Interview mit Opeth

10.09.2008
 

 

Wenn eine Ausnahme-Band wie OPETH ein neues Werk veröffentlicht ist klar dass das öffentliche Interesse sehr hoch ist. Die Meister ihres Fachs gehen also auf Promo-Tour um über ihr neustes Werk „Watershed“ zu sprechen. An einem schwülen Freitag Nachmittag treffe ich den neuen Gitarristen Fredrick im Hilton Hotel Köln und befrage ihn zu seinem Bandwechsel und dem neuen Werk seiner neuen Band.


Hallo Fredrick, wie geht es dir ?

Sehr gut, es ist unser letzter Tag in Deutschland und es ist sehr cool hier.

Ihr habt jetzt aber nur Interviews gegeben und Promokram oder ?

Ja sehr viel reden (lacht). Es macht aber trotzdem Spaß. Heute nahmen wir einen Gitarrenpart auf aber das war es dann auch schon.

Ja aber das ist ja auch wichtig für die Promotion etc.

Absolut, das stimmt.

Okay. Wie eben schon gesagt macht ihr derzeit eine Promo Tour. Sehr ihr so auch etwas von Deutschland oder habt ihr keine Zeit ?

Eigentlich haben wir nicht viel Zeit aber diesmal hatten wir Glück und konnten gestern Abend weg gehen und heute etwas in die Altstadt und den Dom besichtigen. Wir konnten ein paar Kölsch trinken und ich liebe dieses Bier. Es ist nur in diesen kleinen Gläsern das ist nicht gerade optimal wenn man großen Durst hat, so wie ich ! Der Dom war verdammt interessant. Leider nur von außen denn er hatte geschlossen (lacht).

Wo wart ihr noch auf Promo Tour ?

Hier in Deutschland nur in Köln. Ansonsten Amsterdam, London, Mailand und so weiter. Einen Off-Day hatten wir in Brüssel. Natürlich nicht in Mailand (lacht).

Naja so könnt ihr wenigstens behaupten überall in Europa gewesen zu sein.

Ja das stimmt und das ist echt cool. In Stockholm kannst du damit echt angeben.

Okay. Warum bist du von ARCH ENEMY zu OPETH gewechselt ?
Wie kam das ?


Naja ich wurde da eigentlich gefeuert. Ich habe nicht wirklich gewechselt.
Ich war eher eine Art Ersatz für Christopher Amott. Er spielte vor mir die Gitarre.
Wir haben die letzten Shows gespielt im Januar 2007 und als ich von der Tour nach Hause kam hatte ich eine E-Mail dass er zurück in die Band möchte und somit für mich kein Platz mehr war. Die Touren mit ihnen waren wirklich großartig aber ich konnte verstehen dass er etwas anderes machen wollte. Er wollte halt in seinem Leben noch was anderes machen was ja auch völlig in Ordnung ist.

Und dann wusste ich halt bis vor ein paar Monaten auch gar nicht was ich machen sollte.
ARCH ENEMY brauchten mich quasi nicht mehr und sie behandelten mich mit dieser Aktion eigentlich wie einen Idioten. Ein paar Monate später also bekam ich einen Anruf von Mikael ob ich Lust hatte bei OPETH mit zu machen. Das war dann eine riesige Veränderung für mich. Ich war ein riesiger Fan von OPETH und natürlich sagte ich „Klar, gern“.

Hat sich der Wechsel auf dein Privates Leben ausgewirkt ?

Nein eigentlich ist es dasselbe wie schon bei ARCH ENEMY. Ich habe vorher zwar nie soviel Promokram gemacht aber das liegt halt an der Bekanntheit. Was aber am wichtigsten ist, ist dass ich mich hier wirklich involviert fühle und viel beitrage. Das ist ein gutes Gefühl welches ich bei ARCH ENEMY nie hatte. Wir schreiben die Songs zusammen, die Ideen von jedem werden mit eingebracht. Das ist sehr schön. Es ist auch kein „Hinterm-Rücken“ Gerede. Es ist schön dass alles so freundlich und ehrlich abläuft.

ARCH ENEMY spielen einen komplett anderen Style als Opeth. Musstest du großartig umdenken als du bei OPETH angefangen hast ?

Nein. Bis auf die Tatsache dass ich auf der Bühne nicht mehr soviel Headbange (lacht). Wie gesagt – ich war schon immer riesiger Fan von OPETH und mir tat es gut nun bei einer solchen Band mit zu spielen. Inkl. eigener Ideen.

Wie fühlt es sich an ein Album mit Opeth zu veröffentlichen ?

Das ist schon großartig. Eine super Band, super nette Leute. Hier beherrscht jeder sein Instrument perfekt und ist dazu auch noch super nett. So wie das sein muss und ich hoffe es geht lange Zeit so weiter.

Wie würdest du den Sound von OPETH beschreiben ?

Da gibt es nur eins das zutrifft: Opeth !!

Ich habe gelesen es gibt auch wieder Gastmusiker auf „Watershed“ ?

Ja das stimmt. Wir haben einige Cello Spieler gehabt. Ein Song beginnt unglaublich langsam und schön und wird dann sehr aggressiv und hart. Mir gefällt der Kontrast dahinter. Genauso ist es super dass wir einen Song in einer Kirche aufgenommen haben. Das war auch sehr verrückt aber interessant.

Wie geht es nun weiter ? Plant ihr derzeit eine Tour ?

Wir spielen ein paar Festivals. Rock am Ring und Rock im Park. Ich habe gehört dass das die größten Festivals hier sind, stimmt das ? Was ist das für ein Festival ?

Ja das stimmt. Das größte und bekannteste Festival das wir haben. Es ist ein bunter Mix aus Alternative, Metal und Punkrock. Ein paar Hip Hop Acts aber der Großteil Alternative

Oh cool. Danach gehen wir nach Japan, Australien und dann in Amerika eine Headliner Tour. Und im November / Dezember machen wir dann unsere Europa Headline Tour. Und dann werden wir halt Touren Touren Touren. Geplant sind knapp 2 Jahre.

Mikael Åkerfeldt sagt dass das neue Album ein Meisterwerk ist. Stimmst du zu ?

Mit einem Meisterwerk ist vorsichtig umzugehen. Ich denke es ist ein außergewöhnliches Stück Musik und auch irgendwie einzigartig. Allerdings ist das so eine Sache wenn Mikael das sagt. Er ist nicht von sich enigenommen oder so. Er hat Ahnung und weiß wovon er spricht. Als ich das erste Mal bei ihm war ist mir seine enorm große Plattensammlung aufgefallen. Da waren Bands von denen ich niemals etwas hörte und die wirklich großartig waren. Und daher hat er seine Inspiration. Und ja – irgendwie könnte es ein Meisterwerk sein.

Was denkst du über die Metal Szene weltweit ?

Ich habe nicht viel Zeit mir Sachen anzuhören. Das finde ich schade denn es gibt viele gute und talentierte Bands. Allerdings auch zu viele die einfach Schrott machen. So wie das überall ist.

Okay Fredrick, ich danke für das Interview, die letzten Worte gehören dir.

Ich danke auch. Ich hoffe euch gefällt das neue Album.