Plattenkritik

Blessthefall - Hollow Bodies

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Release Date: 20.08.2013
Datum Review: 05.08.2013

Blessthefall - Hollow Bodies

 

 

„You’re just like the rest“ singt Beau Bokan zu Beginn des neuen BLESSTHEFALL Albums, und dieses Statement beschreibt ganz gut warum es dieses Album, was mein persönliches Hörerlebnis angeht, nicht zu mehr als einem halbherzigen “hmm, naja, kann man machen” schafft.

Das neueste Kind der Post-Hardcore Band aus Phoenix ist auf den Namen „Hollow Bodies“ getauft worden und bietet eine Dreiviertelstunde Metalcore wie man ihn kennt und vielleicht auch liebt, wenn man diese Musik noch nicht über hat: rollende Drumfills, leise eingebettete Arpeggios, Synthies, Breakdowns... man weiß ja was alles dazu gehört.
Was dieses Album noch etwas von vielen anderen Veröffentlichungen der Kern-Welt unterscheidet ist ein überdurschnittlich solides Drumming und der Clean Gesang.
Die Fills sind schnell und stimming und Drummer Matt Traynor passt sich gut dem jeweiligen Song an, so dass zum Beispiel „Carry On“, der Song mit Gastsänger Jake Luhrs von AUGUST BURNS RED auch stark an deren Schreibstil angepasst ist.
Ob man es dann gut findet, wenn Musiker nur wegen eines Gastsängers sich an dessen eigentlichen Sound anlehnen, ist dann natürlich Geschmackssache.
Der Clean Gesang fällt glücklicherweise bei BLESSTHEFALL weniger Eunuchenartig aus, als bei vielen Genre-Kollegen, man hat auch bei höheren Stimmlagen das Gefühl das die Stimme immer noch etwas Boden hat.
Bis auf einige kleine Anomalien sind die Songs alle relativ ähnlich aufgebaut, sie sind catchy allerdings selten in irgend einer Form besonders. Ausnahmen bilden da Songs mit Gastbeiträgen, wie zum Beispiel dem melodischen Ausklang des Albums durch die Stimme von LIGHTS-Sänger Valerie Anne Poxleiter, was kein Wunder ist da sie zufällig auch die Freundin von Sänger Beau Bokan ist.

Zusammenfassend ist „Hollow Bodies“ leider nicht viel mehr als eine Kollage aus schon mal dagewesenem und hat für einen positiven Eindruck zu wenig eigene Merkmale.
Der Sound ist zwar Solide, wäre er aber etwas organischer gewesen hätte das dem Album vielleicht etwas mehr Leben verliehen.
Man könnte den Gitarristen natürlich den technischen Fortschritt anrechnen, aber was nützt ihnen das wenn sie immer noch die gleichen Standard Läufe und Riffs auspacken, die man sowieso schon kennt.
Vor 10 Jahren wäre dieses Album etwas besonderes gewesen, jetzt ist das leider nicht mehr der Fall.

Track List:
1. Exodus
2. You Wear A Crown But You’re No King
3. Hollow Bodies
4. Déjà Vu
5. Buried In these Walls
6. See You On the Outside
7. Youngbloods
8. Standing On The Ashes
9. Carry On
10. The Sound Of Starting Over
11. Open Water

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Henrik

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