Plattenkritik

Asia - XXX

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 29.06.2012
Datum Review: 04.07.2012

Asia - XXX

 

 

Gegründet (oder besser zusammengestellt) wurde ASIA Anfang der 80er unter dem Label Supergroup. Als eine der ersten ihrer Art und gespickt mit bekannten Namen der britischen (Prog-)Rock Szene, waren die Erwartungen der Plattenfirma hoch. Kamen beim Debüt von 1982 die Hits, wie das immergrüne “Heat Of The Moment”, noch auf organischem Wege zustande, war das Folgealbum “Alpha” schon eine reine Kalkülveranstaltung. Hier sollten möglichst nur Stücke vom erfolgreichen Paar Wetton/Downes für vordere Plätze in den Charts sorgen, was Gitarrist Steve Howe nun gar nicht in den Kram passte. Die nächsten gut zwanzig Jahre ging es munter auf und ab mit Besetzung und Stil, bis nun seit 2006 die Truppe wieder in Originalbesetzung musiziert.

Und nun, zum 30jährigem Albumjubiläum verkündet Steve Howe: “Wir wollten die Energie des ersten Albums wieder aufleben lassen. ASIA stand immer für großartige Songs, fantastische Musiker und ich bin sicher, dass die Leute, die unser erstes Album mögen, auch von XXX begeistert sein werden!"

Solche Statements sind im Grunde das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt werden.
Ich gehe also mit einer gewissen Skepsis ans Werk und werde erwartungsgemäß nicht umgepustet, aber auch nicht maßlos enttäuscht. Nun, ASIA ist vom Heavy Metal so weit entfernt wie Jan Ullrich von der Formel1. Wer sich also mal anders bewegen möchte, findet ein gut produziertes Album mit guter Rockmusik vor.

Die Herren haben sich vom unbedingten Hit-Zwang befreit und spielen entsprechend auf. Alle Trademarks der 80er sind vorhanden, aber man findet auch besonders detailverliebte Stücke wie dem tollen “Face On The Bridge”. Insgesamt wird die Scheibe im fortschreitenden Verlauf sogar stärker, was man normalerweise nicht erwarten darf.

Trotz der hohen musikalischen Kompetenz wäre manchmal weniger mehr gewesen. Die Stücke bewegen sich alle im 5-6 Minuten Bereich und haben dann doch einige langatmige Füllungen.

Kein Anwärter auf das “Album des Jahres”, aber geeignet für locker, flockige Untermalung für locker, flockige Momente.


01 Tomorrow The World
02 Bury Me In Willow
03 No Religion
04 Faithful
05 I Know How You Feel
06 Face On The Bridge
07 Al Gatto Nero
08 Judas
09 Ghost Of A Chance

Geoff Downes – keyboards
Steve Howe – guitars
Carl Palmer – drums
John Wetton – bass, vocals

Autor

Bild Autor

Axel

Autoren Bio

Metal seit den gloreichen 80ern. Melodie erwünscht.