Plattenkritik

And You Will Know Us By The Trail of Dead - So Divided

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Release Date: 17.11.2006
Datum Review: 09.11.2006

And You Will Know Us By The Trail of Dead - So Divided

 

 

…AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD sind trotz ihres Erfolges eine der wenigen Rockbands im heutigen Business, bei denen man eigentlich nie weiß, was als nächstes kommt. Was kann man von einer Band erwarte, die sich primär als Entertainer versteht und nur allzu gerne Fans und Journalistenvolk mit Halbwahrheiten und Ammenmärchen auf den Holzweg schickt? All dies ist bei TOD Programm und man gibt es auch gerne zu. Mit dem neuen Album "So Divided" hat man sich nun nach eigener Aussage hiervon verabschiedet und möchte in erster Linie informieren. Man spricht sogar von 8 „Studien der Aufrichtigkeit“ plus der GUIDED BY VOICES Coverversion von "Gold Heart Mountain Top Queen Directory".

Die neu gefundenen „Aufrichtigkeit“ führt die Band und "So Divided" zumindest in ruhigere Gefilde. Alles wirkt entspannter und unaufdringlich, arbeitet jedoch mit den grandiosen Spannungsbögen, die man von TOD kennt. Markierte "Source Tags & Codes" eher die lärmende Sturm und Drang Phase der Texaner, so war "Worlds Apart" bezeichnend für den Umbruch im Hause TRAIL OF DEAD. Man schmiss Vorhergewesenes über Bord und brillierte mit Bombast und Pomp. Das Album konnte zweifelsohne als ein Grower bezeichnet werden, welches sich nach erster Skepsis in den Gehörgängen festsetzte. Nun haben wir also wieder ein Album an dem man arbeiten muss. Sowohl der 70ies als auch der Brit-Einschlag sind geblieben, wurden jedoch reduziert. Das gleiche gilt für die Bombast-Arrangements, die nicht mehr aus den Boxen tropfen sondern ungekünstelter wirken. Ist das die versprochene Aufrichtigkeit? Die Melodien stimmen und können gemeinhin als progressiv betitelt werden. Ein typischer "So Divided" Song führt den Zuhörer über vielerlei Spielereien und Umwege ans Ziel. Sowohl Melodien als auch das Tempo werden mit bestechender Regelmäßigkeit variiert und sorgen für nette Überraschungen. Hörten sich die Drums auf dem Vorgänger häufig recht scheppernd an, klingen sie nun wesentlich dezenter und rücken mehr und mehr in den Hintergrund. Besonders ein Rocker wie "Stand in Silence" aber auch der sehr poppigen BEATLES Verschnitt "Eight Days Of Hell" mit Amanda Palmer im Background von den DRESDEN DOLLS und der Überhit und Titeltrack "So Divided" wissen hier zu begeistern. Es stimmt schon, TOD sind ruhiger und scheinbar auch erwachsener geworden. Wie zum Trotz, träumt ein "Sunken Dreams" zum Abschied noch mal von der wilden Vergangenheit. Letztendlich kann "So Divided" trotz der eigentlich doch gesunden Reduktion des Sounds nicht ganz mit dem grandiosen Vorgänger mithalten, für ein schönes Album reicht es jedoch allemal.

Tracklist:

1. "Intro: A Song of Fire and Wine" – 1:41
2. "Stand in Silence" – 4:35
3. "Wasted State of Mind" – 5:27
4. "Naked Sun" – 6:04
5. "Gold Heart Mountain Top Queen Directory" – 2:14
6. "So Divided" – 6:29
7. "Life" – 5:59
8. "Eight Days Of Hell" – 2:09
9. "Witch's Web" – 4:11
10. "Segue: In the Realms of the Unreal" – 2:19
11. "Sunken Dreams" – 5:05

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Torben

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ex. - Allschools Chef