Plattenkritik

Bane - Dublin 11.58PM

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.11.2009
Datum Review: 06.11.2009

Bane - Dublin 11.58PM

 

 

BANE widmen sich einem der interessantesten Projekten seit Jahren und bringen Hardcore zurück zu dem was es mal war: Untergrund und die Verkörperung von Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl. Immer mit dabei: Die Faust und der strickt nach vorn gerichtete Blick der sagt: „FUCK YOU“!

Und so plakativ sich der letzte Satz nun liest – es stimmt. Denn BANE sind scheinbar zu beschäftigt um ein zusammenhängendes Album aufzunehmen. Kein Wunder wenn man rund um die Uhr durch die Welt tourt um mitreißenden und inzwischen verzweifelt rar gewordenen Hardcore in die Welt schreit. So entschied man sich in allem Stress dazu nur einzelne Songs zu veröffentlichen, statt ein zusammenhängendes Album, welches vielleicht in Mittelmäßigkeit verwelkt. Eine gute Entscheidung, wenn man es sich einfach nicht leisten kann (weniger in finanzieller, mehr in zeitlicher Hinsicht) ein volles Album zu produzieren. So ist das einzige Konzept welches BANE verfolgen eine zeitliche Schneise, die verschiedenste Stopps ihrer Tour zusammenführen. Genannt wir das ganze „World Series“.

Das Prinzip klingt im ersten Moment einfacher als es eigentlich ist: Sieben Städte, sieben örtlich bekannte Fotografen und eine Uhrzeit, die stets dieselbe ist und alleine wegen Zeitverschiebung verschiedene Namen trägt. In dieser einen Minute, nämlich der 58igsten, entstanden Bilder von BANE, die man in den jeweiligen Booklets bestaunen kann, in eben den Städten, die Namensgeber für die EP’s sind. Dabei erscheint fast jede EP auf einem anderen Label eines anderen Landes und hat weiterreichende Folgen als man im ersten Moment denken könnte.

BANE haben sich Mühe gegeben und das System durchdacht. Los Angeles, Boston, Curitiba, Dublin, Rome, Perth und Tokyo wurden bespielt und fast schon dokumentarisch mit der Kamera festgehalten. Die Musik zwingt sich schon fast zu sehr in den Hintergrund, wenn man über diese Veröffentlichungspolitik nachdenkt. Was wird dadurch nicht alles unterstütz? Örtliche DIY Szenerien, Unity-Gedanken und schon lange nicht mehr da gewesene Sammlerleidenschaften werden erweckt. Old School scheint mehr als ein Begriff zu sein und BANE verleihen dem eine exemplarisch, einzigartige Note. Versteht mich nicht falsch – Ich suche keine neuen Helden, doch das Projekt der World Series in Verbindung mit den Songs ist einfach bombastisch.

Denn die Songs haben es in BANE Marnier einfach nur in sich. Intensiv, mitreißend, ehrlich, authentisch und positiv zeigen BANE auch musikalisch, dass man alte Gedanken noch immer übermitteln kann. Die obligatorische Hymne am Ende der „Dublin“ EP ist dabei mal wieder bestes Beispiel für Spielfreude und Gefühl, das ja bei BANE schon immer eine große Rolle gespielt hat. „The Young And The Restless“ ist jedenfalls einer der Songs, den man gewissenhaft zu den Top-10 der letzten zehn Jahre zählen darf und überzeugt durch sein überaus intensives Ende so dermaßen, dass man die ebenfalls hervorragenden Tracks „The Bold And The Beautiful“ und „One Life To Live“ fast vergisst. Gewohnt schnell, gewohnt melodisch – man könnte im Falle BANE schon fast sagen – „gewohnt perfekt“.

Natürlich kann man die vergangenen Zeilen jetzt als völlige Lobhudelei abtun, jedoch sollte man über die Politik BANE’s nachdenken und sich dann freuen, was BANE hier auf die Beine stellen. Ich für meinen Teil freue mich schon auf die restlichen Teile. Der „Rome“ Teil jedenfalls erscheint ebenfalls wie „Dublin“ auf Hurry Up. Man darf gespannt sein ob die Qualität auf diesem hohen Niveau bleibt, wobei es schwer ist die drei vorhandenen Tracks zu toppen. Aber das dachte ich auch schon beim „Swan Song“.

Tracklist:

1. The Bold And The Beautiful
2. One Life To Live
3. The Young And The Restless

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

.