Interview mit Trip Fontaine

11.11.2005
 

 

TRIP FONTAINE TOURDIARY

Als wir im Sommer das Angebot bekamen zum zweiten Mal eine kleine Italientour zu spielen, brauchten wir nicht lange überlegen. Pasta , Chaos und ein Haufen guter Menschen waren uns noch lebhaft in Erinnerung und es gab zunächst keinen Grund zu Hause zu bleiben. Als uns unser Booker allerdings am Vorabend der Tour mitteilte, dass zwei Shows doch nicht ganz so unter Dach und Fach waren, fanden wir die Sache ziemlich windig und es war eine mehrstündige Bandkonferenz nötig. Letztlich war die Aussicht am nächsten Morgen aufzuwachen und einen Woche Zeit totschlagen zu müssen anstatt Konzerte zu spielen einfach zu abschreckend.. egal also ..los geht’s.. Rock´N´Roll und so ..oder was einem sonst noch an Plattitüden einfiel um sich von der eigenen Unsicherheit abzulenken..

10.10.05 Graz – Sub

Wegen der Komplikationen am Vorabend war unser Zeitplan komplett durcheinander geraten und wir mussten die halbe Nacht packen. Wir fühlten uns schon am ersten Morgen so wie normalerweise am dritten Tag einer Tour..hundemüde und ausgelutscht..Der erste Held der Tour war Rainer von Alias Caylon dem wir jeden Tag telepathisch für sein Bus und besonders für die Bettkonstruktion über dem Equipment dankten - ganz besonders Basti..Timo begann die Woche besonders punkig – verschlief die ausgemachte Abfahrtszeit und ließ sich von seiner Mama zum Treffpunkt bringen. Die fahrt nach Graz fing warm und sonnig an und endete kalt und dunkel.Gerfried von The Plague Mass konnte da sicherlich nix dafür und sammelte uns in der Grazer Innenstadt auf um uns zum Sub zu geleiten; einem laden der mich an deutsche Antifaklubs erinnerte, mit vielen politischen Plakaten, selbstverständlich tierfreiem Essen und netten, unhektischen Menschen.. Die Bühne war der Boden und nach einer Vorband bei der ich mich am besten an das beeindruckende Organ ihrer Sängerin erinnern kann, hatten hatten wir einen optimalen Toureinstand..guter, lauter Sound in einem kleinen aber vollen Raum und ein Publikum dem man anmerkte dass es das Konzert mit der Zeit immer mehr mochte, wandelten das Unbehagen das an uns allen nagte in fast schon Euphorie..Timo und Klaus quasselten jedenfalls in einem fort durch halb graz als wir nach dem Konzert noch durch halb Graz liefen, um am Ende vor einem geschlossenen Klub zu stehen. Naja, immerhin ein paar Impressionen von Graz bei Nacht gesammelt. Geilo.

11.10.05 castelfranco veneto - buenaventura

Aldi heisst in Österreich Hofer, hat uniformierte Parkplatzwächter und uns am nächsten Morgen Rohmaterial für unser Frühstück verkauft. Alle waren locker, entspannt und keiner wollte so recht an die anstehende, lange Fahrt nach Italien denken. So vertrödelten wir endlos Zeit mit Csabi, unserm Gastgeber beim Frühstücken, E-mail checken und mit Einheimischen über Graz reden Wir wussten dass wir spät waren, aber wie spät, merkten wir erst nach und nach als die Stunden im Auto verrannen, wir unserm Ziel aber nicht wirklich näher kamen. Man ist in Italien aufgrund der Mautstationen, der schmaleren Spuren und der Umstellung auf italienische Verkehrsteilnehmer ja sowieso immer ein wenig langsamer ..wir haben dann zusätzlich bei Venedig noch einen Stau erwischt und es war es halb zehn als wir mit schlechtem Gewissen am Buenaventura ankamen. Seidenmatt, die wir an diesem und dem folgenden Tag supporten sollten, saßen aber noch in aller Ruhe vor dem Klub und die Hektik die uns auf der Fahrt ergriffen hatte, stellte sich als überflüssig heraus. Der kleine Skaterjunge, der sich als „Localpromoter“ vorstellte(ist übrigens ein sehr beliebtes Wort in Italien), war gut gelaunt, hatte von nix eine Ahnung und die Abendkasse brachte es dann auch auf stattliche 3 zahlende Besucher bei 3 Bands. Die Anlage und ihr Bediener stellten uns vor die Wahl ohne Stimme oder ohne Gitarren zu spielen. Wir entschieden uns für unmotivierten Krach. Aber 2 Cds und ein T-Shirt verkauft und damit, was die Merch–pro-Zuschauer-Quote angeht, einen Bandrekord für die Ewigkeit aufgestellt. Das Unbehagen war wieder da, denn wenn es bei diesem Zuschauerschnitt geblieben wäre, hätten wir uns nach der Tour wohl alle einen zusätzlichen Job suchen müssen. Seidenmatt machten uns mit einem Privatkonzert zumindest kurzzeitig wieder glücklich bevor der kalte Boden im Keller unseren müden Rücken den Rest gab..

12.10.05 rom - zoobar


6 stunden fahrt und ein knapper sieg im inoffiziellen rennen mit seidenmatt stehen am nächsten Mittag zu verbuchen als wir an der zoobar ankommen..die zoobar ist in einem bar und kniepenviertel in rom gelegen -direkt vor einem riesigen gelände mit zelten und wohnwagen „fort he people who didn´t made it“ wie uns der wieselige konzertveranstalter mit einem grinsen erklärt..gleich als wir ankommen zeigen sich dann auch ein paar um d3en klub herumlungernde gestalten ein bisschen zu interessiert an unserm nicht wirklich einladend ausschauendem bus weshalb wir mit seidenmatt besondere parktaktiken entwickeln..held des tages war seidenmatts fahrer und einzelkämpfer markus der den ganzen abend die busse und bandkassen bewachte..als wir ankamen fanden wir es noch sehr lustig, dass an der aussen mauer des klubs ein offener stromkasten hing von dem aus dicke graue kabel über das gebäude auf das dahintergehende gelände führten..nachdem seidenmatt aber als zweite von vier bands ihr set beendet hatten sprühte der stromkasten kurz funken und ein bisschen später war die gesamte zoobar stockduster..wir waren schon etwas sprchlos aber der veranstalter flitzte mit einem grinsen durch die gegend warf uns ein „don´t worry“ zu und palaverte anschliessend mit der angerückten elektriker-notdienst truppe..ca eine dreiviertelstunde später konnten dann sevenlowdown aus rom ihr set beginnen und als wir auf die bühne gingen war es bestimmt schon 2 uhr..dooferweise hatten einige leute als es keinen strom gab den laden verständlicherweise verlassen aber immerhin waren auch einige geblieben und einige davon waren auch schon im april auf unserem letzten konzert in rom gewesen..wir spielten das wahrscheinlich beste konzert der tour und waren dann schon ein bisschen enttäuscht das es nicht einbisschen früher war..


13.10. off day

wir sind nur landstrasse gefahren, alex hat einen palmwedel gefunden, es wurde eine punkergang gegründet, dr kebap hat uns jedem einen persönliches mahl kreiert,