Interview mit Gojira

23.04.2013
 

 

Hallo, wie geht’s?

Mir geht es gut, danke der Nachfrage.

Wie waren denn die Reaktionen bisher auf der Tour?

Bisher wunderbar. Es kamen bisher sehr viele Leute zu unseren Konzerten. Sie gehen bei den Konzerten sehr mit und wir haben eine starke Verbindung zu ihnen. In Frankfurt sind wir das erste Mal glaube ich, von daher haben wir heute die Gelegenheit neue Fans zu gewinnen.

Ihr spielt nur zwei Shows in Deutschland, warum?

Momentan haben wir aber die gesamte Produktion dabei, Lichterwand, Backdrop usw, deshalb können und wollten wir auch nicht in kleineren Clubs spielen. Wir wollten den deutschen Fans etwas tolles präsentieren. Ich glaube, im Gegensatz zum Rest Europas, zählt GOJIRA in Deutschland nicht zu den etablierten Bands. Das ist ein bisschen seltsam. Aber wir werden sicher noch einmal nach Deutschland kommen, vermutlich nächstes Jahr.

Und dann noch einmal eine größere Tour fahren?

Ja, das wäre toll!

Wie es denn heute und letzte Woche in Köln als Headliner zu spielen?

Ein paar Headliner-Shows haben wir in Deutschland ja schon gespielt, ganz fremd ist das uns also nicht. Aber wir müssen vielleicht mal als Support einer großen Band auftreten um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht RAMMSTEIN oder METALLICA. (lacht)
Headliner-Shows zu spielen ist aber natürlich großartig, weil Leute kommen, die GOJIRA lieben und uns sehen wollen.

Mit im Gepäck habt ihr HYPNO5E. Wie kamt ihr auf sie?

Wir mögen die Band sehr gerne, sie sind ja auch aus Frankreich. Wir dachte es sei gute Gelegenheit für sie und uns zu zeigen, wie die französische Szene momentan aussieht. Es ist eine sehr intelligente und sehr ideenreiche Band. Wir sind sehr froh, dass sie mit uns unterwegs sind.

Wir schaut es bei euch mit der Setlist aus? Verändert ihr sie jeden Abend? Spielt ihr heute das selbe wie in Köln?

Wir haben die Setlist auf dieser Tour schon geändert, aber ich denke wir werden heute die selbe Songs performen. Die Setlist haben wir nämlich gerade vor der Köln-Show geändert und müssen diese nun immer und immer wieder spielen um Routine hineinzubekommen.

Konzentriert ihr euch dabei auf das aktuelle Album oder macht ihr einen Querschnitt durch die Karriere?

Wir versuchen beides unter einen Hut zu bringen. Wir müssen natürlich neuere Lieder spielen, weil das Album ja erst ein Jahr alt ist. Aber uns ist auch klar, dass wir einen guten Mix aus all unseren Alben spielen müssen. Es gibt also auch einiges von „From Mars To Sirius“ und „The Way of All Flesh“ und ein bisschen von „The Link“. Vom ersten Album spielen wir glaube ich dieses Mal nichts. Es ist also ein guter Querschnitt.

Warum sollte deiner Meinung nach jemand zu einem GOJIRA-Konzert kommen?

Ich denke wir geben immer 100% und es ist ein echtes Erlebnis. Wir versuchen etwas Kraftvolles und Intensives zu erschaffen. Es scheint so, als würden wir hinter dem Schlagzeug oder an der Gitarre tanzen. Wir sind diese Art von Band, die ihre Musik auf der Bühne lebt.
Als Schlagzeuger kann ich sagen, dass ich nicht einfach so vor mich hin spiele, sondern all meine Energie in die Performance stecke.

Habt ihr ein paar Songs umarrangiert um sie Live besser spielen zu können?

Manchmal steckt in ein paar Passagen live ein bisschen mehr „Rock'n'Roll“. Das ist dann nicht so präzise, aber auch nicht trocken und langweilig. Außerdem haben wir ja unseren ganzen Hintergrund dabei, mit den Lichtern und der Video-Projektion, mit dem wir versuchen eine zusätzlich Atmosphäre zu erschaffen.

Ich hab auf Facebook gelesen, dass ihr eine Show der Tour für eine DVD aufgenommen habt. Erzähl mal.

Wir haben vor ein paar Tagen die Show in der Brighton Academy in London aufgenommen. Eine wundervoll Venue mit einer Kapazität von 5000 Menschen. Alle unsere bisherigen DVD haben wir in Frankreich gefilmt, dieses Mal es uns wichtig außerhalb von Frankreich etwas aufzunehmen. Damit wollten wir auch zeigen, dass wir mittlerweile eine internationale Band sind. London ist dafür ein guter Ort.
Wir haben eine Stunde gespielt, wissen aber noch nicht wie wir es veröffentlichen werden. Vielleicht als DVD, vielleicht als ein Download – Wir werden es aber mit Sicherheit den Fans präsentieren.

Was macht ihr denn den ganzen Tag auf Tour?

Gestern hatten wir zum Beispiel einen Off-Day. Da war ich unterwegs und hab ein paar Kirchen angeschaut und bin am Fluss spazieren gegangen. Aber sonst beantworten wir Interviewfragen, machen Soundcheck und solche Dinge. Wenn ich nicht etwas für die Band mache, dann male ich. Ich versuche kreativ zu bleiben.

Manche Bands sagen ja, dass der Tour-Alltag sehr langweilig ist und sie die ganze Zeit nur Video-Spiele spielen und Alkohol trinken.

Es ist sehr leicht ein Bier zu öffnen. Wir sind aber nicht so, ich möchte am Tag noch kein Bier trinken. Ich möchte kein Alkoholiker sein. (lacht) Ich bevorzuge kreativ zu sein und Video-Spiele hasse ich sowieso. Das ist doch Zeitverschwendung – Außer Angry Birds. (lacht)

Wie lang geht eure Tour noch habt ihr denn noch?

Den Rest der Tour spielen wir in Frankreich und endet Mitte April. Wir haben nun ungefähr 130 Shows im letzten Jahr gespielt -

Aber nicht genug in Deutschland!

Ja, ich weiß. Darüber sprechen wir die ganze Zeit. Wir müssen irgendetwas besonderes in Deutschland machen. Überall funktioniert es für uns wunderbar, nur hier bekommen wir oft Anfragen aus sehr kleinen Clubs. Es ist dann manchmal zu teuer für uns extra den Weg anzutreten, was sehr traurig ist. Aber ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung finden werden.

Macht ihr dann nach der Tour eine Pause und schreibt an neuer Musik?


Ja, wir werden nach der Tour erstmal eine Pause einlegen. Wir haben dann noch einen Festival-Auftritt in Frankreich als Sonntags-Headliner des Hellfests. Danach werden wir im Herbst nach Amerika gehen und dort touren. Einige andere Länder wie Südafrika oder Japan stehen auch noch auf unserer Liste. Dabei denken wir auch über unser neues Album nach, machen uns Gedanken über neue Songideen und versuchen auch während des Tages Zeit zu finden um zu komponieren. Wir wollen das neue Album nicht zu spät angehen.

Ja, wenn ihr euch vielleicht zu viel Zeit lasst, interessieren sich die Leute nicht mehr so sehr für GOJIRA und hören schon die nächste Band.

Genau. Aber wir haben ja erst vor einem Jahr ein Album rausgebracht.

Trotzdem ist die Musik-Szene heutzutage sehr schnelllebig. Man muss den Leuten im Gedächtnis bleiben.

Richtig, aber Live zu spielen ist der beste Weg im Gedächtnis der Leute zu bleiben. Das Live-Geschäft macht mittlerweile 80% unseres Jobs aus. Wir sind die ganze Zeit auf Achse.

Ich bedanke mich für das Interview!

Ich habe zu danken. Danke für die Zeit, die du dir genommen hast!