12.08.2009: Far From Finished, Couchdivers - Hannover - Bei Chez Heinz

12.08.2009
 

 

Schon Ende April dieses Jahres waren die 5 Bostoner Jungs + Verstärkung an Gayboard, - äähh – Keyboard im Capitol als Support von MILLENCOLLIN zu sehen. Und schon Ende April stand fest, dass die bessere Show von FAR FROM FINISHED im August im Heinz stattfinden würde. Demnach schlossen wir uns der Menschentraube an jenem Pseudosommerabend an und pilgerten die Stufen ins Heinz herab, welches an diesem Abend mal wirklich komplett einer Baustelle glich. Ekeliger Geruch, Bauzäune, Schutt vor der Tür – aber eben auch eiskaltes Bier, gepflegte Irokesenschnitte und die Vorfreude auf die heisere Kehle am nächsten Morgen.

Pünktlich um 21.30h legten die COUCHDIVERS aus Hannover mit einem Mix aus RISE AGAINST und frühen NOFX los, konnten aber schon nach 3 Songs keinen richtigen Spannungsmoment mehr liefern, so dass sich das Publikum bis auf mehrere Bekannte der Band fix gen Biergarten verlagerte. Nach knapp 45 Minuten und einer entspannten Umbaupause feuerte das Gespann um Sänger Steve Neary dann mit „21 Guns“ los und Hannover verstand trotz Mittwochabend schnell.

FAR FROM FINISHED wirkten erheblich motivierter und begeisterter als auf der riesigen Bühne des Capitols – somit wurde das Publikum pausenlos angestachelt, sich auch bloß ausreichend zu bewegen und nicht zu knapp zu feiern. Als 1a Backgroundsänger (neben Orgel- und Akustikgitarre) gab sich heute auch der sechste Mann im Bunde zu erkennen (Josh?), der bei der Aprilshow eher unterging. Eine amtliche Stunde ging es mit einer Latte an Hits weiter – „Heroes and Ghosts“, „Watch Your Back“, „Destination Nowhere“ – wenn auch die Setlist sehr stark an jene aus dem Capitol erinnerte. Nach „Roses And Razorblades“ zum Finale gab es noch einen ansehnlichen Zugabenblock mit „Bastard´s Way“ als Akutikversion, bevor die gut 200 durchgeschwitzten T-Shirts wieder an die frische Luft entlassen wurden. Gut zu sehen, dass die Band auf dem Boden geblieben zu sein scheint und das Leben als Künstler wirklich als eine nicht-endende Party sieht und geniesst. Nicht etwa so, wie uns im Zeitalter des MySpace-Kolosses und Punker-Schminktipps in der Bravo allzu oft vorgeheuchelt wird, es trendigerweise tun zu müssen. Hut ab, Boston! Auf dich ist Verlass...
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Moppi/Maik