Plattenkritik

Undertow - Don't Pray To The Ashes

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Release Date: 15.01.2010
Datum Review: 22.01.2010

Undertow - Don't Pray To The Ashes

 

 

Hallo UNDERTOW,

ich habe immer an euch geglaubt! Ich war immer überzeugt, dass irgendwann der Knoten platzen und eine Bombe in Süddeutschland detonieren würde. Ich dachte bisher allerdings auch immer, nur einmal könne das Gefühl eines perfekten Albums einer bestimmten Richtung in einen Menschen kanalisiert werden. Aber ihr habt mich mit eurem sechsten Album „Don’t Pray To The Ashes“ eines Besseren belehrt, denn endlich, endlich ruft ihr das ganze bisher in euch schlummernde Potential ab und presst es in zehn fabelhafte Songs. Ich als alter CROWBAR Liebhaber (ich weiß, ich weiß, die ewigen Vergleiche kotzen euch an), der vor allem „Crowbar“ von 1992 verehrt, muss euch attestieren, mittlerweile viel besser als die Weltmeister von einst zu sein. Denn klebrige Passagen, Doom oder Riffgewalt mit viel Gefühl und Harmonie zu vereinen und damit den wunden Punkt im metallischen Körper zu treffen, das macht euch mit „Don’t Pray To The Ashes“ im Rücken keiner mehr streitig. Ihr schafft es, stilistisch im engen Rahmen zu bleiben und euch darin mit Hochgenuss auszutoben. Wobei ihr euch aber eine Menge habt einfallen lassen, von sanften Piano Klängen bis hin zum Gänsehaut Duett eures mit rau/tief/heiserem Vibe beschenktem Sänger und Michelle Darkness (END OF GREEN). Auch möchte ich mich vor den zum niederknien schönen Melodien, die vor Traurigkeit strotzen, mit Schmermut klotzen und die Konkurrenz an die Wand rotzen, verbeugen. So etwas ist selten in der heutigen Zeit und muss daher sehr fest gehalten werden. Was hat euch denn geritten, bei aller Brachialität soooooooooooo einfühlsam zu sein? Was ist in euch gefahren, bei viel Melancholie niemals mit Aggressivität zu geizen und auch im Galopp vor Souveränität zu strahlen? Und dann diese Produktion...mit meinem Subwoover konnte ich Federball spielen. Das Vorletzte, was ich euch noch mitteilen möchte, ist die Art und Weise, wie ihr „Don't Pray To The Ashes“ verpackt habt. Bei aller Schlichtheit ist das Artwork niveauvoll und geschmackvoll, das Auge hört bekanntlich mit. Ja, ich könnte noch unendlich viele Worte über dieses Überwerk verlieren, aber da ihr mit keiner Sekunde langweilt, schließe ich mich diesem Credo nahtlos an. Um es somit kurz zu machen und ein letztes Wort an euch zu richten: Danke!

Clement

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