26.11.2008: Slipknot, Machine Head, Children Of Bodom - Stuttgart - Schleyerhalle

26.11.2008
 

 

Slipknot gastierten im Rahmen der All Hope Is Gone World Tour in den großen Hallen des Landes, und diese waren gut gefüllt. So auch die Schleyerhalle letzten Donnerstag in Stuttgart. Das sehr junge Publikum, ich vermeide jetzt mal den selten dämlichen Begriff „Maggots“, versammelte sich um seine Helden abzufeiern. Betrachtet man mal die Tatsache wie lange Slipknot schon im Geschäft sind (9 Jahre) muss man den Hut ziehen, dass sie es konstant schaffen neue Fans zu gewinnen.

Los gings um Punkt 19:00 Uhr mit Children Of Bodom, die ich aufgrund der frühen Startzeit und einer Spielzeit von 30 Minuten leider komplett verpasst habe. Habe mir aber sagen lassen, dass die Kids nicht allzu viel mit der Band anfangen konnte.

Im Anschluss legten Machine Head los und konnten mit einer hervorragenden Setlist, gutem Sound und einer sehr motivierten Darbietung überzeugen. Los ging’s mit „Clenching The Fists Of Dissent“ vom Meisterwerk The Blackening. Im weiteren Verlauf folgten unter anderem „Halo“, „Imperium“, „Aesthetics Of Hate“, also primär Lieder von Blackening und von Through The Ashes Of Empire. Rauswerfer war selbstverständlich der Machine Head Song schlechthin: „Davidian“. Die Halle war angesichts des Bretts, das Machine Head präsentierten auf 180 und ich bin mir sicher, dass die Jungs an diesem Abend zahlreiche neue Fans gewonnen haben.

Nach knapp 30 Minuten Umbaupase wurde es wieder dunkel in der Halle und der Vorhang vor der Bühne wurde zur Seite geschoben und Joey erschien hinter dem Drumkit mit Fingern die an Edward mit den Scherenhänden erinnern. Slipknot hatten das volle Programm dabei: Hydraulische Drums, fette Lightshow, mehrstöckige Bühne und natürlich ihre Masken. Los gings gleich mit dem Kracher „Surfacing“ vom Erstlingswerk (Mate.Feed.Kill.Repeat lassen wir mal aussen vor) und die Stimmung war am Kochen. Leider muss man aber feststellen, dass Slipknot allem Brimbamborium zum Trotz bei weitem nicht mehr an die großartigen, energiegeladenen Shows der vergangenen Jahre anknöpfen können. Ich erinnere mich noch zu gerne an ein Konzert wo die Jungs das Backstage in München in Schutt und Asche gelegt haben.
In Stuttgart war hingegen mehr Dienst nach Plan angesagt und die Performance auf der Bühne machte doch einen sehr aufgesetzten Eindruck und hatte nichts mehr mit der Energie der Shows zu Zeiten der ersten CD und Iowa zu tun. Auffällig an der Setlist war die geringe Anzahl der Songs des aktuellen Albums. Gerade mal zwei-drei Songs von All Hope Is Gone wurden gespielt. Der Rest der Setlist verteilte sich sehr prominent über die restlichen drei Alben, wobei die erste Scheibe mit 5 Songs am besten vertreten war. Am Schluss gab es noch im Zugaben Teil ein kleines Drumsolo von Joey bei dem sein Schlagzeug auf einer Hebebühne hochfährt, im 90 Grad Winkel geneigt wird und sich schließlich dreht. Auch das hatte man schon gesehen, wie auch das „alle Hinsetzen und dann wieder Hochspringen“ Spiel bei Spit It Out.

Alles in allem denke ich dass das Konzert beim jungen Publikum, das Slipknot noch nie bzw. noch nicht oft live gesehen hat sehr gut ankam. Schlecht war das Konzert keinesfalls, allerdings muss man festhalten, dass die Rasselbande auch nicht mehr jünger wird und die Performance für Slipknot Verhältnisse ein wenig lahm und ziemlich uninspiriert war. Des Weitern fehlten mir persönlich ein wenig die Überraschungselemente. Machine Head hingegen waren wieder einmal eine Bank und stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie inzwischen zum Glück wieder ganz oben mitspielen… tolle Band der man allen erdenklichen Erfolg wünschen will (auch wenn mir Rob beim Fotografieren aus Versehen voll aufs Hirn gespuckt hat).