Plattenkritik

Balzac - Paradox

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Release Date: 16.10.2009
Datum Review: 14.04.2010

Balzac - Paradox

 

 

Die japanischen Horrorpunks Balzac haben sich für ihre europäischen Fans etwas besonderes ausgedacht. Mit der Veröffentlichung der Paradox EP kommt eine Bonus DVD der speziellen Sorte.
Aber der Reihe nach. Mit Paradox bekommt der geneigte Fan fünf neue Songs plus In- und Outro , bei denen sich Balzac von der sperrigen Seite präsentieren. Wer die Alben der Band kennt, weiß bereits das immer mal wieder einige Songs mit Industrial und noise Elementen verziert werden. Genau diesen Songs wurde diese EP gewidmet.
Die Skelettanzüge wurden abgestriffen und die Schminke dort gelassen wo sie hingehört, in die Handtasche der Freundin. Die klassischen Horrorpunk Songs wurden durch den Soundwolf gedreht und herausgekommen ist sowas wie der Titeltrack, der vor allem durch zusätzlichen Verzerrer und Breakbeats über einem hochmelodischem Refrain auffällt. Nach etwas Eingewöhnungszeit harmoniert das Gebräu allerdings mehr als gut und man bekommt direkt Lust auf mehr. Doch gleich der nächste Song „Space Vampires in Silence Noise“ fährt dann den nächsten Bock ins Haus. Sprachsamples und Techno Beat verwundern dann doch eher. Wiederum geht das Konzept aber überraschend gut auf. So wird dann in fröhlicher Ministry Manier weitergeholzt. Ob das die zukünftige Richtung der Band darstellt oder nur ein Zwischenspiel ist, weiß wohl nur die Band. Sicher ist, dass sie einen Teil ihrer sonst treuen Fans auf die Probe stellen, allerdings auch einen mutigen Schritt wagen, denn wie viele gleichklingende Horrorpunk Alben braucht der Mensch? Ein paar mehr Songs hätten es aber doch sein dürfen.

Jetzt aber zur DVD. Wo andere Bands mal eben eine semiprofessionelle Konzertaufnahme oder eine nicht immer interessante Studiodoku dazu packen, geht Balzac einen anderen Weg. Es wurden sage und schreibe 15(!) Musikvideos gedreht, die größtenteils Material der Hatred Scheibe abdecken. Teilweise in Japan, teilweise in Hamburg gedreht, ist das ein beachtlicher Aufwand und ein interessantes, visuelles Konzept, auch wenn die Videos die Qualität einzelner Produktionen nicht ganz erreichen. Auf sowas kommen aber auch nur Japaner. Das Gesamtpaket wird noch um neues Video zu ihrem Überhit „Wall“ in St. Pauli Kluft und ein Promo Video zu „Paradox“ erweitert. Insgesamt also ein wertiges Paket.
Der Ausflug auf St. Pauli hat wohl Spuren hinterlassen.

1. Schiz-ism I
2. Hazard
3. Paradox
4. Sprial
5. Space Vampires In Silence Noise
6. The Eyes
7. Schiz-ism II

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Bart

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