Plattenkritik

Atlas Losing Grip - State Of Unrest

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Release Date: 27.05.2011
Datum Review: 10.05.2011

Atlas Losing Grip - State Of Unrest

 

 

Rodrigo Alfaro trägt neuerdings Schnauzer. Um intelligenter oder seriöser zu wirken? Wohl kaum. Um bei den Ladys zu landen? Zweifelhaft. Doch genauso dicht und solide wie der Bartwuchs über seiner Oberlippe klingen die Songs auf „State Of Unrest“. Es fällt nach mehreren Durchgängen beinahe schwer, die SATANIC SURFERS noch immer zu vermissen.
Von Spannungsbogen zu Beginn von „Logic“ bis hin zum Fadeout des stampfenden Endparts bei „Heartsease“ – das zweite Album der Schweden klingt einfach geschlossen und souverän in sich. Die schnellen, galoppierenden Drums wie sie die Surfers oder VENEREA früher schon prägten, die Gitarrenlicks, die ohne Spirenzien auskommen. „All In A Days Work“, „Numb“, „Feed The Fire“ – den Beiträgen auf „State Of Unrest“ fehlt es weder an Drive, noch an produktionslastigen Kinkerlitzchen. Was noch mal von Jason Livermore durchgeblättert hier aus den Boxen schallt, weist in eine klare Richtung: ATLAS LOSING GRIP sind nicht „nur“ eine beliebige Nachfolgeband, hier wird mit Herz und Verstand gearbeitet und glaubwürdig und gegenwärtig hinausposaunt, was gesagt werden muss. 18 Jahre SATANIC SURFERS haben Rodrigo stimmlich und textlich geprägt, die Saitenarbeit, die von Max und Gustav hinzugefügt wird, könnte sich nicht passender fügen. Ob melancholisch kraftvoll („Different Hearts, Different Minds“) oder auf Höchstgeschwindigkeitskurs zwischen alten Rise Against oder Strike Anywhere („Bitter Blood“) – für Fragezeichen oder Interludes lässt die Band aus dem schönen Lund keinen Platz.
Es gibt (zu) viel zu sagen, punken wir es an! Bei 13 Songs nicht einen (deutlichen) Beitrag zu kreieren, der als Lückenfüller oder Weiterverwertung büssen muss – den „Made In Sweden“-Stempel bringt man hier mit Stolz und Würde an. Wer neben Nietengürteln und Sauforgien auch den tieferen Sinn im Punkrock sucht, möge sich bitte dieser Band widmen.
Nicht nur qualitativ und live ein Aushängeschild – gehört neben jedes GOOD RIDDANCE T-Shirt im Schrank ab dato auch eines von ATLAS LOSING GRIP. Alternativ gilt nur der Oberlippenbart!

Tracklist:

1. Logic
2. Bitter Blood
3. All In A Days Work
4. Unrest
5. Different Hearts, Different Minds
6. Numb
7. Contemplation
8. Feed The Fire
9. Closer To The End
10. Hook, Line & Sinker
11. Black Hole
12. Voracious Appetite
13. Heartsease

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.