Plattenkritik

Blacklisted - Heavier Than Heaven, Lonelier Than God

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Release Date: 01.04.2008
Datum Review: 01.04.2008

Blacklisted - Heavier Than Heaven, Lonelier Than God

 

 

'What´s Wrong With George?', hieß ein Song auf BLACKLISTEDs 2005er Release "…The Beat Goes On" und so genau scheint George Hirsch, Sänger dieser gleichsam überragenden wie (mittlerweile) schwer kategorisierbaren Hardcore-Band aus Philadelphia das bis zum heutigen Tage nicht zu wissen. Genau davon, von dieser inneren Zerissenheit und diesem In-der-Welt-Sein ohne auch nur annähernd zu ahnen warum, lebt der neue Longplayer (das Wort ist in Anbetracht der Spielzeit vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt) der Band. Das äußerst gelungene Artwork, welches die Stimmung des Albums passgenau einfängt, ist dabei wirklich nur die Spitze des Eisbergs.

Dachten BLACKLISTED auf der Vorgänger-LP musikalisch noch TERROR und AMERICAN NIGHTMARE zusammen, stand bereits die EP "Peace On Earth, War On Stage" für eine Kurskorrektur. Weg vom Mosh, den Crew-Shouts und was diese Spielart des Hardcore sonst noch so auszeichnet und mitunter limitiert. Die Mannen um Scott Vogel fallen als Referenz somit mittlerweile mehr als weg. Und wenn BLACKLISTED und AMERICAN NIGHTMARE heutzutage noch etwas eint, dann sind es diese brutal-ehrlichen Texte, die Wesley Eisold damals aus der Masse herausstechen ließen – und die sowohl AN als auch BLACKLISTED zu einer Band mach(t)en, die polarisiert(e). Ansonsten ist "Heavier Than Heaven, Lonelier Than God" eine absolut eigenständige Angelegenheit, welche den Stil der letzten EP noch weiter perfektioniert: völlig unvermittelt überrollen einen BLACKLISTED mit Songs, die in den meisten Fällen die Ein-Minuten-Marke nur knapp überschreiten, dazu intoniert besagter George Hirsch Zeilen wie "I´m the only one left in my life, I am me and I am mine" ('I Am Weighing Me Down') oder "I wish I wasn´t an emotional wreck" ('Wish') mit einer souligen Prosodie, welche in der heutigen Hardcore-Landschaft ihresgleichen sucht. Und die den geneigten Hörer fast nicht unberührt oder gar kalt lassen kann. Zu den aufregendsten Momenten auf "Heavier Than Heaven…" zählen mit Sicherheit das schleppende, mit reichlich Gitarreneffekten versehene 'Circuit Breaker' sowie das monumentale 'Wish' mit dem wohl stimmigsten Arrangement von Stimme und Gitarre, das BLACKLISTED in ihrer bisherigen Schaffensgeschichte kreiert haben. Bjorn von den ebenfalls grandiosen RISE AND FALL beschrieb die Platte mehr als treffend in dem er sagte, sie sei phantastisch, allerdings wisse er nicht wie er zu den Songs Moshen solle. Das ist allerdings auch gar nicht nötig. Der sich mal überschlagende, mal dreckig groovende Hardcore BLACKLISTEDs findet auch so einen Weg sich durch Hören in Bewegung zu verwandeln.



Tracklist:

01: Stations 1:22
02: Touch Test 1:16
03: I Am Weighing Me Down 1:43
04: Always 0:50
05: Memory Layne 2:19
06: Circuit Breaker 4:13
07: Matrimony 1:05
08: Self-Explosive 1:07
09: Burning Monk 0:48
10: Canonized 1:29
11: Wish 3:24

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René

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