28.02.2018: American Idiot - Das Musical - Frankfurt - Battschkapp

02.02.2018
 

 

“Don't wanna be an American idiot
Don't want a nation under the new media
And can you hear the sound of hysteria?
The subliminal mind fuck America”

 

Von vielen bereits totgesagt gelingt GREEN DAY 2004 mit der selbsternannten Rock-Oper „American Idiot“ der Schritt zurück auf die große Bühne. Weltweite hohe Chartplatzierungen und ein Grammy für das „Beste Rockalbum“ machten GREEN DAY schlagartig wieder zu einer der gefragtesten Rock-Bands des 21. Jahrhundert. Es folgen unzählige Konzerte, Single-Auskopplungen und 2009 die Ur-Aufführung des Albums als Musical.

13 Jahre nach der Veröffentlichung und 9 Jahre nach der Musical-Erstaufführung in New York bringt OFF Musical Frankfurt „American Idiot – das Musical“ erstmals nach Deutschland. Ab dem 17. Januar 2018 wird das Musical acht Mal in der Frankfurter Batschkapp zu sehen sein und ist damit das erste Musical, das in 41 Jahren auf der Bühne der legendären Frankfurter Batschkapp aufgeführt wird.

„American Idiot“ reiht sich als erstes Musical damit neben Bands wie Nirvana, Lenny Kravitz, Die Toten Hosen oder R.E.M. ein.

 

„American Idiot“ erzählt die Geschichte von Freundschaft, von Liebe, vom Ausziehen und wieder nach Hause kommen.

Von Krieg, Hass, Drogen, jugendlichem Leichtsinn und dem täglichen Kampf ums Überleben.

Die Setlist des Stücks besteht aus Songs des gleichnamigen GREEN DAY-Albums „American Idiot“, B-Seiten, einigen älteren Songs, sowie Songs der Folgeveröffentlichung „21st Century Breakdown“.

Das Besondere: Die altbekannten GREEN DAY-Songs erklingen erstmals in deutscher Sprache. Dafür hat Titus Hoffman die Songs ins Deutsche übersetzt.

Aus „Holiday“ wird „Wir Machen Blau“, aus „21 Guns“- „Kampf Jeder Gewalt“ und aus „Time Of Your Life“ eine „Geile Zeit“. Was zuerst einmal komisch klingt, erweist sich live zwar als ungewohnt aber überraschend gut. Die Übersetzung macht das Musical für jedermann verständlich, liefert jede Menge neue Denkanstöße und mindestens genauso viele Kalendersprüche für den modernen Punk.

Das Stück kommt dabei beinahe ohne Dialoge aus. Das Hauptaugenmerk liegt auf den von Billie Joe Armstrong geschriebenen und von Titus Hoffmann ins Deutsche übersetzen Texten.

 

„American Idiot“ ist kein klassisches Musical. Zu laut, zu unangepasst, zu modern ist die Inszenierung. Mittelfinger, Schimpfwörter und politische Äußerungen dürfen genau so wenig fehlen, wie ein großes „Fuck You“ gegen Trump. „American Idiot“ ist unangepasst, punkig und sprengt damit so ziemlich jegliche Musical-Normen.

Die Band verschwindet in keinem Bühnengraben, sondern ist Teil des Bühnenbildes, wenn auch die Musiker sich sichtlich zurückhalten müssen, das Schlagzeug hinter einer Plexiglaswand versteckt wird und anfängliche Soundprobleme den Beginn des Stückes etwas zu Nichte machen, auch wenn diese im Verlauf deutlich besser werden. Dennoch erinnert nur wenig an Musicals wie „Tanz Der Vampire“, „Dirty Dancing“ oder „Phantom Der Oper“.

Das Bühnenbild ist schlicht und zurückgenommen. Keine großen Spielereien, keine überzogenen Outfits. Ein großer Spiegel und ein paar Stühle aus dem Zuschauerraum reichen dem Cast aus, um die Zuschauer mit zu nehmen auf die Straßen Kaliforniens.

 

Das junge Ensemble schafft es den jugendlichen Leichtsinn, die Orientierungslosigkeit, die Liebe und den Hass der „American Idiot“ ausmacht, auf den Punkt zu bringen.

Denn die Geschichte aus dem Jahr 2004 ist mit Trump und Co. 2018 aktueller denn je,…

 

Don't want to be an American idiot
One nation controlled by the media
Information age of hysteria
It's going out to idiot America