Plattenkritik

Ambassador Gun - When In Hell

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 11.08.2009
Datum Review: 14.10.2009

Ambassador Gun - When In Hell

 

 

Das harmonische Cover zeugt von Stille, von anmutiger Schönheit. Es offenbart nicht mehr als den Namen des Interpreten und den Albumtitel auf dem weiten, weiten Meer. Und es lässt auf Künstler wie ISIS, PELICAN, vielleicht auch GOD IS AN ASTRONAUT schliessen. Diese Illusion wird jedoch sofort zum Platzen gebracht, wenn man sich die Band erst einmal anhört.

AMBASSADOR GUN (ehemals “A SECOND FROM THE SURFACE”) aus Minnesota liefern die musikalische Untermalung für den -unerwartet unterhaltsamen- Aufenthalt in der Hölle ab und rufen mit ihrem Mix aus überwiegend Grindcore, Death Metal, Black Metal und einer Prise Hardcore verschiedene Bands wie MISERY INDEX, MARDUK, CONVERGE oder EARLY GRAVES ins Gedächtnis. Apokalyptische Härte mit gekrächzten Vocals und auch tiefen Growls gibt es schon beim Opener “Killer Hookers Money”. Von Anfang bis Ende machen AMBASSADOR GUN keine Gefangenen auf den 16 Tracks, sind in der schnellen, extremen Musik zu Hause und überraschen auch mal mit einem Song wie “Ignorance Is This” (guter Titel nach dem sehr kurzen Prelude “Ignorance...”), welcher bis auf den Mittelteil ein waschechter, tanzbarer HC-Song ist und mit einer epischen Laufzeit von fast 3 Minuten den längsten Song des Albums darstellt. Vereinzelt findet man solche Ausnahmen, die die Extremkost mit etwas Hardcore auflockern und gut ins Ohr gehen. Wobei das nicht zwingend nötig gewesen wäre, denn das kurzweilige Album rauscht durch die Gehörgänge ohne den Hörer mit vertrackten Riffs oder Breakrekorden in den Wahnsinn zu treiben sondern animiert nach der kurzen Spielzeit wieder auf “Repeat” zu drücken.

Es ist ein unterhaltsames Album, welches viele Stile verbindet und gekonnt seine Vorbilder huldigt und dennoch sein eigenes Süppchen kocht.
Für die nächste Extremmetal-Party hat man mit AMBASSADOR GUN einen empfehlenswerten Beitrag, der sicher sein Publikum finden wird, darüber hinaus aber auch ohne Party funktioniert.

Tracklist:
01. Killer Hookers Money
02. Serpent Stampede
03. Ignorance...
04. Ignorance Is This
05. When In Hell
06. Hurricane
07. So Pristine
08. Organization Of An Anthill
09. Steady Diet
10. Taylor Reign
11. Animal Fight
12. Death Nail
13. Reprisal
14. Population Control
15. Bottom Feeder
16. Delorean

Autor

Bild Autor

Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt