Plattenkritik

Beardfish - Mammoth

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Release Date: 25.03.2011
Datum Review: 05.04.2011

Beardfish - Mammoth

 

 

“The numbers all go to eleven. Look, right across the board, eleven, eleven, eleven and...”
“Oh, I see. And most amps go up to ten?”
”Exactly.”
“Does that mean it's louder? Is it any louder?”
“Well, it's one louder, isn't it? It's not ten. You see, most blokes, you know, will be playing at ten. You're on ten here, all the way up, all the way up, all the way up, you're on ten on your guitar. Where can you go from there? Where?”
“I don't know.”
“Nowhere. Exactly. What we do is, if we need that extra push over the cliff, you know what we do?”
“Put it up to eleven.”
“Eleven. Exactly. One louder“


Spinal Tap, die wohl beste Hard-Rock-Prog-Freejazz-Metal Band aller Zeiten, schob sich nach nicht einmal einer Minute von ´The Platform´ in mein Bewusstsein. Musikalisch sind Beardfish mit ihrem Retro-Prog der Stonehenge-Phase, von der Band um Nigel Tufnel, am Nächsten. Gitarren gniedeln sich gegenseitig zu Boden, wie zu Zeiten des Degens so mancher Graf mit aller Kraft niedergerungen wurde, ohne das der Gewinner seine Manieren vergas. Zudem dringt noch mehrstimmiger harmonischer Gesang durch den, bis zur letzten Sechzehntel austarierten, Mahlstrom, welchen die Schweden hier fabrizieren. YES möchte man schreien. Meint jedoch weder den Beginn eines Wahlkampfslogans, noch die kleinste Torte der Welt, sondern die Nerdband unserer Väter mit ihren hypnotischen Albencovern.

Ein Sekunde nicht aufgepasst und schon befindet man sich mit dem Beginn von ´And The Stone Said "If I Could Speak"´ an der Küste Italiens. An Schwimmen ist jedoch nicht zu denken, stattdessen werden anhand eines mörderischen Wechselkurses getauschte Chips in einen großen klobigen Spielautomaten geworfen. Wer benötigt schon bewegungsgesteuerte kabellose Controller, wenn zwei Tasten und ein Joystick reichen. Eine verrückte Reise durch die Zeit in einer Telefonzelle.

Die Schulfreunden Magnus Östgren und Robert Hansen können aber auch anders. Bei dem fast schon düsteren ´Green Waves´ gibt es verzerrte Powerchords und ein feines Hairmetal-Solo auf die Ohren. Party Time! Excellent!
´Outside/Inside´überrascht dann mit einer nicht ganz zweiminütigen Pianominiatur. Von da an wird auch dem Jazz mehr Platz in den Songs geboten. ´Akakabotu´ beweist das direkt mit einem astreinen Saxophonsolo und einer irrwitzigen Hammondorgel.

Mammoth ist verstörtes größenwahnsinniges Muckertum in Vollendung. Beardfish spielen ihre Stücke jedoch mit so einem großem Augenzwinkern, dass das Hören dieses Albums vor allem Spass bereitet und auch einen Nachgeborenen in Erinnerungen schwelgen lässt.

Tracklist:

1. The Platform
2. And The Stone Said “If I Could Speak”
3. Tightrope
4. Green Waves
5. Outside/Inside
6. Akakabotu
7. Without Saying Anything

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Kilian

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