Plattenkritik

A Life Once Lost - Ecstatic Trance

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Release Date: 16.11.2012
Datum Review: 05.11.2012

A Life Once Lost - Ecstatic Trance

 

 

Mit A LIFE ONCE LOST kehrt nach gut fünf Jahre Albumpause eine Band zurück, die im Metalcorezirkus immer so etwas wie einen Exotenstatus genoss. "Ecstatic Trance" wird daran nichts ändern. Doch dieses mal scheinen A LIFE ONCE LOST sich und ihren Sound endlich gefunden zu haben.

Was hat bei A LIFE ONCE LOST nicht alles schon seine Vertonung gefunden. Metal-, Mathcore oder Southern Rock. Alles unter dem Stempel progressiver Freiheit und dennoch vereint im typischen A LIFE ONCE LOST-Sound. Auch Album Nummer sechs bringt wieder Veränderungen. Der bereits angesprochenen Southern Rock, der noch das letzte Album „Iron Gag“ (2007) markierte und prägte, ist gewichen. Auch die verzwickten Wendungen von „Hunter“ (2005) wurden abgeschüttelt. Man könnte schon sagen, dass A LIFE ONCE LOST auf ihrem neuen Album nun das ernten, was sie bei „A Great Artist“ (2003) säten.
"Ecstatic Trance" wirkt auf den ersten Blick vielleicht reduzierter und fokussierter als noch seine Vorgänger. Doch dieser täuscht, wenn man sich tiefer in das Klangbild hinein hört. Die Musik basiert zum einen aus einer Struktur aus dissonanten Gitarrenriffs und einer sehr prägnanten MESHUGGAH-Rhythmik. Sicherlich ist dabei der Drummerwechsel unüberhörbar. Neu-Drummer Jordan Crouse spielt ein sehr minimales, aber konzentriertes Set und versetzt die Takte seltener, als es noch sein Vorgänger tat. Auch der prägnante Gesang von Robert Meadows bestärkt eher den Rhythmus und seine Strukturen, was den Sound im Grund sehr kompakt und dicht macht. Der eigentliche „Hinhörer“ von "Ecstatic Trance" sind die breitwandigen Leadgitarren von Gitarrist Doug Sabolick, die sich absolut eigen, aber vollkommen bereichernd über die schweren Grundgerüste legen. Diese atmosphärischen Gitarren transportieren das Gesamtbild auf völlig verschiedene Ebenen und bereichern die Songs um das Vielfache. Aufgrund dieser Klangvielfalt geleiten A LIFE ONCE LOST ab und an in Sphären, die man so nur von Bands schwedischer Abstammung kennt.
Abschließend muss man sagen, das A LIFE ONCE LOST mit "Ecstatic Trance" ein absolut herausstechendes Album geschrieben haben. Damit spielen sie sich definitiv aus dem Korsett des Metalcore frei und darüber hinaus könnten sie die klaffende Lücke schließen, die eine Band wie BURST hinterlassen hat.

Trackliste:
1. Something Awful
2. Gnawing Lisp
3. Madness Is God
4. Miracle Worker
5. Empty Form
6. I Am
7. The Blues
8. People Stare
9. I See, I Hear
10. I Sit Ill
11. Asteroid [bonus Killing Joke cover]

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Mulder

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