzen Haaren, der mir schon am Anfang der Show aufgefallen war, weil er ein bissl wie ein Nerd aussah, hat Brille und Strickpulli in die Ecke geschmissen und schreit sich jetzt beim fix me (Balck Flag) Cover psychopathisch geil die Lungenflügel dick. Erster Song also schon mal ein echter Kracher und so geht das Set auch weiter, wobei der Sänger kontinuierlich serial-killer-mäßig ins Publikum starrt und ich teilweise denke, er versucht das Böse aus seinem Körper zu treiben, „Exorzistenstyle“! Ein punkiger HC Hit jagt den nächsten. Wolfsburg scheint vertraut zu sein mit den Wegbergern und singt fleißig mit. 12 Hits werden in 30 Minuten zum besten gegeben und Wolfsburg dankt es stagediverisch. AYS Platte gekauft, AYS Shirt gekauft. Kurz zum Auto und dann schnell wieder zurück, denn die Headliner aus Boston are up next!

The Effort beginnen mit The Price Of Medication und Wolfburg geht gut mit. Stagedives, Sing-a-longs das volle Programm. Yeah yeah ich wusste die Fahrt würde sich lohnen. 1985 gleich als zweites und die Leute sind am durchdrehen, besonders Volker (FOH) ist gut am mitsingen und in die Leute springen. Dritter Song is dann Turning Point – behind this wall Cover für die diesjährigen Tourbegleiter Fall Appart, die euphorisch mitgröhlen. All this time und and to think werden gleich im Anschluß hinterher geschmettert und Wolfsburg rastet aus. Freudige Gesichter vor und auf der Bühne. Vor jedem Song werden jeweils kurz Statements abgegeben und zusätzlich wird auf die Situation in Burma aufmerksam gemacht, die der Band wohl ziemlich am Herzen liegt.

Mit wear your heart und Nineteen years late neigt sich die Show dann halsbrecherisch langsam dem Ende zu und zum Schluß gibt’s dann noch ein sehr gutes In My Eyes Cover und black sheep als Zuggabe. Na wenn das mal nicht ein schöner Samstag Abend, weiß ich auch nicht. Punkt 23.00 befinden wir uns dann auch schon wieder gut durchgeschwitzt auf der A2 Richtung Heimat. Ich muss ja sagen es war wie guter Sex, schnell vorbei, aber dafür 2 mal gekommen. The Realness war allerdings ein schlechtes Vorspiel ! ;)