30.01.2019: OUZO BAZOOKA - Hamburg - Molotow SkyBar

31.01.2019
 

 

FUCKED UP und OUZO BAZOOKA.
Das Molotow ist an diesem Abend gut besetzt. Im etwas größeren Club machen es sich FUCKED UP gemütlich, OUZO BAZOOKA zwei Stockwerke höher in der SkyBar.
Vor der Türe bildet sich im Hamburger Schneegestöber bereits eine Schlange. Den Großteil der Anwesenden zieht es jedoch in den ausverkauften Club. OUZO BAZOOKA sind davon noch etwas entfernt, wenn auch nicht weit. Denn auch die SkyBar ist gut besucht. Hamburg beweist (wieder einmal) Geschmack. Nicht schlecht für einen Mittwochabend.

Es liegt der Duft von Räucherstäbchen und Marihuana in der Luft. OUZO BAZOOKA aus Tel Aviv laden zum Tanz. Ohne Vorband dafür mit umso mehr Energie.

Wenn OUZO BAZOOKA eines sind, dann stilsicher. Roter Adidas-Jogginganzug, Vokuhila, Schnauzer, goldenes Stirnband, Latzhose und Leoparden-Kleid. Die aus Tel Aviv stammende Band zieht ihrer Musik Kleider an. Schrill, laut und bunt gemischt. Barfuß durch den Winter.
Nach zwei Jahren auf Welttournee und über 150 Shows verteilt über den gesamten Kontinent ist mit "Transporter" Mitte Januar das dritte und wahrscheinlich beste Album der Band erschienen. Auch hier - Schrill, laut und bunt gemischt. (Auch wenn das Albumcover anderes vermuten lässt.)
OUZO BAZOOKA vermischen Psych-Rock der 70er Jahre mit Surf-Rock, Blues und Klängen des mittleren Ostens. Heraus kommt ein einzigartiger Stilmix mit unterschiedlichsten Einflüssen. Die Bandeigene Definition lautet Middle Eastern Psychedelic Rock. Klingt passend.
Ausufernde Instrumentalparts, Gitarrensolos und eine einzigartige Stimme.

Erste Show der Winter Tour, zweite Show im Molotow, vierte oder fünfte Show in Hamburg.

Keyboardin, Schlagzeuger, Bassist, Gitarrist und Sänger und Background-Sängerin. Ein wilder Haufen, wobei letztere gleich mehrere Aufgaben innehat. Neben dem Singen und Tanzen ist die Alleskönnerin mit allen möglichen weiteren Instrumenten beschäftigt, deren Namen und Existenz nur den wenigsten davor bewusst gewesen sein dürfte. Aber genau das macht OUZO BAZOOKA aus. Musikstile in einen Topf, umrühren und fertig.

Hamburg kniet nieder. Zumindest in Form eines Zuschauers in der ersten Reihe, der zusammen mit seiner Begleitung im Laufe des Abends immer mehr in den Mittelpunkt rückt. Hans und Hans, die eigentlich Klaus und Hans heißen, mischen die erste Reihe mächtig auf, feuern die Zuschauer an mit zu klatschen und sorgen damit (neben jeder Menge Lacher) auch für Stimmung.

Immer wieder zieht es die Band von der Bühne. Die Background-Tänzerin wird zur Frontrow-Tänzerin, dreht sich wunderschön im Kreis und fordert den wahren Hans zum Tanz heraus. Auch Sänger und Gitarrist Uri Brauner Kinrot wagt einen Ausflug quer durch die SkyBar, um einmal jedem Zuschauer persönlich „Moin“ zu sagen. Moin Moin.
Und nicht nur die Band, Hans und Klaus tanzen. Auch der Rest des Molotows ist in Bewegung. Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts tanzen, spielen Luftgitarre oder nicken zumindest mit. Ein gutes Zeichen. Woho.

Anders als vielleicht erwartet, machen OUZO (BAZOOKA) ihrem Namen (zumindest getränketechnisch) nicht alle Ehre. Anstatt Ouzo gibt es Wasser. Einzig die Keyboarderin genehmigt sich während dem Auftritt ein Bier. Verdient hätten es sich alle.

Zum Abschluss gibt es neben einem längeren, geplanten Zugabenblock, gleich noch einen zweiten, kürzeren, ungeplanten Zugabenblock hinterher. Die dritte Zugabe gibt´s im Anschluss am Merchstand.

Was ein schöner, bunter Abend.
Komm pack den Jogginganzug ein, wir hören OUZO BAZOOKA.