Plattenkritik

August Burns Red - Constellations

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Release Date: 17.08.2009
Datum Review: 21.07.2009

August Burns Red - Constellations

 

 

"Messengers" ist brutal, kompromisslos und perfektioniert eine abwechslungsreiche Mixtur aus Breaks, Moshparts und technischer Finesse mit hakenschlagenden Melodien."

Der August wird heiß, verdammt heiß. War der Sommer bis jetzt eher durchwachsen, gibt es dann endlich eine Entschädigung in Form eines akustischen Leckerbissens. Denn alle die, die wissen wollen, wie moderner, technisch ausgereifter und mit Haltbarkeitsdatum versehener Metalcore zu klingen hat, dürfen sich AUGUST BURNS RED und "Constellations" als Anhörungsunterricht zulegen. Dabei hat das Quintett aus Lancaster, Pennsylvania, seinen Stil auf dem dritten Album nur in Nuancen verändert respektive verfeinert. So werden gelegentlich (auf "Indonesia" singt Tommy Rogers von BTBAM) Cleanparts eingestreut, die aber nur als kurze Verschnaufpausen für die Chinabecken Bombardements sind. Dann sind AUGUST BURNS RED weitaus atmosphärischer geworden, die einzelnen Songs unterliegen Stimmungsschwankungen und lassen sich am Stück besser durchhören. Die Vertracktheit hat dem Abwechslungsreichtum und somit der Variabilität Platz gemacht, ohne jedoch gänzlich das Feld zu räumen. Es passiert einfach mehr auf "Constellations", so werden neben Blastpart Brutalität und Melodik Mosh auch balladeske Momente wie auf dem grandiosen "Meridian" zelebriert (die Band hat jetzt ihre eigene Hymne). Die fast an SHAI HULUDsche Dimensionen vordringende Lead Gitarre spielt nach wie vor in anderen Sphären als der Rest der Bande, wenn sich der Hörer allein auf sie konzentriert wird er mit in eine technisch erhabene Welt genommen. Eine Welt, in der der Glauben nicht mehr offen serviert, sondern etwas mehr zwischen den Zeilen versteckt wurde und damit keinen ungenießbaren. das Hörvergnügen nachhaltig sehr störenden missionarischen Charakter innehat (eine Frechheit war "Redemption", der letzte Track auf "Messengers"). Auch der Gesang ist facettenreicher geworden, er ist sowohl beim derben Growling als auch beim feinen Shouting gereift, kann jetzt gepflückt und seine Einzigartigkeit genossen werden. Letztlich sind AUGUST BURNS RED ihrem Stil treu geblieben, sind ein wenig zugänglicher geworden, ohne sich anzubiedern, sind aber immer aggressiv bis brutal und verfügen über dieses einzigartige Gespür, Melodien und Mosh einem Lavasturzbach gleich zu verbinden, der immer wieder die Rückenpartie beackert. Mit einer Leichtigkeit wird die Konkurrenz in die Schranken verwiesen, so dass es dieses Jahr schwer sein dürfte, AUGUST BURNS RED vom Thron moderner, anspruchsvoller Musik zu verdrängen.

Tracklist:
01. Thirty And Seven
02. Existence
03. Ocean Of Apathy
04. White Washed
05. Marianas Trench
06. The Escape Artist
07. Indonesia
08. Paradox
09. Meridian
10. Rationalist
11. Meddler
12. Crusades

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Clement

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Ich fühle mich zu alt