22.09.2007: DevilDriver, God Forbid, The Sorrow - Herford - X

22.09.2007
 

 


Ohne großen Firlefanz ging es mit den Worten „Wir sind THE SORROW“ los. Unglaublich, wie eingespielt die Truppe ist, obwohl sie doch erst ein Album auf dem Markt hat. Augenfang ist der Sänger und Gitarrist, der bullig wie ein Fels in der Brandung mittig den Ton angibt. Aber auch der kleine Gitarrist wuselt unaufhörlich über die Bretter und hat sogar selbst am Ende des halbstündigen Sets ein Cover von Amon Amarth als Sänger intoniert. Lustig, wenn man vor Augen hat, was für ein Hüne der Amon Amarth Sänger ist und wie klein der THE SORROW Gitarrist dazu im Gegensatz wirkt (und auch eigentlich ist...). Aber: Das zeugt auch von Selbstbewusstsein und kam nicht nur bei mir gut an. Wie ich oben bereits erwähnte, THE SORROW ist eine sehr sympathische Band und ich hoffe, sie werden ihren Weg gehen. Der Auftritt hat jedenfalls dazu beigetragen, neue Fans zu gewinnen.

Ein paar mehr Jahre und Alben auf dem Buckel haben GOD FORBID. Ich habe die Truppe letztes Jahr im Rahmen der Hell On Earth Tour in Bielefeld gesehen und fand den Auftritt Scheiße. Aber, und das war für mich Überraschung Nr. 3, dieser Auftritt war richtig gut, und es kamen während des Gigs des Öfteren „God Forbid, God Forbid“ Sprechchöre. Aber was war anders? Die Setlist? Nein, die meisten Songs stammten von den Alben „Constitution of Treason“ und „Gone Forever“. Das war auch vor einem Jahr so. Der rastazöpfige Brüllwürfel am Mikro war auch genauso gut wie letztes Jahr. Die Gitarrenfraktion zockte genauso gekonnt die Tracks runter einschließlich richtig guter Soli, die auch live sehr sauber und transparent gespielt wurden. Nein, anders war das Publikum, hier waren ordentlich GOD FORBID Fans im X und die Band wurde mit amtlichen Circle Pits abgefeiert. Dadurch angetrieben hatte die Band in diesem Jahr sichtlich Spaß auf der Bühne. Ich hatte den Eindruck, dass die Band selbst ein wenig von den Reaktionen des Publikums überrascht war. Zwei Songs hebe ich hervor: „Chains Of Humanity“ und das an Dimebag Darrel gerichtete „To The Fallen Hero“ von der „Constitution of Treason“. Respekt und Gratulation für einen sehr guten Auftritt!

Überraschung Nr. 4: Ich hätte nicht gedacht, was für eine abgezockte Rampensau dieser Dez Fafara ist. Meine Güte, der hat die Meute jederzeit im Griff gehabt und die ca. 400 Leute fassende Meute hat danach gelechzt, ihm gierig aus der Hand zu fressen. Ohne Ende Circle Pit, Mosh Pit, Schweiß und Energie. Man sagt dem guten Herrn Fafara ja so einiges nach, aber auf mich machte er gestern einen sehr sympathischen Eindruck. Und: Der Mann lebt und atmet Metal. Die Band wirkte tight und abgezockt, spielfreudig und war während des ganzen Sets sehr agil. Das Material wurde sehr brutal und schneller als auf Platte gespielt, was ich persönlich richtig geil fand. Mittlerweile kann die Band auf 3 sehr gute Alben zurückgreifen, wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem Material von „The Last Kind Words“ lag. Für mich auf jeden Fall eine der besten Bands, die ich in letzter Zeit gesehen habe.

Also, wenn die Bands bei euch in der Nähe halt machen, geht hin und habt Spaß. Wenn nicht, dann habt ihr definitiv etwas verpasst!

by Clement