10.02.2019: MOOP MAMA, ROGER REKLESS - Hamburg - Große Freiheit 36

11.02.2019
 

 

Sonntagabend. Die große Freiheit gehört an diesem Abend einzig und alleine MOOP MAMA. Olivia Jones, Susis Show Bar,.... alle können Sie einpacken. Über die ganze Straße erstreckt sich die Schlange hin zum Einlass. Und auch drinnen: oben, unten, links, rechts, vorne, hinten - alles voll. Ausverkauft. Brass, Rap und ein bisschen Punk. MOOP MAMA.

Pünktlich um 19 Uhr stehen ROGER REKLESS und DAM SICK auf der Bühne. Vielen dürfte ROGER REKLESS als Frontmann der Cross-Over Band GWLT geläufig sein. Deutscher Hip Hop. Wortgewandt, sowohl bei den Songs als auch bei den Ansagen. Der Münchner weiß mit Worten umzugehen. Es wird viel erzählt und noch mehr gerappt. Von Mama, Graffiti und von Flüchtlingen. Und von den Zuschauern. Luft geholt wird dagegen wenig.
In Freestyle-Parts und ganzen Freestyle-Songs lässt ROGER REKLESS jede Regung im Publikum in seine Songs mit einfließen. Zuschauer die filmen, Zuschauer die größer sind als andere, Zuschauer die es in die erste Reihe geschafft haben. Alle werden Teil des Songs.
ROGER REKLESS verwandelt das bunt gemischte MOOP MAMA Publikum (mit erstaunlich vielen Kindern in den ersten Reihen) in Hip Hop Fans. Also Arme in die Luft und im Takt bewegen. Ab geht’s.
Und die Große Freiheit lässt sich auch nicht lange bitten. Mit singen, mit tanzen, mit machen.
Neben einer Liebesode an all die Mütter bekommt auch das Schlagzeug im letzten Song seinen nötigen Respekt. Wie bitte du magst die Drums nicht?
Lässiger Auftritt.

Kurz nach 21 Uhr gehen die Lichter in der Großen Freiheit 36 aus und die Bühne erstrahlt in Rot. MOOP-MAMA-Time.
Früh wird das Hamburger Publikum als "beste Stadt der Tour" geadelt. Zumindest finanziell gesehen. Denn Hamburg war nicht nur die erste ausverkaufte Show der "ICH"-Tour und die Stadt mit der ersten ausverkauften MOOP MAMA Show jemals, sondern ist auch das zu Hause von zwei MOOP MAMAs. Heimspiel. Zumindest fast. 
Das auch der Rest der Band jede Menge Bock auf das Hamburger Publikum hat, wird Frontmann Keno nicht müde auszusprechen. Dabei vergleicht der Wahlhamburger die Große Freiheit 36 mit einer großen Bar, die einen trotz ihrer Größe willkommen heißt. Der Rest der Band nickt zustimmend. 
Gerüchten zufolge sind in der Großen Freiheit 36 bereits Menschen gestorben. Und geboren worden. Dieser Abend bleibt dagegen vergleichsweise ruhig. Besser so.

Mit zehn Mann auf der Bühne ist immer etwas los. Es wird sich gegenseitig geneckt, miteinander gespielt und schlichtweg abgeliefert. Sei es beim Zeitlupen-Kampf gegen den Shitstorm oder auf dem rollenden Drahtesel zu "Die Erfindung Des Rades". An Ideen mangelt es MOOP MAMA nicht. An der Umsetzung auch nicht. Stets beeindruckend im Mittelpunkt - die pompöse Lichtshow. Immer wieder gibt es neue Spielereien. Leuchtstoffröhren, leuchtende Jacken, sich drehende Aufbauten. Groß, groß, groß.

Zur Mitte des Sets setzen auch MOOP MAMA zum Freestyle an. Natürlich mit dabei - ROGER REKLESS. Gemeinsam wird sich einmal durch das Publikum geflowt. Battle? Nein. Man unterstützt sich, freut sich über gute Parts des Partners und feiert sich gegenseitig.
Das Publikum feiert von Beginn an mit. Zur großen Eskalation kommt es jedoch erst zum Ende des Sets. Spätestens bei der Wall of Death, die Sänger Keno als Durchgang zum Mischpult nutzt, fallen die letzten Hemmungen. Obwohl es auch dabei noch sehr gesittet zugeht. MOOP MAMA Fans nehmen Rücksicht. Schön.
Über das ganze Set verteilt wird jede Menge Liebe verteilt. Zur Zugabe nochmal etwas mehr.

„Denn, wenn du ein Mensch bist, hab ich Liebe für dich.
Wenn du ein Tier bist, hab ich Liebe für dich.
Wenn du ein Baum bist, hab ich Liebe für dich.“

MOOP MAMA.
Hamburg.
Liebe.