Plattenkritik

Dawn Of Winter - The Peaceful Dead

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Release Date: 28.11.2008
Datum Review: 11.11.2008

Dawn Of Winter - The Peaceful Dead

 

 

An welche Referenzbands würde ein sachkundiger Dritter denken, wenn ihm die Worte „Doom Metal“ entgegengewalzt werden? BLACK SABBATH, CANDLEMASS und SAINT VITUS vielleicht, aber eventuell auch SOLITUDE AETURNUS oder TROUBLE. Da gäbe es auch noch MY DYING BRIDE und CATHEDRAL. Diese Reihe ließe sich fortsetzen, aber DAWN OF WINTER würde der Gefragte sicherlich nicht erwähnen.

Die seit 1990 ihr Handwerk perfektionierenden Ludwigsburger haben mit „The Peaceful Dead“ ihren vorläufigen Karrierehöhepunkt markiert und brauchen sich endgültig nicht mehr hinter den eben genannten Szeneveteranen zu verstecken. Aushängeschilder der Band sind Gitarrenmann Jörg M. Knittel (bitte auch dessen Old-School-Death Metal-Band MY DARKEST HATE anchecken!) und Sänger Gerrit P. Mutz (bitte auch dessen Power Metal-Band SACRED STEEL anchecken!). Gerade Gerrit lässt mit seiner einzigartigen, weil sehr klaren und des Öfteren genial neben der Spur platzierten Stimme dieses Doom-Werk zum Hörgenuss werden. Die Texte triefen nur so vor Kitsch und Verehrung (in „The Music Of Despair“ wird der Doom zur Lebenseinstellung erhoben und Gruppen wie BLACK SABBATH und CANDLEMASS namentlich erwähnt), dennoch vollbringen DAWN OF WINTER spielend den Spagat zwischen Huldigung und eigener Daseinsberechtigung. Neben Gerrits einzigartiger Performance besticht auch die Gitarrenarbeit von Mr. Knittel, der frische, unverbrauchte Riffs hervorzaubert, die auch so auf den Vorzeigewerken der großen Vorbilder hätten stehen können. Die zehn Songs sind, obwohl in der Benchmark des Genres liegend, abwechslungsreich, das Tempo variiert von zäh fließend bis galoppierendes Midtempo. Ein großes Plus dieses Albums ist auch die Tatsache, dass sehr viel Wert auf Heaviness und Druck gelegt wurde, auch ist dem Songmaterial zu jeder Sekunde Authentizität und Idealismus anzuhören.

Die Walze in form von „The Peaceful Dead“ schleppt sich unaufhaltsam voran. Stellt euch nicht in den Weg, sondern tretet applaudierend zur Seite und steigt auf wenn es heißt: „Take It Slow“!

Tracklist:
1. The Music of Despair
2. A Lovelorn Traveller
3. Mourner
4. Holy Blood
5. The Oath of the Witch
6. Throne of Isolation
7. Burn another Sinner
8. All the Gods you Worship
9. Anthem of Doom
10. The Peaceful Dead

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Clement

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Ich fühle mich zu alt