Interview mit THE GARDEN

04.04.2017
 

 

Wir haben mit THE GARDEN während ihrer Europa-Tour gesprochen und das Duo unter anderem nach musikalischen Einflüssen, Liveshows und der Zusammenarbeit mit Epitaph Records gefragt.

 

Hi Wyatt, hi Fletcher, hier ist Camilo von Allschools.de und ich würde mich freuen, wenn ihr mir für unsere Leser/innen ein paar Fragen beantworten würdet, los geht´s:

 

THE GARDEN gibt es seit 2011. Was für musikalische Projekte und Bands habt ihr davor betrieben? Wie kam es zum Projekt namens ENJOY?

 

Wyatt: Vor THE GARDEN haben wir etwa 3 Jahre in einer Band namens MHV gespielt und auch ein wenig Material veröffentlicht. Ein wenig später habe ich angefangen, am Computer herum zu werken und daraus ist dann mein Projekt ENJOY entstanden.

 

Fletcher: THE GARDEN gab es schon vor ENJOY, auch vor PUZZLE.

 

Eure Musik hat sich mit jedem Release entwickelt. Auf den letzten Platten habt ihr viele elektronische Sound verwendet. Lyrisch nehme ich manche eher lustige Texte wahr – andere sind abstrakt oder etwas tiefgründiger. Ist es schwierig bei der Erstellung einer Setlist den Spagat zu schaffen?

 

Fletcher: Auch die auf irgendeine Weise lustigen Songs sind eher sarkastisch mit ernsten Untertönen. Normalerweise bestimmt für uns die Energie in den Songs, ob sie auf der Setliste landen.

 

Wyatt: Es kommt echt auf den Abend und das momentane Gefühl an. Unsere Songs gehen vom Komischen ins Ernste und es hängt alles von der Stimmung ab sowie wie ich mich gerade fühle.

 

Ich habe euch neulich in Berlin gesehen, eure Show war beeindruckend – allerdings recht kurz für einen Headliner. Dadurch, dass jede Sekunde energetisch sehr aufgeladen war, war weder ich noch die anderen Anwesenden enttäuscht über die Länge des Sets. Inwiefern ist es beabsichtigt, wenn eine Show eher kurz ausfällt?

 

Wyatt: Danke! Was kurze und energetische Sets angeht, habe ich immer die Einstellung, dass ich nur so lange performen sollte, wie ich gerade kann. Wenn das 45 Minuten sind, warum sollte ich das Set auf eine Stunde in die Länge ziehen? Das ist ein häufiger Diskussionspunkt. Momentan genieße ich es, ein Set zu spielen, welches dem hohen Energielevel entspricht, das ich reingeben kann. Ich glaube nicht, dass ich das eine ganze Stunde durchziehen könnte. Die Stimmung würde etwas schwanken. Aber hey.

 

Fletcher: Ich denke, dass wenn wire in 45-minütiges Set spielen, alles andere überzogen wäre. Es kommt echt auf die Songs an, die wir an einem Abend performen möchten. Manchmal ist das Set auch länger.

 

Als Instrumenten-Nerd muss ich nach eurem Equipment und Sound fragen: Wyatt, woher hast du diesen seltenen Höfner-Bass, gibt es dazu eine besondere Geschichte? Und wie bist du auf diesen hybriden Sound zwischen Reverb und Delay gekommen?

 

Wyatt: Ich habe den Bass 2011 in einem Gebrauchtladen in Fullerton, CA gefunden. Der Sound hat mich überzeugt und dank seiner Vielseitigkeit bin ich immer wieder auf ihn zurückgekommen. Was das Delay angeht, habe ich mich immer für diesen kurzen country-mäßigen „slap back“ interessiert. Das Reverb benutze ich nicht mehr.

 

Wie kommt ihr auf die merkwürdigen und trashigen Elektrosounds? Gibt es da besonderes Einflüsse oder ist das eher eine offene Herangehensweise. Was muss ein Sound mitbringen, um in einem eurer Songs zu landen?

 

Fletcher: Ich bin sehr offen, was das angeht. Aber meistens habe ich eine spezifische Vorstellung darüber wie etwas klingen soll und wie ich möchte, dass es klingt. Wenn ich diesen Sound nicht hinbekomme, aber auf dem Weg etwas Gutes finde, verfolge ich es weiter. Es ist also ziemlich spontan.

 

Wyatt: Was die elektronische sound angeht, versuche ich mein Bestes etwas frisch Klingendes zu erschaffen – etwas ungewöhnliches für mein Gehör. Gerade versuche ich etwas zu machen, ohne groß darüber nachzudenken, damit es frisch klingt. Aber zwischenzeitlich schaue ich auch in meinen musikalischen Einflüssen nach.

 

Ihr arbeitet zusammen mit Epitaph Records – ein großer Name für alternative Musik. Wie kam dies zustande?

 

Wyatt: Unser Freund und Produzent hat uns mit dem Label vernetzt. Dann haben wir Brett (- den Labelchef, Anm. d. Red.) kennengelernt. Er hat großes Interesse an unserer Sache gezeigt und sich dazu entschieden uns zu unterstützen. Er ist ein echt cooler Typ.

 

Was ist euch bei der Zusammenarbeit mit einem Label wichtig?

 

Wyatt: Die volle Kontrolle über unsere Kunst zu haben und dass es unsere Musik an Orte bringt, die wir selbst nicht erreichen können.

 

Ihr veröffentlicht ständig neues Material. Was kommt nach der neuesten EP „U Want The Scoop“?

 

Wyatt: Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher.

 

Fletcher: Wir werden sehen – wer weiß.