Interview mit The Haverbrook Disaster

26.05.2011
 

 

Guten Tag die Herren. Mit wem habe ich die Ehre?

Andy hier! Ich bin der Mann für die Vocals. Nicht zu verwechseln mit dem Andreas an der Gitarre!

Euer Bandname könnte bitte zunächst einmal kurz erläutert werden.

The Haverbrook Disaster war das Ergebnis einer langen Namenssuche. Andreas kam zu unserer Gründungszeit eines Tages in den Proberaum und meinte, er hätte gestern mal wieder die The Simpsons Folge mit dem Monorail-Unglück gesehen in welcher eine Stadt namens „North Haverbrook“ zerstört wurde. Haverbrook sei doch ein cooles Wort, alleine jedoch nicht aussagekräftig genug (außerdem hätte man einen Donnybrook Abklatsch unterstellen können haha). Also haben wir uns über passende Beiwörter den Kopf zerbrochen und sind letztendlich beim „Disaster“ hängen geblieben. Ende der Story haha.

Und natürlich noch eine Frage vorab: Die Produktion von Zeuss ist doch name dropping, oder? Wie war die Zusammenarbeit mit ihm? Wie lange ward ihr drüben und welchen bleibenden Eindruck hinterließ er?

Wir wollten bei unserem Debut Album wirklich alles richtig machen und somit brauchten wir auch einen wirklich fetten Sound. Also haben wir uns einfach für den Mann entschieden, welcher den meisten unserer Lieblingsplatten den Sound verpasst hat, auf den wir so stehen. Es ging uns dabei also auf keinen Fall primär um seinen Namen, sondern um seine Arbeit.

Es ist außerdem ein verbreitetes Missverständnis, dass wir in den Planet Z Studios aufgenommen haben. Zeuss hat nur Mix und Master von Hopeward Bound gemacht, aufgenommen wurde das Album bei unserem Kumpel Michael Schomber im Minor Fat Diner Studio in Neustadt an der Weinstraße. Das einzige was also Übersee war, waren unsere Spuren.

Die Zusammenarbeit mit ihm war allerdings wirklich super, da er extrem hohe Ansprüche an seine eigene Arbeit hat und sich wirklich zu 100% dem Projekt zugewendet hat. Letztendlich haben wir online dann zusammen 3 Wochen am Mix und Master von Hopeward Bound gearbeitet und sowohl Zeuss als auch wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden!

Hinzu kommt ein Dan Mumford Artwork. Ihr wolltet auf euerm Debüt aber auch nichts dem Zufall überlassen, oder?

Nein, definitiv nicht haha. Wir waren noch nie Fans von halben Sachen und somit sollte unser Debut Album auch alles in allem ein Statement unserer harten Arbeit sein. Dan Mumford war von seinem Stil und Talent somit die perfekte Wahl und wir sind von dem Ergebnis wirklich nach wie vor begeistert!

Ich möchte ein paar Sätze aus Moppi’s Review wiedergeben und bitte euch, diese zu kommentieren:

- THE HAVERBROOK DISASTER haben sich vorbildlich den Arsch abgeackert:


Da ist definitiv etwas dran. Seit unserer ersten gemeinsamen Probe Ende 2007 haben wir uns nie auf falschen Lorbeeren ausgeruht. Wir haben wirklich in den letzten Jahren so ziemlich all unser Geld, all unsere Zeit und all unser Herzblut in nichts anderes gesteckt als diese Band. Wir sind somit verdammt Stolz auf Hopeward Bound, da es wirklich das Ergebnis verdammt harter Arbeit ist.

- …kristallisiert sich mit dem Titelsong, „An Offer You Can´t Refuse“ oder „Ruiner“ heraus, dass diese Jungspunde es dicker und abwechslungsreicher hinter den Ohren haben:

Wir haben uns beim Songwriting zu Hopeward Bound definitiv nicht einschränken lassen. Wir haben bei jedem Song alles gegeben und auch wirklich jeden Song zu etwas einzigartigem gemacht.

- Das gesamte Werk dann stumpf in eine der gegenwärtigen und modischen Schubladen zu stecken lohnt nicht – denn THE HAVERBROOK DISASTER geben sich alle Mühe, das Genre-Kartenspiel zu Boden zu schmeißen und lieber mit reichlich Verzerrer, brutalen Moshparts und faustballenden Gangvocals durchzumischen:

Alles in allem sehen wir uns als eine Hardcore Band. In was für eine Schublade im großen Hardcore/Metal Schrank wir mit diesem Album gesteckt werden hat uns eigentlich während dem Songwriting nicht wirklich interessiert, da wir der Meinung sind, dass es nicht darauf ankommt um was für ein Untergenre es sich bei einer Band handelt, sondern wie gut die Musik ist die diese fabriziert. Solange die Kids also auf Hopeward Bound stehen, ist es uns egal als was wir bezeichnet werden.

- …die Produktion wirkt trotz dynamischem Spiel und bretterndem Feuer (das vom Cover?) nicht zu überheblich und zu gerade:

Das ist richtig! Wir wollten wirklich keinen auf Hochglanz polierten 0815 Metal-Sound, sondern einen echten und lebendigen Sound. Zeuss hatte unseren Wunschsound ohne einen Kommentar von unserer Seite auch von Anfang an so eingeschätzt und so hat er dann auch auf genau diesen Sound hingearbeitet.

Wenn ihr euer Debüt mit drei Adjektiven charakterisieren müsstet, wären das:

ehrlich, kompromisslos, dynamisch

Ich finde euer Album klingt erstaunlich "abgewichst" und versprüht eine angenehme dicke Hose Attitüde. Auch klingt ihr schon verdammt erwachsen und scheint schon an vielen Stellen große Haufen gemacht zu haben. Schwere Kindheit oder seid ihr einfach frühreif (musikalisch betrachtet). Oder kommt das vom Arsch abspielen?

Ich denke das kommt einfach daher, dass wir schon seit Jahren und eigentlich unsere ganze Jugend in Bands gespielt haben und daher mit der Gründung von The Haverbrook Disaster einfach schon viel Erfahrung mitgebracht hatten. Außerdem haben wir einfach schon von Anfang an wirklich alles gegeben und nie aufgehört für die Verwirklichung unserer Träume hart zu arbeiten. Von einer schweren Kindheit kann man eigentlich bei keinem von uns reden: Unsere Familien und Freunde stehen schon immer zu 100% hinter uns und haben uns schon immer unterstützt, somit haben wir ein Teil unseres Erfolges auch ihnen zu verdanken.

Erzählt bitte ein wenig von der Metalszene Karlsruhes. Ist diese florierend oder am Boden?

Die Hardcore/Metal Szene in Karlsruhe und Umgebung hat in den letzten 2 Jahren zum Glück einen gewaltigen Aufschwung gemacht. Vor ein paar Jahren war es noch keine Seltenheit, dass bei Bands wie Down To Nothing oder No Turning Back nur 30-40 zahlende Gäste gekommen sind und die waren dann meistens nicht einmal direkt aus der Karlsruher Region. Mittlerweile sind die Shows jedoch besser besucht und wirklich gute neue Bands sind aus der lokalen Szene hervorgegangen. Schade ist jedoch nach wie vor, dass sich die Kids mehr für Shows mit größeren Bands von Übersee begeistern können, als für Shows mit Bands aus Karlsruhe und Umgebung.

Habt ihr CD-Tipps für die Leser?

Wir beschränken uns hier aus Platzgründen mal nur auf die aktuelleren Platten. Unbedingt reinhören solltet ihr in die neuen Platten von The Blackout Argument, Endwell, Title Fight, Lionheart. Außerdem unbedingt mal in die aktuelle Venia 7“ reinhören!

Wann geht es wieder auf Tour und mit wem?

Eine komplette Tour ist zurzeit noch nicht geplant. Wir spielen allerdings im Sommer auf dem Never Say Die Open Air in Trier und Off-Dates in Deutschland mit Stick To Your Guns, Deez Nuts und The Ghost Inside, was mit Sicherheit eine ziemlich geile Party wird!

Checkt einfach mal die Dates auf unserer Bandpage auf www.facebook.com/thehaverbrookdisaster oder www.myspace.com/thehaverbrookdisaster und kommt auf ne Show!

Das muss unbedingt noch gesagt werden:

Wir freuen uns wirklich tierisch auf den Release von Hopeward Bound am 3. Juni! Wir können es wirklich kaum erwarten dieses Baby endlich der Welt zu präsentieren und die Songs live spielen zu können. Gebt dem Album eine Chance und wenn es euch gefällt, sieht man sich hoffentlich auf ner Show!