Interview mit From Autumn To Ashes

08.04.2007
 

 

FROM AUTUMN TO ASHES haben sich beeindruckend mit ihrem aktuellen und insgesamt vierten Longplayer "Holding A Wolf By The Ears" zurückgemeldet und haben, auch wenn sie nicht ganz die Klasse der ersten beiden Alben erreichen, sehr deutlich gezeigt das man diese Band auf der Rechung haben sollten. Nach einigen Besetzungswechsel, bedingt durch den Weggang des ehemaligen Frontmannes Ben Perri, stand die Zukunft der Band eher unter einem shclechten Stern. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken raffte sich die Band noch mal auf und präsentiert sich stärker denn je. Während ihrer derzeitigen US-Tour hatte ich die Gelegenheit mit Bassist Josh einen kurzen Phoner durchzuführen um noch mal Vergangenes zu rekapitulieren:

Wie läuft eure US-Tour mit Haste The Day?

Es läuft super, wir kommen gut mit den anderen Bands aus und eigentlich ist alles okay. Es kommen immer sehr viele Leute zu den Shows und bis jetzt war fast jede Show ausverkauft. Also, spätestens wenn die Abendkasse geöffnet hat kommen immer noch sehr viele Leute um sich noch schnell ein Ticket zu besorgen.

Okay, kommen wir zu meiner ersten Frage: Ihr hattet ja nach dem Weggang von Ben Perri die Option, ob ihr einerseits weitermacht oder andererseits euch auflöst. Was hat euch letztendlich dazu bewogen mit Francis als Sänger weiterzumachen?

Ehrlich gesagt war es für uns nie eine Option, dass wir uns auflösen. Wir haben nie darüber nachgedacht. Als Ben sich dazu entschlossen hat die Band zu verlassen, waren wir mit der Hälfte unseres aktuellen Albums fertig und so stellte sich für uns niemals die Möglichkeit uns aufzulösen. Wir haben uns sehr stark mit dem Album gefühlt und wir wollten das Album unbedingt zu Ende aufnehmen.

Was hat euch dazu bewogen Francis alle Vocals singen zu lassen? Warum habt ihr nicht einen anderen Frontmann gesucht? Oder stand das nie zur Debatte?

Wie ich bereits erwähnt habe, waren wir ja schon mit dem Album fast fertig und hätten wir zu der Zeit jemanden neues in die Band integriert, hätte das unweigerlich zu Problemen geführt. Wir wollten nicht eine Situation entstehen lassen, in der wir vor einem potentiell neuen Sänger stehen und uns denken müssen „Okay, hoffentlich mögen wir dich, hoffentlich geht das gut…“ Wir haben einfach ein paar Demos aufgenommen und uns den Gesang von Francis uns angehört und festgestellt das jeder damit zufrieden war und dann stellt man sich natürlich die Frage was besser ist: Jemanden singen lassen den man seit Jahren kennt, oder jemanden integrieren der nach ein paar Monaten wieder weg ist. Im Großen und Ganzen war es rückblickend ein riesiger Gefallen den uns Ben mit seinem Weggang beschert hat… (lacht)

Das klingt aber ganz schön gemein! Führ das mal ein wenig aus.

Er wollte das halt einfach nicht mehr machen und wäre er nur mit halbem Herzen dabei gewesen, hätten wir alle nichts davon gehabt. Wenn jemand etwas macht, obwohl er es gar nicht machen will, vollbringt er die Leistung ohne Leidenschaft und das bringt nun mal keinem was.

Glaubst du, dass der Weggang von Ben euch eine Art Wiederbelebung als Band gegeben hat?

Definitiv! Wir waren wesentlich lockerer drauf bei den Aufnahmen, als dass wir es gewesen wären, wenn er noch dabei gewesen wäre.

Wie waren eigentlich die Reaktionen bis jetzt auf euer neues Album?

Bis jetzt, haben wir eigentlich nur gute Kritiken bekommen und die Fans stehen auch auf das neue Material. Natürlich gibt es immer Leute die sich denken, dass wir früher besser geklungen hätten, aber das wird es immer geben. Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit den Reaktionen.

Wo siehst du die Hauptunterschiede von „Holding A Wolf By The Ears“ im Vergleich zu „Abandon Your Friends“?

Ich persönlich finde das unser neues Album wesentlich härter ausgefallen ist, als das alte. Ich finde die Melodien sind weniger geworden, was nicht heißen soll das es keine gibt, aber ich finde das wir schon wesentlich energischer herangegangen sind als bei dem letzten Album. Aber eigentlich ist das auch eine echt individuelle Frage, denn jeder sieht es anders.

Die meisten Kritiker meinen ja, dass ihr eher sehr viel poppiger geworden seid…

Na ja, man muss auch dazu sagen, dass wir nicht gerade so klingen wollen wie Cannibal Corps. Ich mein, wir sind immer noch eine Rockband und wir klingen auch nicht wie die The Mamas and the Papas. Wenn wir eine Metalbands wären, dann würde es wohl stimmen wenn man sagt, dass unser Sound soft ist.

Wie life das eigentlich mit Songwriting-Prozess diesmal ab? Hat Ben noch an ein paar Songs mitgeschrieben?

Ben hat gar nichts beigesteuert. Eigentlich hat nur der Rest der Band was zu dem Songwriting beigesteuert.

Wie es eigentlich für dich, du bist ja erst seit 2004 ein Mitglied von FROM AUTUMN TO ASHES, die alten Songs live zu spielen?

Ich persönlich mag es die alten Sachen zu spielen. Zwar haben der alte Bassist und ich zwei sehr unterschiedliche Stile zu spielen, aber ich find es cool. Klar, manchmal denke ich bei dem einen oder anderen Song, dass ich es anders gemacht hätte, aber der Großteil der Songs gefällt mir sehr gut. Aber eigentlich habe ich kein Problem damit das ältere Material zu spielen, ganz davon ab hasse ich Bands die nur ihre neuen Sachen spielen und ihre Fans nicht berücksichtigen.

Wann kommt ihr eigentlich mal wieder nach Europa?

Ich glaube wir werden Ende Mai wieder in Europa auf Tour sein und dann wieder durch England und Deutschland touren. In Deutschland werden wir auf jeden Fall in Berlin eine Clubshow spielen, aber von mehr Terminen weiß ich gerade nichts. Aber ich freu mich darauf mal wieder in Deutschland zu sein.

Was macht für dich das besondere aus in Deutschland zu touren? Eine Menge Bands scheinen es ja hier zu mögen.

Ich find es gut, dass die Leute so offen für viele verschiedene Musikrichtungen sind und es kommt mir weniger nach einer Fashionshow vor als in den USA. Ich find das ist sehr wichtig.

Okay, hast du noch ein letztes Statement für unsere Leser?

We are comin’ to get you! (lacht)