Interview mit Stand Fast

11.01.2010
 

 

Stellt euch bitte erst einmal vor. Wen kann man bei euren Konzerten auf der Bühne begutachten?

Kai: Wir sind Stand Fast aus Münster und bestehen seit der Bandgründung 2007 aus: Kai – Gitarre, Stefan – Drums, Tobi - Vocals, Timo - Gitarre und Dennis - Bass.

Wie habt ihr euch zu Stand Fast zusammen gefunden?
Stefan: Vorher haben wir in zwei verschiedenen Dülmener Punkrockbands (Novacain und Daily Reason) gespielt. Wir kannten uns alle schon länger und haben uns irgendwann bei einem Bierchen auf eine gemeinsame Spaßprobe verabredet.

Kai: In unseren alten Bands wurden uns die musikalischen Grenzen zu fest gesteckt und wir suchten einfach nach neuen Möglichkeiten Musik zu machen ohne dabei nur nach Punkrock klingen zu dürfen. Und da kam dieses neue Projekt, in dem erst mal alles ging, aber nichts musste, wie gerufen für uns. Was besseres hätte uns zu dem Zeitpunkt einfach nicht passieren können.

Neben welchen CDs würde man euer Debütalbum „Know Yourself In Things You Hate“ im Musikladen unseres Vertrauens finden?


Kai: Hoffentlich zwischen Satanic Surfers, Shrice ;) und Strike Anywhere. Das wäre ein Traum!

In welchen Dingen, die ihr hasst, findet ihr euch denn wieder?

Timo: Gute Frage, die ich nicht direkt beantworten kann. Hass ist ein sehr intensives Gefühl, was man so im Alltag (hoffentlich bzw. zum Glück) nicht immer hegt. In der Textstelle, aus der der Titel des Albums entnommen ist, ist das also eher überzogen dargestellt. Aber es gibt natürlich viele Dinge, an denen ich mich/wir uns stören. Aber wir Menschen neigen halt zum Projizieren, von meist ungeliebten oder unbewussten Anteilen von uns selbst, auf die Umwelt. Der Titel ist also eher eine Erinnerung daran, dass, bevor man sich über alles Mögliche breit angelegt aufregt, man sich fragen könnte, warum man sich gerade daran stört. So können einem wertvolle Dinge bewusst werden.

Warum findet man euch bei MySpace unter der Adresse /standfast0815? Seid ihr eine durchschnittliche nullachtfuffzehn Standardband?


Dennis: Zu Beginn lag es schlicht und ergreifend daran, dass /standfast als Domain schon von einer schwedischen Band namens Standfast belegt war. Wir haben uns damit angefreundet und mittlerweile findet man die Ziffern sogar auf unserem Van-Kennzeichen.

Was unterscheidet euch denn von den anderen Bands aus eurem Genre?


Stefan: Das ist natürlich immer eine gute Frage, die sich von der Band selbst schwer beantworten lässt. Vielleicht sind wir noch ein wenig punkrocklastiger als andere Bands in diesem Genre.

Kai: Ich sage es mal so: von uns wirst du hoffentlich niemals ein Bandfoto finden, auf dem wir fünf unsere Arme verschränken und böse gucken. Aber wer weiß…

Ihr seid selbst alle Fans der Band The Casting Out. Was ist es da für ein Gefühl als Vorband auf der Bühne zu stehen, für eine Band, auf dessen Konzert man selbst gehen würde?

Tobi: Letztlich ist es für uns ein Konzert, wie jedes andere auch, nur dass man schon vorher weiß, dass man die letzte Band auf jedenfall großartig finden wird und das vermutlich mehr los ist als auf unseren eigenen Shows J. Die Jungs von The Casting Out sind aber genauso Menschen wie du und ich und es war ein wirklich witziger Abend. Obwohl ich sagen muss, dass es schon was Besonderes war, jemand so erfahrenen wie Nathan Gray mal persönlich kennen zu lernen.

Was ist das schönste Gefühl als Band?

Timo: Da gibt’s so vieles: auf Tour den größten Dünnpfiff reden und nur Lachen, auf der Bühne merken, dass alle perfekt im „Flow“ eines Songs sind oder auch, wenn im Proberaum ein Song zum ersten Mal richtig butterweich durchgespielt wird, ist das ein sehr schönes Gefühl! Und natürlich auch die vielen neuen Menschen, die wir als Band kennen gelernt haben, spielen hier eine große Rolle.

Was war euer peinlichstes Bühnenerlebnis bisher?


Tobi: Wir hatten just das Set begonnen und ich wollte gerade richtig abgehen, da bin ich über die Bühnenkante gestolpert und hab mich komplett lang gelegt. Das war allerdings auch nur im ersten Moment peinlich, danach musste ich selbst drüber lachen.

Kai: Ansonsten ist uns glaub ich nicht so viel peinlich, von daher kann auch nix peinliches passieren :)


Gibt es eine Songtextzeile bei der ihr jedes Mal denkt: „Wieso kann die nicht von uns sein“?


Kai: Vielleicht so Sachen wie „Live your heart and never follow“, „Dance like no one’s watching“ oder „Knowledge is a weapon – arm yourself“. Da gibt es vermutlich Millionen von guten Texten oder Songs, die ich alle gerne selber geschrieben hätte, aber als Musiker braucht man ja auch Inspiration von Außen. Außerdem ist es ja auch irgendwie ein klasse Gefühl, wenn jemand dein Seelenleben oder deine Meinung so für dich beschreibt, als würde er im Inneren deines Kopfes sitzen – obwohl du diesen Menschen nicht mal persönlich kennst. Das macht Musik ja so besonders.

Auf welchen Bühnen seht ihr euch in zehn Jahren spielen?


Kai: Der Rest der Band würde vermutlich behaupten, dass ich für meinen Teil dann schon von einem Zivildienstleistenden auf diese Bühnen gebracht werden muss…
Timo: Auf ähnlichen Bühnen wie heute. Hoffentlich werden wir noch ein bisschen weiter herum kommen in Europa und der Welt. Das wär was!

Eure letzten Worte:


Kai: Bleibt euch treu und lebt wohl!!!