Interview mit Lay Down Rotten

09.07.2009
 

 

Hallo LAY DOWN ROTTEN, mit wem habe ich das Vergnügen?

Uwe hier und für den Bass zuständig.


Die Standardfrage zuerst: Kurz nach VÖ von „Gospel Of The Wretched“: Wie fühlt ihr euch?

Bestens !!! Nachdem ja die Aufnahmen zum neuen Album etwas stressig waren, da wir noch ´ne kleine Tour dazwischengepackt haben.
Aber jetzt wo alles rum ist und auch die Kritiken ziemlich gut sind ist alles wieder im Lot.


Ich habe euch mit diesem Album in meinem Review in die Champions League befördert. Fühlt ihr euch da überhaupt wohl, denn die Gegner dürften alles andere als einfach bezwingbar sein…

Ob wir zur Champions League gehören kann ich nicht sagen. Da hab ich mir auch so noch keine Gedanken drüber gemacht. Ausserdem ist das ja auch immer ein klein wenig Geschmackssache. Aber wir freuen uns natürlich über jeden Zuspruch und neuen Fan.


Erneut ist euch eine Steigerung gelungen, und „Reconquering The Pit“ war alles andere als schlecht. Wodurch unterscheiden sich eure letzten beiden Alben?

Schwer zu sagen. Eigentlich haben wir nichts anders gemacht als bei den letzten Scheiben auch. Es ist ein Entstehungsprozess der einfach passiert. Wir versuchen auch nicht das irgendwie zwingend in eine Richtung zu steuern. Aber ich denke gerade in Sachen "Sound" haben wir diesmal einen Sprung nach vorn gemacht.


Meiner Meinung nach ist die Gitarrenarbeit herausragend, da sie auf der einen Seite verspielt, leicht progressiv ist, aber auch schön zudrücken kann und rifforientiert bissig rüberkommt. Wo seht ihr die Steigerung auf „Gospel Of The Wretched“?

Danke für die Blumen. Das ist auch das was wir wollen. Etwas Abwechslung in die Songs zu bringen. Wir haben uns grundsätzlich bei einigen Songs etwas mehr Zeit zum ausarbeiten gelassen. Aber grundsätzlich lernt man ja auch immer mehr dazu und wir versuchen immer das Beste aus uns rauszuholen.


Transportiert ihr in euren Texten eine bestimmte Meinung / Ansicht? Und wenn ja, welche?

Grundsätzlich ist das ja eine Frage für unseren Sänger Jost. Aber wir versuchen schon immer aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Religion usw. zu verwursten. Eben die Sachen die uns im alltäglichen Leben auf den Sack gehen. Mit den im Death-Metal so oft typischen Gore-Texten haben wir eigentlich nicht so viel am Hut.


Zwei Alben habt ihr bereits für Metal Blade aufgenommen. Wie ist es so, in diesem alteingesessenen Metalstall seine Pferde zu trainieren?
Ja, das macht schon Spass !!!! Zumal Metal Blade doch über ganz andere Promotionmöglichkeiten verfügt, als Remission Records das konnte. Und ohne die dortigen Connections hätten wir wohl auch sicher nicht den Zuschlag für das ein oder andere Konzert bekommen.

Ich verfolge euch vom Debüt „Paralyzed By Fear“ (Remission Records) bis heute. Damals habe ich euch als HYPOCRISY Klon abgestempelt, jetzt ist meiner Meinung nach euer Spektrum weiter und ihr seid mehr LAY DOWN ROTTEN. Wie kommt eigentlich die Affinität zum schwedischen Todesstrahl zustande? Gab es da musikalische Auslöser?

Das ist einfach die Musik die wir alle seit Jahrzenten mögen und spielen wollen. Einen musikalischen Auslöser gab es zumindest bei mir keinen "speziellen". Aber Sachen wie Entombed, Grave, Dismember und natürlich EDGE OF SANITY waren bestimmt nicht unbeteiligt.


Wie sehr ihr die deutsche Death Metal Szene. Wenn ich mir die neueren Alben von DEBAUCHERY, DISBELIEF oder euch anhöre, scheint hierzulande doch alles von feinster Güte zu sein, oder?

Natürlich gibt es bei uns einige an qualitativ hochwertigen Bands !!
Das Problem ist einfach das der Markt mittlerweile ziemlich unüberschaubar geworden ist. Und da gehen einige Bands von hier leider etwas unter, da viele Leute doch eher einer gehypten "skandinawischen" Band hinterherlaufen, als mal vor der Haustüre zu suchen. Aber das Problem haben wir ja auch noch.


Wie kam es eigentlich zu der Zusammenarbeit mit Marc Greve (MORGOTH) und Martin van Drunen (ASPHYX)?

Wir haben und vorab schonmal einige Gedanken über potenzielle Kandidaten gemacht, da wir gerne ein Paar Gastsänger auf der Scheibe haben wollten. Diese haben wir dann angesprochen/angemailt/angerufen und einige hatten dann auch wirklich Bock was mit uns zu machen.
Das Ergebnis kennst Du ja jetzt.


Warum lasst ihr eigentlich euer Material bei Dan Swäno abmischen? Wollt ihr etwas so klingten wie EDGE OF SANITY? Wie ist der Kerl so drauf, für viele Melo Death Maniacs gilt er ja als „Idol“?

So klingen wie Edge Of Sanity wollen wir nicht unbedingt, aber Fakt ist das er auch unser aller "Idol" war und ist. Soweit man das nach ein Paar mails und Telefonaten beurteilen kann ist das aber ein ziemlich cooler und aber auch professioneller Typ. Was man auch daran erkennen kann das bereits das erste Master was er uns geschickt hat fast perfekt war. Da hatten wir dann nur noch ein, zwei Änderungen und alles hat gepasst. Und mit dem Endergebnis sind wir definitiv mehr als zufrieden !!!


Wer war für das Coverartwork von „Gospel Of The Wretched“ verantwortlich. Ich finde es gr0ßartig (wobei ich jetzt wahrscheinlich den Eindruck vermittle, dass ich ein widerlicher Schleimer bin…).

Das war wie bei den beiden Alben davor auch der Björn von Killustrations. Auch das ist ein geiler Typ mit dem man sehr gut zusammenarbeiten kann. Und er hat den Albumtitel auch bestens umgesetzt !!!!


Welche 5 Alben sollte man kennen, wenn von (Melodic) Death Metal gesprochen wird?

Erstmal natürlich die von Edge Of Sanity (aber das sind schon mehr als 5). Dann geht natürlich nichts an "Slaughter Of The Souls" von At The Gates vorbei. Dann noch ein bisschen Carcass "Heartwork". "Left Hand Path" von Entombed ist auch ganz groß und von DEATH kann man eigentlich auch alles hören.


Hört ihr auch Tellerrandgeschichten wie Hardcore oder Metalcore? Kennt ihr Screamo und Emo?

Also ich kann mir grundsätzlich jede "Gitarrenmusik" gut anhören wenn Sie gut finde. Ob das jetzt Joe Satriani, Dream Theater oder Cannibal Corpse sind. Sie alle "beherrschen" einfach was Sie tun.
Darum bin ich auch Hardcore oder Metalcore (ohhh.... das böse Wort) nicht unbedingt abgeneigt. Allerdings gibt´s auch da wirklich gute, aber auch wirklich schlechte Bands.
Mit Screamo und Emo kann ich perönlich nicht unbedingt was anfangen, was aber auch daran liegt das da meist auch die Gitarren eher eine untergeordnete Rolle spielen.


Letzte Frage: Was treibt euch an?

Die Liebe zur Musik !!! Ohne die wäre das Leben nicht lebenswert.


Danke für das Interview und die letzen Worte gebühren euch:

Die letzten Worte ... das hört sich an als wär´s bald vorbei. Aber wir haben noch einiges zu sagen !! So schnell werdet Ihr uns nicht los. Ach ja, don´t forget ... Motörhead !!!!