Plattenkritik

Beneath The Sky - In Loving Memory

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Release Date: 11.05.2010
Datum Review: 29.04.2010

Beneath The Sky - In Loving Memory

 

 

Zwei Alben haben sie veröffentlicht, dann folgte der Split. Ein halbes Jahr später kam bereits die Wiederauferstehung. Und jetzt legen BENEATH THE SKY bereits ihr drittes Album über Victory Records vor. Und das ist wider einer sehr subjektiven Erwartungshaltung gut geworden.

Zunächst besticht „In Loving Memory“ durch ein tiefsinniges Artwork, dass den Zauber intensiver Musik heraufbeschwört. Die Band aus Cincinnati scheint aber nicht nur äußerlich (bitte einmal die Fronseite des unmittelbaren Vorgängers "The Day The Music Died" betrachten) hart an sich gearbeitet zu haben. Vor allem an den klar gesungenen Parts wurde geschraubt, die immer mehr Oberhand im Sortiment der fünf Herren erlangen. Ihnen dafür „Ausverkauf“ und „Anbiederung“ vorzuwerfen, wäre etwas unfair, da der Schöngesang nach wie vor deutlich den aggressiven Stimmen (meist Hochbau, aber auch Erdarbeiten werden ausgeführt) unterlegen ist. Aber wenn er kommt, dann wirkt er zerbrechlich schön und ist vor den Wüten des restlichen Materials zu schützen. Auch sitzen die von ihm angestimmten Refrains, die Hooks lassen dabei aufgebaute Eisberge derber Brachialkost ein wenig schmelzen. Aber BENEATH THE SKY haben nicht verlernt, die große Faust, die durch Mosh und durch Stakkato geführte Breakdowns ungemein hart zuschlagen kann, effektiv (aber leider auch immer vorhersehbar) einzusetzen. Der schwedische Tod wurde perfekt mit den handelsüblichen, äußerst wuchtigen Hardcore Zusätzen verfeinert und allgemein haben sich BENEATH THE SKY aus den Zwängen ihrer stilistisch etwas zu eindimensionalen Vorgänger befreien können und präsentieren sich 2010 gereifter, runder und songdienlicher, ohne allerdings zu sehr auf die Interessen ihres Labels zu schielen. Denn immer noch steht die Brutalität im Vordergrund, nur ist „In Loving Memory“ nicht mehr randvoll davon, sondern lediglich gut gefüllt. Der dadurch freigewordene Platz wurde mit Intensität und den Blick in die Zukunft gefüllt, denn da darf mit BENEATH THE SKY nach dieser Leistung gerechnet werden.

Tracklist:
1. The Opening
2. Sorry, I'm Lost
3. Tears, Bones, and Desire
4. Terror Starts At Home
5. A Tale From The Northside
6. In Loving Memory
7. To Die For
8. Blood And Separation
9. Static
10. Embrace

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Clement

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Ich fühle mich zu alt