Interview mit Ichor

14.11.2010
 

 

Kommt euer Death Metal „von Herzen“?

Hi Clement , da wir Death Metal machen, kommt nichts, aber auch gar nichts von Herzen , eher aus den tiefsten , dunklen Ecken unserer schwarzen Seele , die schmerzgeplagt und voller Hass ist , damit wir diese Art von Musik überhaupt erschaffen können.

Ich war zunächst ein wenig geplättet ob der Härte von „Benthic Horizon“. M. E. konntet ihr noch eine Schippe zum Debüt zulegen. Seid ihr schneller, härter, höher?

Ein Teilziel wurde somit schon mal erreicht, also dass wir an Härte zulegen konnten und das Gaspedal konnte ebenfalls weiter getreten werden. Höher sind wir aufgrund unserer Levels sicherlich auch , denn wir sind definitiv gewachsen in all den Dingen , die mit ICHOR zu tun haben.

Auch scheint Melodie nicht gerade euer Steckenpferd zu sein. Wobei sich doch ein paar nette Leads eingeschlichen haben. Ist der Melodic Death nichts für euch?

Wenn man unter Melodic Death Metal so was wie IN FLAMES versteht , dann kacken wir auf Melodic Death Metal . Wir wollen schneller, höher und härter werden. Die Leads sollen die Stimmung aufgreifen und das Boshafte noch weiter unterstützen und nicht die Dominanz übernehmen.

Ihr seid nicht Deathcore, klingt aber dennoch sehr modern. Woran liegt das und warum geht ihr nicht den Schritt in das zurzeit Angesagte? Eine Hardcore Affinität ist doch sicherlich nicht ganz beiseite zu schieben, oder?

Man könnte jetzt ne Diskussion lostreten und Deathcore als Schimpfwort bezeichnen und mit Trends argumentieren. Wir machen Death Metal, nicht mehr und nicht weniger. Unsere Songs sollen halt nicht altbacken klingen , denn es gibt ja schon Dismember , Entombed , Unleashed und Grave. Breakparts unterstützen den Song in sich und deshalb von Hardcore zu sprechen, ist vielleicht zuviel gesagt.

Im Vergleich zum Vorgänger habt ihr technisch noch eine Schippe zulegen können. Ist ansonsten nicht viel los in Trier oder habt ihr sonst keine Hobbies?

Studium und Job sind eher das Hobby und die Musik bestimmt den Rest des Alltags. Und das ist auch gut so , hehe.

Euer Shouter scheint auch liebend gern kleine Kinder zu fressen. Ein stimmlicher Vegetarier ist er wohl nicht. Er erinnert mich an einen stimmlich tiefer gelegten Frontmann von AUGUST BURNS RED, der ein Kind von GOREFESTs Jan Chris de Koeyer erwartet. Konntet ihr den Schaum vor seinem Mund bereits abwischen?

Kinder sind tatsächlich eins meiner Leibgerichte , besonders gerne, kleine, fette Franzosen . Der Schaum bleibt aber oftmals in meinen Mundwinkeln hängen und trocknet dann immer ein. Da stehen die Girls drauf.

Nach den Songtiteln zu urteilen verteilt ihr textlich typische Death Metal Geschenke. Oder steckt mehr hinter der Fassade?

Wir tauchen ein , in die Tiefen des Ozeans und verbinden dies mit den tiefen des Todes , somit bleiben wir dem Motto des Death Metal absolut treu. Also astreiner TRUE DEATH METAL.


Ihr braucht euch mit „Benthic Horizon“ meiner Meinung nach international nicht verstecken. Wo seht ihr euch?

Das ist schlecht zu beurteilen , wir sind natürlich nie zufrieden und wollen besser werden also schneller, härter und höher . Verstecken wollen wir uns nicht, im Gegenteil , wir wollen raus und unser hässliches Antlitz präsentieren.

Wann wechselt ihr zu Metal Blade oder Century Media?

Erst wenn Nuclear Blast keinen Bock mehr auf uns haben.

Wann und mit wem geht es auf Tour?

2020 spielen wir als Support für Cannibal Corpse auf deren Reunion Tour , vorher sind leider nur Einzelgigs fix.

Das soll später mal über euch gesagt werden:

Plastik Death Metal ohne die Klasse eines Morbid Angel Albums.