Die ALEX MOFA GANG veröffentlicht mit “Ende offen Live” ihr erstes Live-Album. Wer die Band schon mal live gesehen hat, wird bestätigen können, dass die Gang ihre Songs auf der Bühne mit viel Energie und Hingabe präsentiert. Sänger Sascha Hörold geht gerne mal Crowdsurfen oder springt irgendwo herunter. Die ALEX MOFA GANG gibt live immer mindestens 100%. Doch lässt sich das auch auf eine Platte pressen? Ja!
“Oh Gott, das wird der geilste Abend des Lebens”.
Im Intro trägt die Gang vielleicht etwas zu dick auf. Doch kennt man den Hintergrund relativiert sich die sehr platt wirkende Aussage von Sänger Sascha. Immerhin ist das Konzert im Hannoveraner Musikzentrum, das wir hier vor uns haben, das größte Headliner-Konzert der noch recht jungen Bandgeschichte. Drei Alben hat die Gang inzwischen herausgebracht. “Ende offen” erschien 2019, zuvor das Debüt “Die Reise zum Mittelmaß der Erde 2016 und “Perspektiven” 2017. Zwischendrin spielte die Band auf jeder Menge Festivals, als Support oder als Headliner bei eigenen Clubshows.
Auf der vorliegenden Platte merkt man der Gang die Bühnenerfahrung an. In den richtigen Momenten werden die Fans einbezogen, ohne es damit zu übertreiben. Bereits beim Opener des Sets, dem Titeltrack des aktuellen Albums, ist das Publikum voll da und hätte den Song auch ohne die Hilfe von Sänger Sascha performen können.
Der Sound und die Produktion sind der Band und ihrem Team gut gelungen. Die Stimme von Sascha steht im Vordergrund der Songs, ohne die einzelnen Instrumente auf dem Weg zu verlieren. Ein definierter Sound kommt aus den Boxen, alle Instrumente sind gut zu hören und es ergibt sich ein sehr angenehmes Hörerlebnis. Trotzdem hört man noch klar, dass es sich hier um Live-Aufnahmen handelt. Das Jubeln, Klatschen und Singen der Fans kommt nicht zu kurz und rundet das Gesamtbild ab. Dafür die Aufnahmen ursprünglich nur als Erinnerung für die Band gedacht waren, ist die Qualität äußerst ansprechend.
Der Gang und ihrem Produktionsteam ist bei der Platte eigentlich nichts vorzuwerfen. Schade ist nur, dass es mit “Montevideo”, “AC/DC” und “Unser Haus” nur drei Songs von den ersten beiden Alben in die Setlist geschafft haben. Klar, es war die “Ende offen” Tour, aber trotzdem hätte ein bisschen Abwechslung in der Setlist nicht geschadet.
Die ALEX MOFA GANG ist eine Bank, wenn man ein energiegeladenes Konzert sucht. Auf der nächsten Tour: Hingehen und mit dem Zuckerpopo wackeln!