26.06.2018: ASKING ALEXANDRIA, BURY TOMORROW, BLESSTHEFALL - Hamburg - Markthalle

01.07.2018
 

 

Dienstagabend in Hamburg. Die Markthalle ist seit Wochen ausverkauft. ASKING ALEXANDRIA haben eingeladen zu einer Clubshow zwischen diversen Festivalauftritten. Vieles an diesem Abend kam (für mich) anders als gedacht. Zum einen habe ich es zeitlich nicht zur ersten Bands des Abend, ANY GIVEN DAY, geschafft. Zum anderen lieferten ASKING ALEXANDRIA ein wirklich gutes Konzert ab.

Als ich die Markthalle betrat, war der Umbau auf der Bühne in vollem Gange. Alles wurde vorbereitet für den Auftritt von BLESSTHEFALL. Die Metalcore-Band aus Arizona hat im März 2018 ihr aktuelles Album “Hard Feelings” (Rise Records) veröffentlicht. Das insgesamt sechste Studioalbum der Band, das erste, welches über Rise Records veröffentlicht wurde. Eine gute halbe Stunde durfte die Band spielen und machte definitiv das Beste draus. Frontmann Beau Bokan nahm immer wieder Kontakt zum Publikum auf, verteilte reihenweise High-Fives und auch der Rest der Band hatte mächtig Spaß in der inzwischen schwül-warmen Markthalle. Die Security-Mitarbeiter verteilten während des gesamten Abends immer wieder Becher mit Wasser an die ersten Reihen. Ein großes Lob dafür!

Nachdem BLESSTHEFALL mit einer Menge Beifall von der Bühne verabschiedet wurden, betraten wenig später BURY TOMORROW die Bühne. Die britische Metalcore-Band veröffentlicht im Juli ihr neues Album “Black Flame” und präsentierte bereits einige Songs davon während ihres Auftritts. Wie eigentlich immer zeigten BURY TOMORROW eine solide Live-Performance. Zudem kündigte Sänger Daniel Winter-Bates während des Auftritts an, dass die Band Ende des Jahres erneut auf Tour kommt. Dann als Headliner, ebenfalls u.a. in der Markthalle in Hamburg. Nach ca. 45 Minuten beendeten BURY TOMORROW ihr Set mit dem Titeltrack des kommenden Albums.

Bisher waren die Auftritte genauso verlaufen wie erwartet. BLESSTHEFALL und BURY TOMORROW mit guten, energiegeladenen Auftritten. ASKING ALEXANDRIA sollten an diesem Abend - entgegen der Erwartungen - der Torte die Kirsche aufsetzen. Mit “Into the Fire” vom aktuellen Album “Asking Alexandria” (Sumerian Records) und “Run Free” vom Album “From Death to Destiny” startete die Band in sein Set, das den Fokus eindeutig auf das aktuelle Album legte. Erstaunlich textsicher zeigte sich das Hamburger Publikum auch bei den neuen Songs und die Stimmung war von Anfang an wirklich gut. Ohne großes, pompöses Bühnenbild, wie man es von ASKING ALEXANDRIA eigentlich kennt, bekam das Konzert eine persönliche Note. Zudem zeigte sich Sänger Danny Worsnop in herausragender Verfassung und wechselte zwischen harten Screams und sanftem Gesang spielerisch hin und her. Genau diese Mischung präsentiert die Band auch auf dem aktuellen Album. Mehr Rock und weniger Metalcore aus den Anfangstagen ist die Divise. Auf Platte teils fast etwas zu poppig, entwickeln vor allem Songs wie “Alone In A Room” oder “Where Did It Go?” live eine besondere Qualität. Auch mit den beiden akustisch vorgetragenen Nummern “Someone, Somewhere” vom Album "Reckless & Relentless" (2011) und “Vultures” von der aktuellen Platte wussten Danny Worsnop und Ben Bruce zu überzeugen. Besonders bei “Vultures” spielt der Sänger seine ganze stimmliche Stärke aus.

Was an diesem Abend deutlich wurde, ist, dass die Band mit ihrem Sänger steht und fällt. Denkt man an den (eher peinlichen) Auftritt im Oktober 2015 an gleicher Stelle zurück, liegen Welten zwischen den Konzerten. 2015 mit miesem Sound und dünner Stimme von Ex-Sänger Denis Stoff war das Ganze ein wirklich unschönes Konzerterlebnis. Knapp 3 Jahre später, wieder mit Danny am Mikrofon, scheint die Band sich insgesamt auch als solche gefunden zu haben. Es wirkt nicht mehr so als seien dort Einzelkämpfer auf der Bühne, sondern als stehe wirklich eine Einheit auf der Bühne. Hinzu kommt, dass Danny Worsnop eine unheimlich abwechslungsreiche Stimme hat, die er gekonnt einzusetzen weiß. Bleibt zu hoffen, dass der Streit innerhalb der Band, der 2015 zur zwischenzeitlichen Trennung vom Sänger geführt hat, nicht wieder aufbricht und dass sich die Band ihre momentane Intaktheit und auch Spielfreude bewahrt.

Hier unsere Fotos von: 

ASKING ALEXANDRIA
BURY TOMORROW
BLESSTHEFALL