22.02.2010: Polar Bear Club, Shook Ones, Title Fight - Hamburg - Hafenklang

22.02.2010
 

 

Schon an 2 Nächten des Halloween-Wochenendes 2009 sorgten die Kollegen aus Seattle und Rochester für feuchte Träume beim THE FEST 8 in Florida. Dieser Schmaus sollte sich nun im schönen Hafenklang wiederholen. Zunächst ist es aber im gut gefüllten Club an TITLE FIGHT aus Pennsylvania, die Ohren der Gäste aufzustellen. Dies versucht die mir vorher lediglich „ge-myspacete“ US-Band mit einem stark an SHOOK ONES erinnernden Mix aus Melodie und Härte, der mit Gesang abwechselnd von Gitarristen- und Bassistenseite kommt. Im Publikum zückt die ein oder andere Hand nach oben, aber das Set der 4 jungen Titelanwärter schiebt sich ohne Highlights durch den Abend. In gut 30 Minuten schaffen sie es leider nicht, sonderlich zu punkten und geben die Bühne für den Hochgeschwindigkeitszug der SHOOK ONES frei. Mit „Middle Name: Justice“ bolzen es Sänger Scott und seine Mannen dann gleich mal richtig um die Ohren. Mit der unglaublichen geradlinigen Geschwindigkeit wie auch auf den Platten der Band drescht man davon und bietet aufgrund der Songlänge auch fast alle Stücke der aktuellen LP „The Unquotalbe A.M.H.“, sowie Highlights von „Facetious Folly Feat“ („SMRT“, „Carms Race“). Nachdem die Fronten erklärt haben, dass SHOOK ONES fast perfekt deutsch sprechen und in den USA Tischtennis weit über dem Kickern steht, knüppelt man lieber Kid Dynamite –mässig weiter. In bester Manier wird weder auf noch vor der Bühne stillgestanden oder –gehalten. Eine glatte 9 von 10.


Der Club der Polarbären fordert nun zum Finale und stößt mit „Living Saints“ und „Light Of Local Eyes“ gleich als Opener die Mitgröhl-Hörner in die Wunde Hamburgs, bohrt dann mit „Boxes“ oder „Election Day“ wild darin herum. Eine für Hamburg auffällig gute Stimmung (´tschuldigung!) offenbart sich durch die Geständnisse der Zugereisten für diese Show: Italien (?), Berlin, Türkei (Respekt) oder wir Lappen aus Hannover – da funktionieren sogar die Pub-Chöre, die aus dem Publikum bei „Drifting Thing“ begleiten. Schön, dass auch alte Songs den Weg auf die Liste finden. Schön, dass Jimmy an den Vocals nicht einmal aufhört, zu lächeln. Da sei Polar Bear Club verziehen, den Titelsong der aktuellen Platte „Chasing Hamburg“ nicht als allerletzten Song zu spielen. Also wird mit „Hollow Place“ ein ähnlich fieser finaler Ohrwurm aktiviert, der sich in den 150km danach nicht mehr aus dem Hirn verkriecht. Alle Erinnerungen an THE FEST 8 wurden wachgerüttelt, wenn auch nicht annährend übertrumpft. Und das trotz Kicker und Tischtennisplatte.

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