Plattenkritik

Bleed The Sky - Murder The Dance

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Release Date: 13.06.2008
Datum Review: 18.06.2008

Bleed The Sky - Murder The Dance

 

 

2005 debütierten BLEED THE SKY mit „Paradigm In Entropy“ und die Welt lag der Band aus OC (Orange County) zu Füßen. Die Kritiken überschlugen sich förmlich mit Lobeshymnen und der Weg war geebnet für eine „typische“ Metalcorekarriere. Drei Jahre später muss konstatiert werden, dass sich die einstigen Anpreisungen der Kritiker in Abstrafungen des neuen Albums geändert haben und auch im Bandumfeld derbe Änderungen eintrafen: Die Band musiziert nun in Oklahoma City (immerhin blieb die Abkürzung OC), aus dem einstigen Sextett ist ein Quintett geworden (wobei nur Sänger Noah Robinson und Drummer Austin D’Amont zum Debüt-Lineup gehörten) und auch die Labelzugehörigkeit musste gewechselt werden.

Dabei hört man den Ärger über die alles andere als einfache Begleitumstände „Murder The Dance“ an. Gerade Noah Robinson scheint seinen Unmut herausbrüllen zu müssen und setzt ganz eindeutig die Akzente. Von (wenig) klarem Gesang über derbe Grunts bis hin zu wahnwitzigem Gekeife ist sein Beitrag auf diesem Album als herausragend zu bezeichnen. Herausragend ist auch die Fähigkeit der Band, düstere, atmosphärisch sehr dichte und ungemein schwere Songs zu schreiben. Allerdings sind diese nicht so zwingend und vollgepackt mit Ideen wie auf dem Debüt, sondern fallen wesentlich homogener (gut gemeint) oder auch monotoner (schlecht gemeint) aus. Die Progressivität ist leider nur noch am Rande erhalten geblieben, die Songs drehen sich teilweise im Kreis und können einfach nicht vollends überzeugen. Dennoch verfügt die Band über technischen Sachverstand und daraus resultierenden hohen Wiedererkennungswert. Dass der Grund dafür aber auch im Gesang liegt, darf nicht verschwiegen werden.

„Murder The Dance“ ist etwas schlechter als sein Vorgänger, aber immer noch besser als vergleichbare Veröffentlichungen. Letztendlich aber auch nur Durchschnitt im dichten Coredickicht. BLEED THE SKY müssen sich auf jeden Fall beim nächsten Album mehr einfallen lassen, um ihren einst zementierten Status, eine progressive Metalhoffnung zu sein, untermauern zu können.

Tracklist:
1. Knife Fight In A Phone Booth
2. Sullivan
3. Murder The Dance
4. The Sleeping Beauty
5. Morose
6. Occam‘s Razor
7. Bastion
8. Slavior
9. Kettle Black
10. Poseidon
11. The Demons That Could Be
12. Vertical Smile

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Clement

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Ich fühle mich zu alt