28.04.2008: Parkway Drive, Bury Your Dead, Suicide Silence, To Kill - München - Hansa 39

28.04.2008
 

 


To Kill aus Italien legten los und machten ihrem Namen alle Ehre. Man nehme 350 Gramm Härte, 150 Gramm sehr italienisches Englisch, 200 Gramm energiegeladene Bühnenshow und 2 Kilo ehrlichen Hardcore und schon hat man den Salat, ein kochendes Hansa 39. Das Fußballtrauma zwischen Italien und Deutschland scheint überwunden und auch vom „Schicksal der ersten Band des Abends“ keine Spur, denn schon ab dem ersten Ton bewegte man sich grundsätzlich nur noch mit den Armen rudernd durch die Halle. 3 Akkorde Hardcore ist zwar nichts Neues und Weltbewegendes aber nach wie vor einfach gut.

Kinder, vergesst alle Splattermovies und Gewaltvideospiele, Suicide Silence sind da und legen noch einen drauf. Totales Chaos. Die Hälfte des Publikums schaute nur völlig verstört und wusste nicht recht, wie sie sich zum Takt bewegen sollten. Von der Band selbst sah man eigentlich nur vier, lange Haarteppiche die immer und immer wieder auf und ab kreisten und einen, bis zur Halskrause tattoowieren Sänger der brüllte, als würde sein Leben davon abhängen. „Das will ich sehen…“ dachte ich mir noch daheim als ich das aktuelle Suicide Silence -Album „The Cleansing“ durchhörte. Ich hab es gesehen und gerade so überlebt. Selten was Brutaleres gehört.

Bury Your Dead taten sich schwer mit dem hohen Level, das Suicide Silence gesetzt hatten, mitzuhalten, hatten aber sichtlich Spaß auf der Bühne. Schnell wurde das Hansa 39 als Wasserpark umfunktioniert und die Band sprühten und spuckten was das Zeug hielt. Schnell waren sämtliche Bandmitglieder nass und man ging auf das Publikum los. Unterm Strich ein gutes Konzert von den fünf Jungs aus Boston, leider gingen diese im Soundmatsch etwas unter. Nachdem das Set runtergespielt und die Wasservorräte Münchens aufgebraucht waren, überließen Bury Your Dead die Bühne dem Headliner des Abends: Parkway Drive.

Trotz des unglaublichen Erfolgs der fünf Jungs aus Byron Bay, sind Parkway Drive bei Liveshows noch mit vollem Herzen dabei und keineswegs arrogant, was heutzutage in der Hardcoreszene leider nicht mehr selbstverständlich ist. Die sympathischen Australier legten ein gutes Konzert hin und überzeugten durch die altbekannten „Sing-a-longs“ und Circlepits in der Größe eines Kreisverkehrs. Und als Abschied noch „Smoke em if ya got em“ rausgeballtert, schon wanderten Parkway Drive erschöpft und dankbar von der Bühne. Eine Sold-Out-Show auf die man stolz sein kann.