29.06 - 01.07.2012: With Full Force - Roitzschjora

01.07.2012
 

 


With Full Force 2012 – Ein kleines bisschen Weltuntergang
Erstes Festival als Fotograf und nicht als Besucher. Zuerst mal ein komplett anderes Gefühl: Wesentlich weniger Bier. Aufgrund der zu erwartenden Wetterlage hatten wir uns entschieden die erste Nacht mit unseren Kameras mit Auto zu kuscheln und uns für die zweite Nacht im Hotel eingemietet. Kluge Entscheidung wie sich herausstellen sollte. Das kam mir anfangs doch sehr komisch vor. Festival und dann ins Hotel? Ist das noch Rock & Roll?


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Freitags ging es also direkt nach der Uni los. Noch schnell unsere Redakteurin Lena eingesammelt und dann ab auf die Autobahn. Nach der Ankunft schnell akkreditieren – Nächster Halt: Mainstage. Die NY-Hardcore Legenden Madball (zur Gallerie) standen auf dem Programm. Gute Show, die Jungs wissen wie man Konzerte gibt. Als nächstes stürmten August Burns Red die Bühne und hauten trotz der relativ frühen Spielzeit mal richtig ordentlich einen raus. Vor allem Sänger Jake Luhrs schleuderte ordentlich Energie ins Publikum.


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So ging es dann auch mit Suicide Silence weiter – war das wirklich der Sommer oder kam die Hitze vom Publikum? So viel war sicher, das Publikum war jetzt heiß.


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Dann folgte auch mein persönliches Highlight. „MACHINE FUCKING HEAD! MACHINE FUCKING HEAD!“, schon während der Umbaupause war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Und die Band um Robb Flynn enttäuschte nicht. Für mich schaffen sie es eine so große Nähe zum Publikum aufzubauen wie kaum eine andere Band – Wahnsinn. Robb erzählte seine persönliche Geschichte zu „Darkness within“ – Gänsehaut. „Cause God is in these clef and tone, Salvation is found alone, Haunted by it's melody, Music, it will set you free.“, mehr braucht man dazu nicht zu sagen.


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Ein bisschen überwältigt hieß es nun: Die Nacht im Auto zu verbringen. Noch schnell die Bilder des Tages auf den Laptop kopieren und dann ab ins Land der Träume. Ein ganzer Tag mit drückender Hitze ging zuende. Mitten in der Nacht wachte ich auf. Irgendwie regnete es auf meinen Kopf. „Okay, das war's dann wohl mit dem guten Wettter.“. Fenster zu, weiterschlafen.


Tag 2. Aufwachen. Ektomorf (zur Gallerie) und Meshuggah als Einheizer.


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Dann Immortal. Kannte ich bisher nur flüchtig. Überraschten mich aber sehr positiv auch wenn sie zwischenzeitlich aufgrund von Soundproblemen scheinbar etwas zickig die Bühne verließen! Gute Show mit Schicksalsberg-Banner im Hintergrund. Irgendwie passend.


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Jetzt kamen die Kollegen von Heaven Shall Burn auf die Bühne. Ihr Wohnzimmer. Es folgte ein eigentlich episches Szenario: beim vierten Song ergoß sich Gewitter mit Weltuntergangs-Ausmaßen über das Festival. Wir flüchteten mit unseren Kameras ins VIP-Zelt. Das war besser. Ich glaube da wäre es für die Technik trotz Regenhülle vom Fotorucksack eng geworden. Kurzer Wunsch in meinem Kopf: „Kamera in Sicherheit und jetzt im Pit sein, das wärs“. Das Publikum ging nämlich steil. Teilweise sah es aus als würde der Regen die Menschen gar nicht erst erreichen sondern direkt über ihren Köpfen von der Hitze direkt verdampfen.


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Lektion gelernt, auch Mutti ist Metal! Fest steht: Die Jungs wissen einfach wie man rockt! Der Abend schloss mit einer ordentlichen Pyroshow und wir machten uns auf ins Hotel.

Guten Morgen, Full Force! Nach zwar wenig Schlaf aber einem 4000 Kalorien Frühstücks-Buffet ging es zum letzten Mal aufs Festivalgelände. Auf dem Campingplatz sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Wir hörten die ersten Geschichten der Nacht. Ich war froh im Hotel gewesen zu sein. Die arme Kamera. Wir gaben uns als erstes Unearth (zur Gallerie) und Pro Pain (zur Gallerie).



Beide mit soliden Auftritten, allerdings waren aufgrund des Gewitters der letzten Nacht wohl schon einige Fans abgereist. Vor der Mainstage klaffte ein doch eher großes Loch. Als Trivium die Bühne betraten änderte sich das aber wieder schnell. Ich hatte das Gefühl Matt Heafy hatte gesanglich nochmal ne Schippe zugelegt. Sehr guter Gig, absolut überzeugend!


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Leider für meinen Geschmack etwas zu früh im Lineup. Später wäre vielleicht noch mehr gegangen. Als nächstes Broilers.


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Ordentliche Show, das Ganze wirkte aber zwischen Hardcore und Metal meiner Meinung nach doch etwas deplatziert. Dem Publikum war das scheinbar egal und vor allem die weiblichen Fans feierten die Broilers nach allen Regeln der Kunst. Schnell in die Tentstage zu Flogging Molly, da sich deren Auftritt mit Children of Bodom überschneidet wird nur schnell ein Song fotografiert und dann wieder zur Mainstage gewechselt.


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Schade eigentlich, da wär sicherlich einiges gegangen. Der letzte Gig vor der Heimfahrt war Children of Bodom. Musikalisch eines der besseren Konzerte von ihnen. Bühnenshow leider ziemlich enttäuschend vor allem für die anwesenden Fotografen.


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Insgesamt ein super Festival. Klasse Stimmung – vor allem das Durchhalten des Publikums bei und nach dem riesigen Gewitter. Insgesamt sind mir ziemlich viele durchgeknallte Menschen aufgefallen. Aber hier waren alle positiv-verrückt, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass Menschen völlig abdrehen wie auf manch anderem Festival. Sehr angenehme Atmosphäre.



Etwas negativ: Am zweiten Tag gab es doch das eine oder andere Soundproblem wodurch teilweise Gitarre oder Gesang nicht zu hören war. Das geht besser. Alles in allem machte aber auch die Organisation einen guten Eindruck was sich, wie man hörte, wohl auch bei dem Blitzeinschlag Samstag Nacht zeigte. Diese doch durchaus brenzlige Situation wurde wohl nach einstimmiger Meinung von Security und Sanitätern sehr gut gelöst. Ich würde sagen: Bis nächstes Jahr, Full Force.