Plattenkritik

Arch Enemy - Khaos Legions

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Info

Release Date: 27.05.2011
Datum Review: 25.05.2011

Arch Enemy - Khaos Legions

 

 

ARCH ENEMY, eine Band die für handwerklich hochwertigen melodischen Death Metal mit Sängerin stehen. Das Hauptaugenmerk der Band lag in der Vergangenheit meist auf großartigen Melodien. Gitarrenduellen der beiden Amott Brüdern an den Äxten und meist einem einfachen, hymnischen Refrain.
Warum soll man dieses Konzept ändern?
Das neue Werk „Khaos Legions“ setzt genau da an, wo die Mannen und ihre Frontfrau vor gut vier Jahren aufgehört haben. Nach einem kurzen Intro geht es mit der unglaublichen Abrissbirne „Yesterday Is Dead And Gone“ sofort in die Vollen. Einprägsames Riffing, eingängiger Refrain und ein Break am Ende des Songs das sich gewaschen hat – so muss moderner Melo Death klingen! Am Ende von „Bloodstained Cross“ wird dann zum ersten Mal eine der berühmten Gänsehautsoli der Saitenhexer aus Schweden aus dem Sack gelassen, was den Song unheimlich aufwertet. Mit „Under Black Flags We March“ und „No Gods, No Masters“ folgen zwei Lieder, die sicherlich ihren Platz in der Live-Setlist finden wird. Das erste ein Midtempo gehaltener Headbanger mit schleppendem Groove, das zweite zwischen Death'n'Roll im Kehrvers und ruhigerer Strophe pendelnd. „City Of The Dead“ tritt dann das Gaspedal wieder bis zum Anschlag durch, das ganze wieder gespickt von unglaublichen Gitarrensoli – einer der stärksten Lieder auf dem Album. Mit „Through The Eyes Of The Raven“ nehmen sich ARCH ENEMY nicht nur thematisch dem Feld von AMON AMARTH an. Auch einige Strukturen im Songs selbst klingen stark nach den Landsmännern. Nun auf der zweiten Hälfte der 14 Tracks starken CD haben sich zwei kleine Interludie eingeschlichen, welche zwar nicht störend wirken, aber nicht unbedingt von Nöten gewesen wären. „Cruelity Without Beauty“ wird seinem Songtitel gerecht und rollt mit einer Vehemenz durch seine Spielzeit, dass einem Hören und Sehen vergehen. Die Riffsalven schneiden ins Fleisch, das Schlagzeug walzt alles platt und der atmosphärische, von Keyboardklängen untermalte, Refrain trägt zu einer finsteren Grundstimmung bei. Die nächsten vollwertigen Songs „Cult Of Chaos“ und „Thorns In My Flesh“ sind typische ARCH ENEMY Uptempo Stücke, welche mit eingängigen Chori und perfekter Gitarrenarbeit punkten können. Auf dem, nach einem letzten Zwischenspiel folgende, finale Doppel „Vengeance Is Mine“ und „Secrets“ packen dann die Deutsch-Schweden noch einmal all ihre Fähigkeiten aus. Dabei prescht das aggressive „Vengeance Is Mine“ von Sekunde eins nach vorne und zerstückelt alles was sich ihm in den Weg stellt. Angela Gossow schreit alles in Grund und Boden und ihre Begleitband feuert ein Instrumentalfeuerwerk allererster Güte ab – großartig! „Secrets“ beschließt dann das achte ARCH ENEMY Studiowerk als einer der variabelsten Songs auf „Khaos Legions“. Größtenteils ohne Gesang, dürfen die Amott Brüder hier noch einmal ihre außerordentlichen Fähigkeiten an den Saiten beweisen.
„Khaos Legions“ beweist eindrucksvoll, dass man sich in seinem Songwriting nicht von Album zu Album komplett verändern muss. Hervorragend produziert von Andy Sneap, zeigen ARCH ENEMY auf dem nunmehr fünften Album mit Frontsängerin so manch einer anderen Melodic Death Metal Band die Rücklichter. Natürlich werden sich einige Leute über fehlende Entwicklung beklagen, natürlich sind viele Gesangstellen von Angela Gossow gedoppelt – seis drum, die Songs sind spannend gestaltet und werden selbst beim 20ten Druchlauf nicht langweilig.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.